Und noch mal ein Intrakontinentalflug. Für meine Verhältnisse habe ich mir für 3 Monate Südamerika dieses mal etwas viel vorgenommen und daher darauf verzichtet die Strecke von Asuncion in Paraguay nach Río de Janeiro mit dem Bus zurück zu legen.
Ich landete abends in Rio und auch noch auf einem Karfreitag. Da ging nicht mehr viel mit Bussen, und ich musste etwa 15 Euro für ein Taxi nach Flamengo bezahlen. Zum Glück hatte ich mir vorher für Brasilien eine internationale e-sim für das Telefon besorgt. Denn Brasilien hat ähnlich strenge Gesetze wie Chile. Ohne nationale CPF lässt sich eine nationale SIM nicht registrieren. Mittlerweile geben aber viele Brasilianer ihre eigene Identitätsnummer weiter.
Hier gibt es noch kein „Bolt“, wie in Paraguay, aber „Uber“. Die meisten Touristen nutzen es auch in der Stadt, weil Río de Janeiro nicht als besonders sicher gilt. Uber ist hier auch deutlich günstiger als bei uns, aber immer noch wesentlich teurer als in Paraguay. Ich habe mich mit allen Verkehrsmitteln fort bewegt, am zweiten Tag zu Fuß von Ipanema bis zur Copacabana.
Strand von Flamengo Der Zuckerhut wird hier natürlich immer wieder auftauchen. Der berühmte Felsen heißt auf portugiesisch übrigens nicht Hut, sondern Zuckerbrot…Der lange Weg führt auch durch einen Tunnel. In belebten Straßen und in der Metro habe ich mich aber bisher nicht unsicher gefühlt. Man sollte aber natürlich auf seine Wertsachen aufpassen und nicht überall das Handy zur Schau stellen. Zu Ostern sind aber auch viele Brasilianer so unterwegs. Praia Vermelha. Ein schöner, kleiner Sandstrand. Aber das Foto gibt kaum das wirkliche Gedränge wieder, das hier über die Osterfeiertage herrscht. Und während Asuncion völlig leer gefegt ist, machen hier massenweise Brasilianer Urlaub. Über die ersten 4 Feiertage (ja, in Rio gibt es mehr), kosten die Unterkünfte mindestens das Doppelte. In der Bucht von Vermelha startet auch die Seilbahn zum Zuckerhut. Aber heute war die Seilbahn völlig überfüllt und keine Tickets mehr erhältlich sogenannter MannschaftswagenDie berühmte Escadaria selaron Treppe. Jede Stufe ist an der Stirnseite mit Fliesen aus aller Welt verziert. So sieht ein ehrliches Foto an einem Osterwochenende ausDas regelt der Markt…Die Fahrt mit dem „Bonde“, einer uralten Straßenbahn, gesprochen „Bondschi“, ist ein weniger bekanntes Highlight von Río de Janeiro. Nicht aber für brasilianische Touristen in der Ferienzeit. Ich habe 3 Stunden in der Warteschlange verbracht. Die vergingen trotzdem einigermaßen schnell, da ich hier ein paar Brasilianer kennenlernte, mit denen ich den ganzen Tag ein paar portugiesische und englische Brocken ausgetauscht habe.Der Bondschi führt hoch hinauf, ins Künstlerviertel Santa Theresa. Auch hier ist es rappelvoll, nicht ganz günstig, aber auch schön. Und trotzdem sollte man bei den Nachbarvierteln etwas aufpassen in welche Straßen man einbiegt. Von hier oben aus lässt sich gut erkennen wie die Favelas eben nicht wie Slums in anderen Teilen der Welt am Stadtrand liegen, sondern direkt in die Stadt eingebettet sind. Zwar gibt es hier längst einzelne Favelas, die Touristen unter ortskundiger Begleitung gewohnt sind. Aber sich dort alleine mit seinem Handy zu verlaufen, ist sicher nicht die beste IdeeDie Fotos oben lassen sich von dieser alten Ruine aus knipsen Copacabana Jetzt kommen auch die nächsten Strände. Das gelbe im Hintergrund sind alles fette Gewichte. Der Fitnessboom ist hier allgegenwärtig. Alle Geräte sind in der brütenden Mittagshitze belegt. Ipanema StrandDas Fort von Copacabana. Ich hatte an diesem Tag das