Brasilien 2018
nach meiner Reise durch Kolumbien und Venezuela hatte ich den Grenzübergang bei Santa Elena passiert. Der brasilanische Grenzer, der mir den Pass gestempelt hatte, fragte mich erst mal was mir in Venezuela alles abhanden gekommen wäre. Er meinte, dass alle Brasilianer, die zuletzt in Venezuela waren, von der Polizei bestohlen wurden…
Dann ging es weiter nach Boa Vista, wo ich nur 2 Tage geblieben bin, um auf meinen Flug nach Brasilia zu warten. Für den Flug ist man mit mind. 100 Euro dabei. Alternativ wäre aber nur eine 12-stündige Busfahrt (40 Euro) nach Manaus und von dort wieder eine 3-tägige Boostfahrt nach Belem, oder eine weitere mehrtätige Busfahrt etc in frage gekommen. Also wesentlich teurer. Allerdings ist alleine die Strecke von der Grenze Venezuelas nach Manaus so lang wie einmal komplett durch Deutschland.
In Boa Vista hat mich Venezuela noch mal ein Stück weit eingeholt, da dort angeblich mittlerweile 40000 venezuelanische Flüchtlinge aufgenommen wurden. Dank meines 3 Colores-Rucksacks haben mich alle für einen Venezuelaner gehalten. Das hat das Reisen evtl etwas sicherer gemacht, mir aber auf jeden Fall jede Menge Kontakte eröffnet. Viele Venezuelaner und Brasilianer sind der Meinung, dass ein Menge Kriminelle nach Brasilien migriert sind und Boa Vista jetzt Klein-Caracas ist. In meinen 2 Tagen kann ich das nicht bestätigen. Und wenn, dann sollte man lieber von der Straßenkriminalität sprechen. Die organisierte Kriminalität sitzt in allen Ländern fest im Sattel und bekleidet hohe Ämter (in Brasilien lassen sich gerade die Schwerverbrecher ins Parlament wählen, um Immunität zu erlangen. Und es funktioniert. Hier flüchtet nur die Kohle).
Ich habe mich mit vielen geflüchteten Venezuelanern unterhalten. Die meisten arbeiten in den einfachsten jobs oder versuchen sich durch Straßenverkäufe über Wasser zu halten. Es gab anfangs eine große Hilfsbereitschaft seitens der Brasilianer. Jetzt aber scheint die Stimmung zu kippen und einige Venezuelaner beklagen, dass sie oft als Diebe bezeichnet und beleidigt werden.
Der Mindestlohn in Brasilien ist übrigens gerade erst drastisch erhöht worden. Jetzt arbeiten die Migranten jedoch für die Hälfte oder weniger als die Brasilianer und sicher nicht für den Mindestlohn. All das kommt irgendwie bekannt vor…
Brasilien hat gerade, nein eigentlich schon immer, ein massives Korruptionsproblem. Aktuell laufen statt Fußballspiele Berichte über den Ex-Präsidenten Lula in einer Endlosschleife im „public viewing.“ Die Korruptionsaffäre um ihn spaltet die Brasilianer gerade extrem, aber man gewinnt den Eindruck, dass von den aktuellen Problemen abgelenkt werden soll. Schon während meines meines letzten Brasilienaufenthaltes ist mir dieses komplett entartete Voyeur-TV aufgefallen. Damals habe ich im Fernsehen gesehen wie ein Kamera-team im Knast einen Gefangenen in der Zelle aufgesucht und ihn solange provoziert hat, bis er aggressiv wurde. Dann hat ihm der „Journalist“ aus „Selbstverteidigung“ ins Gesicht geschlagen, wären die Wärter den Knacki festhielten. Das lief den ganzen Tag ebenfalls in einer Endlosschleife. Diesmal war gerade die Hauptattraktion eben die Vorführung des Ex-Präsidenten Lula. Die Menschen haben sich über Stunden angesehen wie er hin und her eskortiert wurde. Die Zeitungen haben extra „crime-Beilagen“. Das tiefe Niveau und die Verdummung sind kaum noch zu überbieten. Es haben aber auch viele Leute genug von der Korruption und deren Medien. Ich schreibe das, weil ich einen halben Tag damit verbracht hatte vor einem öffentlichen TV zu sitzen und mich mit ein paar Brasilianern über die Situation zu unterhalten. Zumindest versucht, bei meinem schmalen portugiesisch, bzw brasilianisch (die Brasilianer verstehen übrigens portugiesisch kaum bis gar nicht, auch wenn es die gleiche Schriftsprache ist).
Nun aber wieder mehr touristisches
Die Straße ins Zentrum ist das eigentliche Zentrum in Boa Vista. 2-spurig in jede Richtung zieht sie sich über viele Kilometer hinweg. In der Mitte finden sich einige Springbrunnen, gefolgt von unzähligen kleinen Fastfoodständen und noch viel mehr Sportplätzen. Hauptsächlich Fußballfelder, aber auch Tennisplätze, Basketball etc. Hier wird zwischen dem Straßenlärm bis tief in die Nacht gespielt

