Ein paar Tage auf die Kanaren und anschließend für weitere Monate nach Südamerika. So der Plan, der aber später doch etwas verändert werden musste. Daraus wurden zunächst 4 Wochen La Palma und Teneriffa.
Für die ersten Tage hatte ich mir einen Mietwagen genommen, was schon sehr praktisch ist, da die Busse nicht allzu oft fahren und es oft zu lange dauert um eine längere Wanderung mit Rückfahrt zur Unterkunft zu schaffen. Im Bild die Barranco de los Angustias. Am Ende der Wanderung befindet sich die Cascada de los colores. Zu dieser Zeit (Ende Januar) aber eher ein Rinnsalauch ein Touristenmagnet: Die PiratenbuchtDie Piraten hatten wohl gerade ihre Häuschen frisch gestrichenhdrhdrhdrWanderung durch die MandelblüteEs war noch ziemlich kalt auf La Palma, zumindest ohne Sonne kein StrandliegetagDas Auto war längst weg und die restliche Zeit war ich mit Bus Rucksack und Campingausrüstung unterwegs. Geschlafen habe ich in Hostels (Schlafsaal) und manchmal im Zelt. Es gibt kostenlose Zeltplätze auf den Kanaren. Diese müssen aber vorher angemeldet werden und befinden sich fast ausschließlich in höheren Lagen. Ich habe eine Nacht in „El Pilar“ verbracht, um auf der Vulkanroute zu wandern. Nachts wurden es dort 2 Grad, zu kalt für meinen Schlafsack…Auf Grund des Wetters (immer wieder Wolken und Regen) gibt es keine spektakulären Fotos von der Vulkanroute. Aber dafür auch fast menschenleere Wanderwege . Ich war doch froh keine Mehrtageswanderung mit weiteren Zeltübernachtungen gewählt zu haben los Tilos. Dort hat es mir am besten gefallen. Im Nord-Osten gelegen regnet es hier am meisten, aber die Schlucht ist grün und es gilt 13 Tunnel eines alten Aquaduktes zu durchqueren. Eine abenteuerliche und abwechslungsreiche Wanderungeigentlich darf der Weg nur mit Helm etc begangen werden. Ich halte die Auflagen aber für übertrieben. Bei beliebten Wanderungen gibt es immer mehr Verbote und Absperrungen, so dass man gezwungen wird einen teuren shuttle oder einen guide zu bezahlen.eine Lampe ist schon zwingend, da man in längeren Tunneln kein Licht sieht. Stehhöhe ist auch nicht überall gegebenich bin zum Ausgangspunkt getrampt, da dorthin kein Bus fährt. Zurück musste ich mir einen schmalen Pfad suchen, um bis zum nächsten Dorf zu kommen. Gesamtstrecke 22 km. Ohne den geheimen Pfad wären es viel mehr gewesen oder ich hätte – wie andere Wanderer auch – einen shuttle bezahlen müssenletztlich habe ich den Pfad doch noch gefunden Er war aber auch deutlich makiert, durch quer über den Weg gespanntes rot weißes Flatterband. Danke dafür. Weiter unten wurde es immer steiler und verwachsener. Ein altes Seil zeugt davon, dass es hier mal einen Wanderweg gegeben haben mussganz so kalt war es auch wieder nicht. Hier wird Meersalz aufgefangen und verkaufteine kleine Radtour mit dem chinesischen e-bike an der Spitze La Palmas zum Faro del Fuencaliente wieder die Wanderung bei los Tilos, da die Fotos etwas durcheinander gekommen sindder etwas verblockte Trampelpfad nach untenTeneriffaMasca. Der Hotspot auf Teneriffa. Leider ist der Weg in die Schlucht schon seit Jahren gesperrt. da ich auf Teneriffa auch ohne Auto unterwegs war und ich vor der verschlossenen Schlucht stand, habe ich mal wieder meine Karte herausgeholt und mir einen Weg zur Bushaltestelle auf der anderen Küstenseite gesucht. Daraus wurde eine interessante Wanderung über einige Hügel, und auch ca 20 km StreckeBananen – Monokultur, die leider vielen Menschen in den Bergen das Wasser raubtKüstenwanderungmal wieder ein gesperrter Weg. Viele halten sich nicht daran…lange habe ich nach einer günstigen Möglichkeit gesucht bis zum Kraterrand des El Teide zu wandern. Es gibt sie kaum. Eine Möglichkeit wäre oben im Refugio zu übernachten. Aber das ist Wochen im voraus ausgebucht. geführte Wanderungen sind mir zu teuer. Ich bin dann an einigen Tagen mit dem Bus zu den einzigen Haltestellen unterhalb der Seilbahn gefahren und von dort in verschiedene Richtungen gewandertdie Wanderung auf den Berg (2700 hm) gegenüber dem Teide soll angeblich die beste Aussicht Teneriffas bieten. Ist auch nicht schlecht…