Privileg es sehr ruhig zu erleben. Innen befindet sich eine Militär – Ausstellung, und vom Dach aus hat man eine gute Aussicht auf die umliegenden Strände Ich leistete mir dieses Mal die Bergfahrt zur berühmten Christus – Statur, auf den Corcovado Die Plattform hier oben ist mit Menschen völlig überfüllt. Aber das war zu erwarten Dann wurde es ruhiger, da ich zurück gewandert binDie Wasserfälle sind nahezu ausgetrocknet Angekommen bin ich dann im Parque Lage. Der kostet nichts und ist voller „Indiana Jones Spielzeug: Verwachsenene Türme, Tunnel, Höhlen…Das Wissenschaftsmuseum von RioWer immer mal wissen wollte was Angela Merkel heutzutage macht…
Ob sie dafür, die von ihrer eigenen Partei komponierte, „Aktivrente“ erhält, ist mir nicht bekannt. Ich würde mich jedenfalls mit ihr freuen, so wie ich mich für ihre Parteifreunde freue, die es geschafft haben von unserer Presse einen Begriff breittreten zu lassen, der eine Rente suggeriert, die keine ist, da Rente nun mal zwangsläufig ein passives Einkommen ist, hier aber kein einziger Cent bezahlt wird, der weiterhin suggeriert „passive Rentner“ wären faul, der nichts anderes bedeutet als Arbeitseinkommen ohne dafür Steuern zu zahlen und von dem um ihre angemessene „passive Rente‘ betrogenen Armutsrentner absolut nichts haben.
„Sozial ist was Arbeit schafft“
Gilt als das größte Graffiti der Welt Und auch die zweite Touristenattraktion schlechthin – neben dem Corcovado – habe ich mir dieses Mal nicht entgehen lassen: Die Seilbahn auf den Zuckerhut. Die ist leider für Ausländer sehr teuer geworden. Da ich auch immer mehr mit der Karte bezahlen muss, hier eine Warnung: Wie viele Geldautomaten stellen auch die kleinen Kartenlesegeräte immer häufiger die Frage ob man in seiner eigenen Währung bezahlen möchte. Klickt man „ja“ an (wenn man nicht aufpasst tut das der Verkäufer für einen), wird zu einem miesen Kurs konvertiert, und man verliert hierbei allein 5 Euro Es geht zunächst auf den Morro da Urca. Vom Urca fùhrt eine weitere Seilbahn auf den Zuckerhut. Der Morro da Urca lässt sich auch zu Fuß erklimmen, was ich damals gemacht habe. Für die Fahrt nach ganz oben muss aber trotzdem der volle Preis entrichtet werden Die Aussicht auf Río ist von hier definitiv die beste, die Auffahrt zum erhofften Sonnenuntergang aber auch sehr beliebt Die 75 Meter hohe Catedral Metropolitana de Sao Sebastiáo wurde im Stil der Maya – Pyramiden erbaut
Die Costa Verde
auf dem Weg nach Süden mit Stop in Barra de Guaratiba. Der Ort gehört immer noch zu Río de Janeiro, liegt aber schon 50 km vom Zentrum entfernt. Er ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so einfach zu erreichen. Auch hierhin habe ich wieder ein Uber genommen. Hier beginnt die ewig lange grüne Küste, die einmalig ist in Brasilien. So hat auch Guaratiba viele kleine Buchten, zu denen man stundenlang wandern kann. Ein kurzer Aufstieg nach oben am pedra de telégrafo. Ich wusste nicht dass der Aussichtspunkt so bekannt ist. Es wimmelte hier von Touristen (fast alles Brasilianer, aber es kommen auch Menschen aus allen möglichen Ländern hierher). Der Felsen ist ein Hotspot für Fake Fotos. Da ich nicht so social media affin bin, war mir das nicht klar. Die Fotos sind nicht montiert, aber im Gegensatz zu vielen anderen gefährlichen Abgründen kann man hier höchstens einen Meter tief fallen. Das ganze war ja mal ganz witzig, aber mit Abenteuer und der Atmosphäre, die andere, abgelegene Plätze zu bieten haben, hat das hier nichts zu tun. Es gibt Warteschlangen und Streitereien wer nun zuerst auf den Felsen darf. Zwischen den Instagram Spots und tatsächlicher Naturerfahrung liegen für mich Welten, wie zwischen einem Zoo und der WildnisDie Strände sind einsam Kletterfelsen am Ende des Strandes Praia de PerigosoZu verkaufen Nach langer, umständlicher Anreise mit Klapperbus, Uber und Luxusbus Ankunft in Angra dos Reis.Am Hafen