Der Fluß durch Boa VIsta ist fast ausgetrocknet. Es sind tagsüber fast 40 Grad und nachts kaum weniger
Brasilia
Nun war es an der Zeit meinen Kumpel aus Kolumbien, bzw Venezuela zu besuchen. Er hat mich am Busbahnhof in Brasilia abgeholt. Nach einem kurzen sightseeing sind wir zu seiner Farm gefahren, die ca 1 Stunde Fahrt von Brasila auf der Hochebene liegt.

Brasilia

Brasilia von oben
Die Farm
Hier gibt es eine Pferdezucht, Kühe, selbstgemachten Käse etc. Droid hat hier alles mögliche angepflanzt und ständig wird es mehr: es gibt viele Mango-Bäume, Maracuja, Avocados und enorm viel Obst und Gemüse, das bei uns nahezu unbekannt ist. Ich werde nie wieder eine Avocado, oder was auch immer, aus deutschen Supermärkten als Superfrucht bezeichnen. Denn das Zeug verdient den Namen nicht, im Vergleich zu den Köstlichkeiten hier. Natürlich ist alles biologisch und die Bäume und Sträucher sind voll. Es lässt sich auch einiges pflanzen auf 80 Hektar Fläche. Aber die Art und Weise wie angepflanzt wurde, um in Symbiose ohne Einsatz von Chemie gedeihen zu können, ist sehr durchdacht. Schade, dass ich hier nicht mehr Zeit hatte.

den Namen dieser Gewächse habe ich vergessen. Geschält und getrocknet offenbart sich ein riesiger Schwamm, der auch als solcher genutzt wird

Den Hibiscus haben wir heute größtenteils geerntet.

Brother Droid beim Bau einer hydraulischen Wasserversorgung, die das Wasser ohne Elektrizität und Pumpe den Berg hinaufbefördern soll. In der Trockenzeit herrscht Wassermangel

der Schwamm

Die besten Mangos überhaupt

die Bohnen erreichen fast Armlänge
Chapada Diamantina
Ich hatte die Wahl zwischen 2 Chapadas. Beides Nationalparks. Ich mag den Begriff nicht besonders. Er dient wohl in erster Linie dazu den Tourismus zu fördern, was für ein Naturschutzgebiet nicht unbedingt optimal ist. Zudem suggeriert der Begriff Park wieder etwas vom Menschen geschaffenes und durchorganisiertes. Aber eigentlich sollte das Gebiet doch möglichst viel von seiner Ursprünglichkeit behalten. Es müsste doch reichen generell zu verbieten die Natur zu verschandeln oder zu privatisieren. Sei´s drum: Die Chapada dos veadeiros liegt nicht weit von Brasilia und ich wäre gerne dort ein paar Tage trecken gegangen. Ich habe mich aber aus Zeitgründen für die Chapada Diamantina entschieden. Sie liegt auf dem Weg zu meinem Rückflugziel Salvador da Bahia, ist aber weit aus touristischer. Naja, gerade Nebensaison und die Strecken, die ich abwandern möchte sind nicht besonders stark frequentiert.
Wie der Name vermuten lässt, wurden hier früher einmal Diamanten abgebaut, später das Gebiet aber unter Naturschutz gestellt. Es gibt nur einige kleine Dörfer am Rande und keinerlei ausgebaute Wege oder Wegweiser. Daher durchwandern die meisten Touristen die Chapada nur mit einer gebuchten Tour. Hauptattraktion sind unzählige kleine Wasserfälle, aber auch mit die höchsten Wasserfälle Brasiliens, sowie spektakuläre, von Tafelbergen umsäumte Schluchten.
Das bekannteste und touristischste Dorf ist Lencois. Von hier starten auch die meisten Touren. Ich habe mir als Ziel lieber das kleine Hippie-Dorf Vale do Capao ausgesucht. Das liegt auch näher am Vale do Pati, dem schönsten Tal. Um dorthin zu kommen war ich mehr als 20 Stunden unterwegs. Leider ist Brasilien ganz schön teuer geworden. Selbst die Langstreckenbusse sind im Vergleich zu den Sparpreisen für Bus und Bahn in Deutschland teurer als bei uns.
In Capao hat es wie aus Eimern gegossen und ich habe mich nach möglichen Touren umgesehen. Es gab aber gerade keine Touristen, um mich einer Gruppe anschließen zu können.
Am folgenden Tag bin ich dann erst mal zum Cachoeira fumaca gewandert. Mit ca 340 Metern Höhe ist er – knapp geschlagen von einem kürzlich entdeckten Wasserfall im Amazonas – der zweithöchste Wasserfall Brasiliens. Der Weg dorthin ist anstrengend, aber leicht ohne guide zu finden.

