Kolumbien 2018

Zunächst musste ich eine Nacht im hässlichen Frankfurt verbringen, bevor es über Puerto Rico und Panama nach Cartagena ging. Eine Übernachtung im Mehrbettzimmer kostet in Frankfurt fast 20 Euro. Dafür gibt es quietschende Betten, unbeschränkte Check Inn Zeiten etc. Also keine Nachtruhe. Mittlerweile sind viele Gäste in den hostels Arbeiter und Angestellte. Einer meiner Zimmernachbarn, Engländer, pendelt ständig zwischen den Ländern, um mit der Deutschen Bank Verträge abzuschließen. Die großen Hotels wurden ihm zu teuer. Ein anderes Clientel sind Partytouristen. Warum auch immer Frankfurt?
Aber ich hatte noch Glück mit dem Zimmer: Morgens um 7 stand ein sichtlich genervter Australier an der Rezeption und suchte jemand, der die Urinpfütze vor seinem Bett wegputzt. Das Personal schien nicht besonders überrascht oder gewillt. Das „Inszimmergepisse“ scheint mittlerweile in den hostels Normalität zu sein. Ist mir nicht zum ersten mal zu Ohren gekommen…
Am nächsten Tag ging´s aber endlich weiter nach
Cartagena
nach meiner Kolumbienreise vor 4 Jahren ist das mein zweiter Aufenthalt in Cartagena. Daher gibt es auch nur sehr wenige Fotos

Was erst aussah wie ein Banküberfall, entpuppte sich als Bürogymnastik

Das Castillo kostet mittlerweile 8 Euro Eintritt – für Ausländer und es bilden sich Schlangen vor den Kassen. Der Preis ist viel zu hoch
Santa Marta
hierher bin ich eigentlich nur gereist, um zur Ciudad Perdida – die verlorene Stadt – zu wandern. Die Ruinenstadt liegt mitten im Dschungel, in der Sierra Nevada und der Trek hin und zurück dauert etwa 4 Tage. Die Tour ist aber mittlerweile sehr populär geworden und kostet 950000 COP, etwa 280 Euro. Daher habe ich davon Abstand genommen. Außerdem haben wir ja zu Hause immerhin die Ciudad Pegida – die verlogene Stadt…

Taganga gehört zu Santa Marta. Auch hier war ich schon einmal. Aktuell ist aber der Tayrona National Park geschlossen und es gibt Menschen wie Sand am Meer.
Minca
Minca liegt in der Sierra Nevada, auf etwa 600 Meter Höhe. Es ist tagsüber immer noch extrem heiß, kühlt aber abends ab, was ganz angenehm ist. Das Dorf ist bei Trekkingtouristen und Backpackern auch schon ganz beliebt, der Tourismus verläuft sich aber noch einigermaßen. Bekannt ist das Gebiet für einen der weltweit besten spots zur Vogelbeobachtung.

sie sind tatsächlich extrem zahlreich. Vor der Kamera zeigen sich die kleinen Rabauken aber selten

Der Nietenbaum. Noch immer fallen die Urwaldriesen gierigen Armbandproduzenten zum Opfer. Oder Halsband für Kampfhund

der Weg zur Kaffeefarm, wo ich mir die Produktion angesehen habe

Ein klassischer Tagesausflug führt zum Posso Azul.

Das beste an Minca ist für mich, dass man alle Treks alleine gehen kann.

Die spektakuläre Wanderung zum Cerro Kennedy macht kaum jemand. Von Minca läuft man von 600 auf 2800 Höhenmeter. Dafür braucht es 8-10 Stunden.

Die Sierra Nevada ist das höchste Küstengebirge der Welt. Vom Cerro Kennedy hat man den Blick auf die schneebedeckten Fastsechstausender und aufs Meer

Ab der Hälfte der Strecke gibt es keine Häuser mehr. Ein Begleiter hat sich aber doch noch gefunden

zum Sonnenuntergang bin ich geblieben. Eine Rückkehr am selben Tag kaum möglich

Der schlaue Wurm meidet den frühen Vogel. Für einen spektakulären Sonnenaufgang macht er aber mal eine Ausnahme

Die einzige Übernachtungsmöglichkeit dort oben bietet El Moncho. Es gibt ein paar durchgelegene Betten in einer Gemeinschaftsunterkunft des Arbeiters an der Funkantenne. Es wird kalt hier. Nachts habe ich 5 Decken gebraucht

Moosartige Geflechte machen – neben den unzähligen bunten Vögeln – die Mühen etwas einfacher

los Pinos. Der nette Besitzer hat mich für das nächste mal eingeladen
Dibulla
von Minca geht´s weiter Richtung Osten. Das auf dem nördlichen Gringotrail liegende Palomino habe ich übersprungen und dabei das nahezu untouristische Dibulla entdeckt. Außer mir gibt es im ganzen Dorf höchsten 5 weitere Touristen und menschenleere Strände.