Ilha Grande
2016 war ich hier schon einmal. Damals in Abraao, von wo ich aus einige schöne Wanderungen unternommen hatte, u.a. zum Praia de lopez mendes, der zu den schönsten 7 Stränden der Welt gewählt wurde (siehe Reisebericht 2016). Jetzt ist die Insel aus einem anderen Grund berühmt geworden, denn hier spielte sich die letztes Jahr, auf Tatsachen basierende, verfilmte Geschichte „mein Pinguinfreund“ , mit Jean Reno in der Hauptrolle ab. Ich habe ihn auf dem Weg nach Südamerika im Flugzeug gesehen und mich gleich wieder an die schöne Insel erinnert. Dieses Mal nahm ich aber das Boot von Angra nach Aracatiba, auf der anderen Seite von Abraao.
Strand von Aracatiba. Hier ist es hundertmal ruhiger als im überlaufenen AbraaoIch wollte von hier zur Höhle Gruta do Acacia wandern…Das klappte auch erst ganz gut. Vom Schlamm abgesehen, denn es hatte hier viele Stunden stark geregnet, Kam ich auch an schönen Aussichtspunkten vorbei, die aber gar nicht mehr auf meiner Route lagenDenn ich hatte mich verlaufen und musste später zusehen wie ich wieder aus dem Urwald herausfinde. Angeblich sollen der auf der Insel noch Sprengstoffallen liegen, und es wird angeraten auf den Wegen zu bleiben. Ilha Grande war von den 1940 ern bin in die 90er eine Gefängnisinsel. Hier wurden erst Schwerstkriminelle und später zusätzlich politische Gefangene gebracht. Die organisierte Kriminalität in den Favelas von Río soll hier ihren Ursprung haben.
Ich war nach 6 – stündiger Wanderung wieder in der Posada, ohne die Höhle gesehen zu haben…
Das änderte sich am nächsten Tag. Ich hatte eine Bootstour gebucht (geht natürlich nur über WhatsApp). Als ich weit überpünktlich am Steg stand bekam ich nach einer halben Stunde die Nachricht dass das Boot schon weg wäre. Also bin ich noch mal Richtung Höhle gelaufen. Angeblich soll es auf der Welt nur zwei Höhlen geben, wo das Wasser dieses extreme neongrüne Licht aufweist.
Der Praia Vermelha, übersetzt Strand rot. Und das ist er bei passendem Sonnenlicht, wie hier zu sehen. Wer braucht einen weißen Sandstrand, wenn die Natur mit dem blauen Meer und dem grünen Regenwald solche Kontraste bietet?Es sind auch ein paar Höhenmeter zu laufen. Die meiste Zeit führt der Pfad durch dichten Regenwald und ist teilweise recht zugewachsen. Für eine Strecke habe ich etwas mehr als 2 Stunden benötigt An der Höhle angekommen musste ich mich in eine Warteschlange begeben. Es warteten einige Touristen, die alle mit Ausflugsbooten von Abraao hier gelandet sind. Ich war der Einzige, der zu Fuß hierher gelaufen ist. Dafür war ich auch der Einzige, der nicht die 5 Euro Eintritt bezahlen musste. Ich unterhielt mich solange mit einer Französin, die die Ilha Grande auf dem Weg nach Río mitgenommen hat. In ein paar Tagen möchte sie das Gratiskonzert von Lady Gaga an der Copacabana sehen, zu dem Millionen von Menschen erwartet werden. Dann lieber die Warteschlange…
In die enge Höhle dürfen immer nur wenige Menschen gleichzeitig rein, denn es muss gekrochen werden. Jede unterirdische Welle erzeugt dort unten einen extremen Wind, so dass man sich besser festhält. Wenn sich die Welle zurück zieht, kommt der Wind von der anderen Seite. Es ist stockfinster, aber beeindruckend, wenn die leuchtende Welle mit starkem Getöse in die Höhle dringt.