Weg zum Fumaca

Capao von oben

Den Blick auf den Wasserfall gibt es nur mit Stielaugen oder Kante

Fumaca bedeutet Rauch, da das Wasser zeitweise nicht den Grund erreicht und sich vorher als Dampf auflöst. Es hatte aber außergewöhnlich viel geregnet

Da hinten beginnt irgendwo das Vale do Pati
durch das Vale do Pati von Capao nach Andarai

das Dörfchen Capao
Egal wen ich ansprach, es wurde mir ausdrücklich davon abgeraten die Tour ohne guide oder gar alleine zu gehen. Immer wieder verlaufen sich Touristen in dem Tal. Es gibt Unfälle oder Schlangenbisse etc. Auch von Todesfällen ist die Rede, da die Verletzten nicht aufgefunden werden. Immerhin: es ist nicht verboten ohne guide zu gehen. Ich musste also das richtige Maß an gesunder Selbstüberschätzung finden. Letztendlich hat mich der hohe Preis (50 Euro pro Tag) davon überzeugt alleine loszulaufen. Aber auch die Freiheit selbst zu entscheiden wann ich Pause mache, wohin ich gehe etc…
Im Vale do Pati stehen vereinzelt Häuser von „Ureinwohnern“, die sich schon einigermaßen auf Touristen eingestellt haben. Dort findet man Gemeinschaftsunterkünfte und Essen. Es gibt kein handysignal oder internet. Alles wird mit Pferden oder Mulis transportiert. Daher auch die Pfade. Das größte Problem ist der erste Tag. Um von Capao ins Vale do Pati zu kommen, benötigt man ca 8 Stunden, bzw etwa 23 km. Dann erreicht man das erste Haus. Ich hatte mir einen track aufs handy geladen und mich entschieden mit all meinem Gepäck (ca 18 Kg) zu laufen, um bis nach Andarai zu kommen. Der eigentliche trail geht von Bomba los, das ist die letzte Siedlung, ca 7 km von Capao entfernt. Um dorthin hinzukommen habe ich ein Motorradtaxi genommen, was ca 4 Euro kostet. Es hatte aber dermaßen viel geregnet, dass die unbefestigte Straße sich in einen einzigen glitschigen Schlammteppich verwandelte. Bei jedem kleinen Hügel bergab kam das Motorrad ins Rutschen und ich hatte dem Fahrer mehrmals angeboten den Hügel zu Fuß zu laufen. Die Bremsen waren voller Schlamm und die Reifen ohne Grip. Beim letzten Hügel war es dann so weit und die Karre lag im Matsch. Ich natürlich auch. Die Knochen heile, aber der Rucksack komplett dreckig ging es nun zu Fuß weiter. Schon nach wenigen Kilometern musste ich 3 Flüsse durchqueren. Es regnete ununterbrochen und durch die Wassermassen war die Durchquerung kein leichtes Unterfangen. Den 3. Fluss habe ich mit dem Gepäck nur mit Verlusten geschafft. Die flachste Stelle ging bis Brusthöhe und hat mich einen ebook-reader gekostet. Die Trampelpfade hatten sich zum Teil selbst in kleine Bäche verwandelt. Hinzu kam, dass der Boden hier sehr lehmig ist und es sich bei Nässe oft nur wie auf Schmierseife laufen lässt. Das hat mich extrem viel Zeit gekostet und ich musste die Hütte unbedingt vor Anbruch der Dunkelheit erreichen. Leider hatten meine Discounter-Turnschuhe schon vom Roraima eine doppelte Sohlenfraktur, und ich musste die nächsten Tage in Sandalen laufen. Durch den ständigen Sand-und Matschabrieb hat das einige Blasen verursacht. Immerhin – ich habe mich nicht verlaufen und bin auf dem Zahnfleisch angekommen. Für viele Fotos hat es wegen des Regens und aus Zeitgründen nicht gereicht. Bei Auflockerung der Wolken hat sich aber einiges geändert:

nach ca 300 Meter Höhenanstieg geht es die meiste Zeit auf der Hochebene. Die Chapada liegt irgendwas zwischen 600 und 1500 Meter Höhe

eins von unzähligen Hindernissen

Der Weg ist das Ziel?

schön ruhig ist es. Weit und breit kein Tourist

endlich, am Ende des Tages der Ausblick ins Vale do Pati

dorthin geht es die nächsten Tage

da unten liegt das erste Haus

Die erste Übernachtung in der Igrejinha. Die Preise in den Hütten sind meisten einheitlich: Schlafen im 22-Bett Zimmer(!) kostet 40 Reales (10 Euro!), wenn auch nur ein paar Betten belegt waren. Die meisten Touristen buchen eine Tour von Lencois aus und wandern dann von guine hierher (liegt nur ein paar km entfernt). Die Verpflegung kostet für Frühstück und Abendessen jeweils noch einmal 10 Euro. Wer sein eigenes Essen dabei hat, oder es zu krassen Preisen hier kauft, zahlt für die Küchenbenutzung etwa 5 Euro. Wasser ist umsonst und kommt aus dem Fluss. Die Gesteine der Flüsse färben es in Rot-bis Brauntönen. In Flaschen abgefüllt ist das Wasser dunkelgelb

kleiner Wasserfall in der Nähe der Unterkunft

am nächsten Tag ging es weiter und erst mal bergauf. Unten das Häuschen

nach nochmal ca 2 Stunden Wanderung bin ich bei Donna Rachel abstiegen. Die Zimmer hier sind kleiner und das Essen super

das Gepäck abgelegt, bin ich gleich zum Morro do Castelo gelaufen. Eine ziemliche Strapaze, da es sehr steil bergauf geht. Der Aussichtspunkt samt Höhle liegt ca 400 Meter über dem Tal

zum Glück hatte ich meine Stirnlampe dabei. Hier der Haupteingang. Nach ein paar hundert Metern befindet sich auf der anderen Seite ein kleiner Felsspalt. Gut dass ich dort über das Geröll geklettert bin und mich nach draußen gezwängt habe…

hier ging´s raus

denn plötzlich präsentierte sich dieser gigantische Steinbogen

und dahinter weitere Tafelberge

hier bin ich wieder über Geröll weiter nach unten geklettert. Dabei traf ich auf einen guide mit 2 brasilianischen Touristen, der mir angeraten hatte nicht weiter zu gehen, da es dort zu gefährlich sei

hätte ich mich aber an seinen Ratschlag gehalten, wäre mir dieser grandiose Ausblick verwehrt gewesen. Hinter einer Felsecke befindet sich wohl eines der schönsten Täler der Chapada

dann ging es aber wirklich nicht mehr weiter und ich bin zurück und weiter auf den höchsten Felsen geklettert

auch von hier eine super Aussicht. Die 360 Grad Fernsicht kann ich mit meiner Kamera leider nicht präsentieren

Nachdem ich die 400 Höhenmeter wieder runtergelaufen bin und es schon dunkel wurde, hatte ich mir für den nächsten Tag eine kleinere Etappe vorgenommen. Es wurden aber doch 3 Stunden, bis ich die nächste Hütte erreicht hatte. Das Haus von Donna Linda liegt schon weiter Richtung Andarai und hierher kommen kaum Touristen. So hatte ich das Zimmer für mich alleine. Die Preise sind etwas günstiger und das Häuschen sehr einfach. Dafür ist die Familie umso netter und nachts erlebt der Garten ein regelrechtes Glühwürmchengewitter
Am selben Tag habe ich mich dann doch noch zum Cachoeirao beixo aufgemacht. Der Wasserfall ist das highlight im Vale do Pati und vielleicht in der ganzen Chapada Diamantina. Aber fast alle sehen sich ihn von oben an. Ich habe mich für die untere Variante entschieden. Der Weg wird gerade während des Regens vom Tourismus gemieden und ist sehr anspruchsvoll. Es gilt wieder einige hundert Höhenmeter zu überwinden und der letzte Kilometer besteht mehr aus Klettern denn aus wandern.
im Grunde besteht der Cachoeirao aus einer Vielzahl von Wasserfällen. Man ist hier von den riesigen Felsen und den Wasserfällen fast eingeschlossen. Mit dem Pool und Bewuchs eine perfekte Filmkulisse. Und Niemand hier…