Teneriffa und La Palma gefallen mir schon ganz gut. Der Tourismus hält sich um diese Jahreszeit in Grenzen, sieht man mal von dem Ansturm auf die Seilbahn am El Teide oder einigen Stränden ab. Etwas überteuert finde ich die Übernachtungen in den beengten Schlafsäälen der hostels (oft die einzige Möglichkeit bei schmalem Budget, wenn es zu kalt zum Zelten ist. Schön auch mal wieder in einer Gegend zu sein wo ich mich noch einigermaßen frei bewegen darf und ich nicht für jeden Stein, den ich betrete, bezahlen muss. Erwähnenswert auch die kostenlosen Campingplätze für Wanderer.
Etwas unverständlich hingegen, dass mitten in Europa (Geografisch natürlich nicht) man als Ausländer überall mehr zu zahlen hat als die Einheimischen. Wer auf den Kanaren lebt, bezahlt zudem für jeden Flug und jede Fähre auf andere Inseln oder auf das Festland nur 25 Prozent. Für Touristen kostet die Fähre von La Palma nach Teneriffa schon satte 35 Euro, als Fußgänger! Die Residenten hingegen fliegen für 8 Euro! von einer Insel zur anderen, nur um kurz einzukaufen. Was sagt denn FFF dazu?
Die spanische Regierung sponsert die Kanaren, was wichtig war um Wählerstimmen zu bekommen, aber auch weil zufälligerweise der Besitzer der kanarischen Fluglinie ein Parteifreund ist. Weiterhin wird das Benzin subventioniert und ist damit mit das günstigste in Europa und viel billiger als auf dem spanischen Festland! Was für ein Irrsinn auf einer kleinen Insel! Dadurch fahren die Busse viel zu selten und man wird dafür bestraft auf einen Mietwagen zu verzichten. Durch das viele Autofahren wirken die Einheimischen extrem hektisch und gestresster als die Schleicher in unseren Großstädten.
Korruption gefördert durch EU – Gelder
Die Kanaren gelten als die korrupteste Region von ganz Spanien. Nirgendwo sonst wurden allein so viele Bürgermeister angeklagt (ohne die nötige Konsequenz, denn das Betrügen geht weiter). Bau – Unternehmer bekommen viel Geld aus EU-Töpfen. Um die Gelder zu erhalten, werden viele eigentlich illegale Betonklötze in die Gegend gestampft, auch wenn sie nie fertig werden oder die Natur verschandeln. Und nirgendwo sonst gibt es so viel Geld durch die EU, da die Kanaren als geografisches Randgebiet einen Sonderstatus genießen. Die Korruption blüht dort außerdem verstärkt bei Verwaltung und Polizei. Das haben mir verschiedene Menschen auf Teneriffa eröffnet.
Schließlich musste ich in der spanischen Presse gerade lesen, wie stolz La Palma die jüngste Anwesenheit der bekanntesten chinesischen „Influencer“ im Bereich Tourismus präsentiert hat. Denn diesen kriechen schon ca 5 Millionen „Follower“ hinterher. Eine Katastrophe, falls demnächst davon auch nur ein Bruchteil die Inseln rockt. So sehen das auch die Angestellten des Nationalparks El Teide, mit denen ich mich unterhalten habe. Aber leider nicht die korrupten und gierigen Profiteure des Massentourismus. Das werden wahrscheinlich diejenigen sein, die als erstes nach EU-Geldern schreien, wenn die Natur kaputt gewalzt ist…
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