Am nächsten Tag dann doch noch eine Tour mit dem Boot. Die gleichen Stellen werden von sehr vielen Booten angefahren. Für mich viel zu viele. Jeder bekommt auch eine Maske plus Schnorchel. Dann sieht es aus wie an so vielen anderen Orten der Welt: Ein Meer von Booten, von denen Musik wummert, überfüllte Strände, überfùlltes Wasser und angefütterte Fische. Immerhin habe ich eine Schildkröte gesehen Die Lagoa Verde ist auch zu Fuß zu erreichen Lagerfeuer am Wochenende
Zurück mit dem Boot nach Angra dos Reis. Eine bequeme Busfahrt weiter nach Paraty. Auch hier war ich schon 2016. Es sollte auch nur ein kurzer Zwischenstopp werden
Paraty hat noch einige abseits gelegene Gässchen, die noch einigermaßen leer sind. Ansonsten ist die Altstadt mittlerweile gnadenlos überlaufen. Aber Paraty wurde erst nachdem ich das erste Mal hier war, zum kulturellen und ökologischen Welterbe (ein Zusammenhang ist nicht dokumentiert).In Paraty fahren, assend zur Historie, recht viele VW – Bullies und auch einige Käfer rum. Zum Glück gibt es hier nicht so kleinliche TÜV Regelungen. Dafür sollen in Deutschland jetzt Autos, die älter als 20 Jahre alt sind, jedes Jahr zum TÜV. Dabei sitzen die Raser eher in anderen Fahrzeugen und eine Autobahnfahrt, ohne dass einem nicht mindestens einmal die Vorfahrt von einem LKW genommen wird, ist kaum noch möglich. Aber dass es bei dem jährlichen TÜV um Sicherheit geht, werden hoffentlich nicht mehr allzu viele glauben…Fährt doch noch, dient immer noch als Marktkarre und ist – auch in diesem Zustand – immer noch schöner als 99 Prozent der NeufahrzeugeFluß in Paraty. Der Touristenort ist natürlich nicht ganz billig. Aber merkwürdigerweise soll außerhalb des Stadtkerns, ein Stück Kuchen in einem Cafe, das neben der hässlichsten, mehrspurigen Straße liegt, 5 Euro kosten. Direkt am Strand bei der Altstadt kostet ein komplettes Menü genau so viel
Paraty Mirim liegt nur etwa 20 Minuten mit dem Bus von Paraty entfernt. Es handelt sich hier nur um eine ausgedehnte Landzunge. Es gibt hier nur wenige Häuser, viele grüne Berge, einsame Strände, kein Telefon – Signal und einige Fjord – ähnliche Meeresbuchten
Ein kurzer trail zu einem einsamen Strand Wandern lässt hier einiges, aber kaum jemand tut es. Die meisten Touristen lassen sich per Boot zu den Stränden fahren. In der Woche war hier so wenig los, dass es schwierig wurde genug Leute zum teilen der Fahrt zu finden. Auf der anderen Seite des „Fjords“ befindet sich ein Berg, der wie der Zuckerhut in Rio aussieht. Dorr führt ein Wanderweg hoch. Der Bootsmann wollte mich jedoch mit einem nicht abgesprochenen Preis abziehen und die Erfahrung machen dass es auch Leute gibt, die sich das nicht gefallen lassen. Und meine Entscheidung einen anderen trail zu laufen war anstrengend, aber richtig. Wanderer habe ich den ganzen Tag hier nicht getroffen. Dafür aber 3 Brasilianer, die mit 3 Cross Motorrädern morgens um 5 aus in Paraty gestartet sind, um eben diesen trail zu fahren. Ich fand ihn schon zu Fuß nicht einfach, er ist nicht nur sehr steil. Mittags um 12 Uhr, also nach 7 Stunden waren sie immer noch dabei sich mit der Machete mehr Platz zu schaffen und ein Motorrad nach dem nächsten in der brütenden Hitze hoch zu schieben. Zwei Motorräder hatten sie schon geschrottet. Die standen weiter unten ..Ist der Berg einmal überquert, wird es einfach und es kommen über viele km immer wieder schöne, einsame Strände Im Vordergrund ein halb versunkenes Boot, im Hintergrund der „Zuckerhut“
Ich musste am Ende alles wieder zurück laufen. Jemanden mit Boot hier zu finden ist nicht so einfach. Falls doch, werden Mondpreise verlangt, wie schon auf Ilha Grande. Aber solange es Alternativen gibt ist mir das relativ egal. Es ist anstrengend, aber den Lohn sieht man hier auf den Bildern.