Das Mangal-Hostel hat erst seit kurzem geöffnet. Noch ein Geheimtipp…

12 Uhr mittags

ein paar Meter vom Hostel liegt der Strand. Die schönste Stelle befindet sich an der Flussmündung. Hier kann man permanent zwischen Salz-und Süßwasser pendeln. Nur weite Ausflüge ins Meer sind wegen der starken Unterströmung weniger angeraten

Strandspaziergänge sind endlos

die Muscheln denen, die drin wohnen. Also bitte liegen lassen
nicht weit von Dibulla befinden sich mehrere Lagunen, wo manchmal tausende Flamingos, Kormorane etc anzutreffen sind. Ich habe hierher einen Tagesausflug unternommen. Es wahr nicht gerade die perfekte Jahres-und Tageszeit dazu

Was sich aber von ähnlichen spots unterscheidet, sind die kleinen Fischerboote, die einen mit selbstgebauten Segeln aus Plastiksäcken zu den Nistplätzen bringen. Motorboote fahren hier gar nicht. Die indigene Bevölkerung entdeckt langsam den Tourismus für sich. Es befanden sich an dem Tag aber nur 2-3 Böötchen auf dem Wasser.

Es ist hier heiß und stürmisch. Richtig im Wind musste man sich schon mal ordentlich dagegen legen, damit das Boot nicht umkippt
Cabo de la Vega
liegt Cabo de la Vega auf dem Weg nach Punta Gallinas, dem nördlichsten Punkt Südamerikas, an der Grenze zu Venezuela. Die Fahrt dorthin dauert mehrere Stunden im Jeep.
Punta Gallinas

Es gibt weit und breit nur 2 Übernachtungsmöglichkeiten. Zimmer sind begrenzt und teuer. Daher bleibt nur die Hängematte..
San Gil
das zweite mal in San Gil. Die Stadt ist mir etwas zu touristisch, aber ganz nett. 3 Tage haben mir aber gereicht. Einen davon habe ich genutzt um zu den etwa 2 Stunden (je nach Tageszeit, wegen der Hitze) entfernten Wasserfällen zu radeln.

die ca 1,50 Meter lange Schlange war der Aufreger an diesem Tag. Leider meinte ein kolumbianischer Tourist sie mit einem großen Stein töten zu müssen. Er ließ sich von mir nicht von seinem Vorhaben abbringen, aber die Schlange hat überlebt. Da sie keinen anderen Ausweg hatte ist sie blitzschnell über das Wasser gekrochen und hat die in der Nähe liegende Familie in Panik versetzt. Mein Foto aber beweist die Harmlosigkeit des Reptils: vollkommen unscharf…

der unbequeme Drahtesel war zugeparkt
Guadalupe
Guadalupe steht noch in keinem der berüchtigten Reiseführer und ist daher so gut wie verschont geblieben vom internationalen Tourismus. Bei den Einheimischen aber mehr oder weniger bekannt für las gaschas, ein zerlöcherter Fluß und – im Gegensatz zu dem unbezahlbarem cano cristales – ganzjährig rot, da die Farbe vom Fels, nicht von den Pflanzen kommt. Einziges Problem: in der Trockenzeit führt der Fluss kaum Wasser und ist daher nicht so spektakulär. Leider habe ich erfahren, dass die Busy planet bande den schönen Ort schon im Visier hat. Ich bin also gerade noch rechtzeitig hier

es gibt in dem Dorf nicht viel zu machen, außer etwas in alle Richtungen zu wandern. Trotzdem war es das beste was ich bisher in Kolumbien unternommen habe. Ich war während meines mehrtätigen Aufenthaltes der einzige Tourist. An den Gachas habe ich 2 Studenten kennengelernt, die mich nach Manizales eingeladen haben. Die Menschen in Guadalupe sind noch viel freundlicher als in den touristischen Ecken bevor. Selbst die unzähligen Straßenköter kamen schwanzwedelnd auf mich zu und ein ganzes Rudel hat mir den etwa einstündigen Weg zu den gachas gezeigt. Das „hostal“ quinta poras ist das zu Hause zweier supernetter Lehrer. Ein großes Zimmer hat mich etwa 5 Euro gekostet

Garten vom hostel
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