Paraguay 2025
Das Land, um das fast alle einen Bogen machen, weil es als langweilig und teuer gilt. Mal sehen…


Paraguay ist ein sehr kleines Land und nur so groß wie Deutschland und die Schweiz zusammen. Der Bus von Ciudad del Este zu den Ruinen von Trinidad und Tavarangüe braucht etwa 5 Stunden. Die Ruinen sind Weltkulturerbe. Zwar längst nicht so spektakulär wie große Inka – oder Maya-Ruinen, aber dafür herrscht auch hier absolute Ruhe.
Trinidad liegt nahe an Hohenau und Obligado. Man sieht immer wieder Menschen, die deutscher als Deutsche in Deutschland aussehen und oft auch fließend deutsch sprechen, aber manchmal auch nur spanisch. Die meisten wurden hier geboren, ihre Vorfahren kamen von Deutschland über Brasilien hierher. Sie sprechen ebenso fließend Guarani, die Sprache der Indigenen. Nirgendwo sonst in Lateinamerika ist der Indigene Einfluss so präsent wie in Paraguay, was nicht bedeutet dass die Ureinwohner gleichermaßen am Wohlstand partizipieren. Die Währung heißt Guarani. Über 50 Prozent der Bevölkerung sprechen Guaraní und spanisch. Über die Zugezogenen gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Diejenigen, die hier geblieben sind, reduzieren z.B. das Schulgeld für die Alteingesessenen, da es sich meistens um Privatschulen handelt, die umlagefinanziert sind. Andere sind wieder zurück gefahren, da sie sich z.B. nicht an der Schulpflicht beteiligen wollten….







Eine kurze Busfahrt, aber eine lange Wartezeit weiter, nach Encarnación. Zu Trinidad sei noch zu sagen, dass ich dort die schönste Unterkunft in diesem Urlaub hatte. Mit 23 Euro nicht meine günstigste Behausung, aber mit allem Luxus, inklusive einem riesigen Frühstücksbuffet, mit vielen verschiedenen selbstgemachten Marmeladen, selbstgemachtem Brot und Joghurt etc.



Eine mehrstündige Busfahrt nach Villarrica und von dort nach Colonia Independencia mit dem Bolt (so was wie Über). Ich hatte unterwegs zwei andere Rucksackreisende kennengelernt und mir mit ihnen das Taxi geteilt. Die halbstündige Fahrt hat uns Jeden 2,50 Euro gekostet


Als wir an einem Tag auf der roten sandigen, ungeteerten „Straße“ ( PKW’s fahren hier gar nicht) liefen, fuhr hinter uns ein Bagger. Der Fahrer deutete die ganze Zeit auf seine Schaufel, bis wir begriffen und darauf eine Mitfahrgelegenheit von etwa 1 km bekamen…



Zurück Richtung Villarrica ging lange Zeit gar nichts. 2 Stunden warteten wir schon vergeblich auf einen Bus und ebenso vergeblich waren die Tramp – Versuche. Dann hielt ausgerechnet ein Riesen – Truck, einer mit zwei Anhängern für Kuh – Transporte (die glücklicherweise gerade leer waren). Wir sind zu dritt in die Fahrerkabine geklettert (mit allem Gepäck), und der Fahrer machte als erstes ein Selfie mit uns allen. Auch das ist Paraguay. Auch das wird man in den touristisch „entwickelten“ Ländern kaum noch erleben…
Nach Villarrica fuhren wir noch zu zweit mit dem Bus nach Tobati, wo es bei sehr netten Hostel – Besitzern Einzelzimmer mit Bad und Frühstück für 9,50 bei den sehr netten Vermietern gibt. Wir waren die einzigen Gäste dort, und, soweit ich das überblicken konnte, die einzigen Gäste im ganzen Ort












Weiter nach Asuncion. Es folgen nur wenige Fotos. So spektakulär ist es hier nicht. Aber für eine Hauptstadt unglaublich ruhig. Das liegt aber hauptsächlich an den ersten Osterfeiertagen. Kaum jemand fâhrt jetzt in die Stadt. Die meisten verlassen sie und machen Urlaub auf dem Land.
Der Taxifahrt ging noch durchs Regierungsviertel, als mir der Fahrer „das schlimmste Viertel Paraguays, das Zentrum der Korruption“ präsentierte, so seine Meinung






Die Armut einiger Menschen ist hier aber auch nicht zu übersehen. Oh Wunder, ist die Vermögensverteilung alles andere als gerecht. Trotzdem ist die Dekadenz in den touristisch „entwickelten“ Ländern noch auffälliger. Auch Paraguay hatte seine Diktatur, damals massiv unterstützt von Deutschland und natürlich der USA. Wer will kann sich gerne mit dem deutschstämmungen „Strößner“ beschäftigen. Mit dem heutigen System war keiner der Paraguayer zufrieden, mit denen ich hier gesprochen habe.
Aus touristischer Sicht hat mir Paraguay ganz gut gefallen. Die Menschen sind freundlich und es ist eines der wenigen Länder wo der Massentourismus noch nicht mit all seiner Zerstörungswut Einzug erhalten hat.
Und jetzt geht es weiter nach Río de Janeiro…
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