Ubatuba weiter südlich ist ein kleines Dorf. So wird aber auch die Region an der Costa Verde genannt, die viele km südlich und nördlich davon liegt. Die Region Ubatuba hat mehr als 100 Strände, umgeben von dichtem Regenwald und Bergen mit einigen Wasserfällen. Ohne Auto ist die Küstenstraße zwar gut mit Bussen zu befahren. Aber die Strände werden selten mit öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren. Auch von Paraty nach Lázaro kostet die kurze Strecke enorm viel Zeit.
Strand von Lázaro
Ich hatte eine ein „Airbnb“ hier. Aber auf jeden Fall wollte ich den „trilha 7 praias laufen. Der Weg beginnt in Fortaleza und endet in Lagoinha
Gleich am Anfang beginnt der trail, als mir mal wieder eine Schlange über den Weg gelaufen ist. Allem Anschein nach handelt es sich hierbei um den „Hühnerfresser“. Eine Schlange, die zwischen 2,50 und 3 Meter lang ist. Sie verschlingt so einiges, und eben auch Hühner, theoretisch, ist sie doch eher in den Urwäldern Südamerikas beheimatet. Sie gilt aber im großen und ganzen als ungiftig, wenn auch als nicht ausschließlich defensiv. Ich hatte viel Zeit den schönen Hühnerfresser zu filmen, als eine brasilianische Familie vorbei kam, die gerade zum Strand wollten, als die Schlange beschloss ihren Weg zu kreuzen. Ich machte sie darauf aufmerksam kurz zu warten. Leider reagierten einige erwas panisch und meinten die Schlange jagen zu müssen. Natürlich möchte niemand gebissen werden. Aber man sollte der Schlange auch ihre Fluchtmöglichkeit lassen und gut ist. Es hatte mich schon in Kolumbien gestört zu zu sehen wie einige Touristen versuchten eine Schlange mit Steinen zu töten, die, wie mir der Ranger später sagte, zudem noch völlig harmlos war. Ich hätte sie schon damals besser vertrieben, als andere darauf aufmerksam zu machen…Der trail ist insgesamt 9 km lang. Er hat einige Höhenmeter und ein paar Kletter Passagen, wobei dort aber Seile befestigt sind.Der Weg ist zum Teil ziemlich zugewachsen. Das macht es nicht so einfach eine Schlange rechtzeitig zu sehen. Feste Schuhe wären hier besser gewesen. Ich hatte aber wieder gutes Wetter erwischt, bei angenehmen 30 Grad. Angenehm zumindest im Schatten. Das Wasser ist leicht erfrischend Kahle Stellen finden sich so gut wie gar nicht. Überall ist die Vegetation dermaßen dicht, dass ein Durchkommen ohne Machete nicht möglich ist. Dafür regnet es hier natürlich sehr viel. Der Mai hat deutlich weniger Regen, angenehme Temperaturen und wenig Touristen. Eine optimale Reisezeit. Ich hatte in den letzten 2 Wochen fast nur Sonne Ein Traumstrand folgt dem nächsten. Mir gefallen die Strände mit den grünen Bergen im Hintergrund wesentlich besser als die im Norden Brasiliens. Aber allgemein hat Brasilien, was das betrifft mehr Potential aks Asien, wo die meisten Strände überlaufen oder zugemüllt sind Zurück in LázaroDie nahen Strände
Ilhabela – die schöne Insel der Blutsauger?
Ilhabela gilt als sehr schön (sagt ja schon der Name), als teuer (die reichsten Menschen Brasiliens leben in Sao Paulo, die wiederum auf der Insel ihre Villen haben. Und sie liegt nur wenige Autostunden von der Megacity entfernt). Aber nahezu jeder Brasilianer, dem ich von meinem Plan erzählte ein paar Tage auf Ilhabela verbringen zu wollen, warnte mich vor den speziellen Mücken dort. Ein Urlaubsort, der durch eine endemische, aggressive Insektenart besticht – wie schön. Ich besorgte mir also vorher ausreichend Citronella, da nur das einigermaßen helfen soll. Hier nennen sie es Citronilha.
Die Busfahrt nach Sao Sebastiáo dauert viele Stunden für wenige km, von Ubatuba über Caraguatatuba. Ich habe lange gebraucht um zu erklären wo ich umsteigen möchte…
Von Sao Sebastiáo zur Insel ist es nur eine kurze Überfahrt mit einer kleinen Autofähre. Fußgänger müssen nichts bezahlen
Der Strand von Pereque ist ganz nett, kann aber nicht mit denen in Ubatuba oder einigen auf Ilha Grande mithalten. Das hatte ich auch nicht erwartet. An der Westküste führt parallel zu den Stränden eine Straße, und hier spielt sich auch der ganze Tourismus ab. Der Rest der nicht gerade kleinen Insel ist nur per Boot zu erreichen (bis auf einen Forstweg, der nur mit Allrad zu fahren ist), und kaum besiedelt Dazwischen liegen bis zu 1300 Meter hohe Berge
Ich wollte mir gerne die Strände im wilden Osten ansehen. Die Bootsfahrt ist mir aber viel zu teuer. So buchte ich die Jeep – Tour zum Strand Castelhanos. Das sind 20 km und 700 Meter bergauf, eine Strecke. Ich suchte nach einem brauchbaren Mountainbike. Aber die ersten Fahrradverleiher, die ich fand, wollten für sehr klapprige City Bikes schon 20 Euro pro Tag. Also habe ich gar nicht erst weiter gesucht.
Ich saß 2 Stunden auf einem offenen Jeep. Außer mir war nur eine 4 – köpfige Familie dabei. Also sehr entspannt. Hier der höchste Punkt der Tour Die restlichen Meter zum Castelhanos geht’s dann zu Fuß. Tatsächlich ein Traumstrand und km- lang. rechts und links davon lässt sich wieder ewig hoch und runter wandern, zu vielen weiteren einsamen SträndenPraia Castelhanos von oben Man könnte hier tagelang wandern, müsste sich aber entweder von einem Boot abholen lassen oder so lange laufen bis sich eine Unterkunft findet. Zelten ist verboten, fast alles NationalparkIch wäre auch noch gerne zum Pico do Baepi hoch gelaufen. Ich hatte auch schon einen Weg gefunden den hier obligatorischen guide zu umgehen. Aber das Wetter spielte nicht mit. Der Berg hing in den Wolken, und es regnete immer mal wieder. Also verbrachte ich den letzten Tag noch ab und zu am Strand. Durch die vielen Sonnentage zuvor hielt sich das Mückenproblem noch in Grenzen. Aber tatsächlich schwirrt hier eine sehr kleine Moskito – Art durch die Gegend. Die Stiche habe ich erst am nächsten Tag gemerkt.
Die Insel ist nicht günstig, aber auch nicht teurer als Ilha Grande. Mit ein bisschen Suche lässt sich auch hier noch für 5 Euro essen. Aber man kann auch wesentlich mehr bezahlen. Nun ist der Spaß eh fast vorbei, und es geht nach Sao Paulo…
Also, Fähre, 4 Stunden 30 Busfahrt und dann Metro nach Pinheiros (relativ centrumsnah. Ich finde die Stadt hat nicht allzu viel zu bieten. Ich habe daher auch kaum Fotos gemacht. Der Tourismus ist absolut unterentwickelt, was aber auch seine Vorteile hat. Günstig ist Sao Paolo trotzdem nicht. Auf jeden Fall ist es in den letzten Jahrzehnten sicherer geworden. Reichtum und Armut sind noch sichtbarer als früher, nur sind jetzt die „wichtigen“ Stadtteile besser geschützt. Ich bin aber noch nie mit öffentlichen Verkehrsmitteln so günstig zum Flughafen gekommen wie hier. Die Fahrt mit Metro und Zug dauert knapp 90 Minuten und kostet weniger als 1 Euro…
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