fast Niemand…
und weiter am nächsten Tag. Der hatte es noch einmal in sich: mehr als 5 Stunden bis nach Andarai und wieder erstmal 400 Höhenmeter bergauf

die Blüten scheinen aus den angebrannten Stämmen wesentlich besser zu wachsen

Ankunft in Andarai. Aktuell eine touristische Geisterstadt. Trotzdem kostet die günstigste Unterkunft 15 Euro inkl Frühstück. Immerhin ein eigenes Zimmer…
Dann habe mich doch noch für ein paar Tage Lencois entschieden. Seltsam, dass mir aber keiner genau sagen konnte, wie ich es mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Ich habe 2-3 Stunden am Busbahnhof verbracht und dann kam tatsächlich ein Van, der die Strecke einmal am Tag fährt.
In Lencois angekommen, bin ich in einer super Unterkunft gelandet (10 Euro). Außer mir, der Besitzerin und einigen Haustieren war Niemand da. Sehr praktisch die Küchenbenutzung, da es unter 10 Euro kaum eine komplette Mahlzeit gibt,
Lencois hat, wie viele Dörfchen hier, einige Kolonialbauten
Einige kleine Wasserfälle und Badestellen liegen in der Umgebung. Sie sind nicht allzu schwer zu finden. Die überteuerten Touren kann man sich sparen.
Die am stärksten frequentierte Tagestour führt zum Morro do Pai Inacio, sowie einigen Höhlen und kostet wieder 50 Euro. Nach langen Recherchen konnte ich den Bus nach Palmeiras nehmen. Normalerweise fährt der große Reisebus nur von Busbahnhof zu Busbahnhof. Der Fahrer hat mich aber auf halben Weg rausgelassen (ca 30 km, für unter 1 Euro), von wo ich dann zu Fuß den Berg erreicht habe. Zurück bin ich dann getrampt.
Nach Durchforstung meiner Karten habe ich gesehen, dass ein paar Kilometer von Lencois entfernt die Höhle „Gruta do Lapao“ liegen muss. Also Track runtergeladen und los. Dummerweise war dort aber schon lange Niemand mehr und der Pfad ziemlich zugewachsen. Nach ein paar Stunden sollte es einen Felsen hochgehen und der Weg war plötzlich komplett verschwunden. Ein paar Kilometer rumirren später, bin ich dann schließlich hochgeklettert und hab irgendwann 2 Höhlen gefunden, ebenfalls ziemlich zugewachsen. Da hieß es dann durchkriechen bis ich in einer riesigen Grotte gelandet bin. Darauf folgten weitere Grotten und es ging immer tiefer. Da es auch hier viel zu klettern gab und ich mich nicht allzu lange auf die Batterien meiner Lampe verlassen wollte, bin ich nach ein paar hundert Metern wieder umgekehrt. Die Höhle soll etwa einen Kilometer tief sein. Für gute Bilder von innen hat mein Blitz leider nicht gereicht. Insgesamt einer spannender Ausflug abseits jeglichen Tourismus und trotzdem nicht allzu weit weg von Lencois.
Ilha Boipeba
liegt neben der Touristeninsel Morro do Sao Paulo, ca 5 Stunden Boot und Bus von Salvador. Von Lencois geht`s am besten mit dem Nachtbus bis nach Feria da Santana, von dort weiter bis Valencia und nochmal ca 1 Stunde mit dem Boot.
Die Insel ist noch vom Massentourismus verschont. Jetzt, zur Nebensaison, habe ich in der Woche ca 2 Dutzend Touristen gezählt. Zum Wochenende wird es schon etwas voller, die abgelegenen Strände hat man aber immer noch für sich alleine.

massenhaft Blattschneiderameisen

die Autobahn der Blattschneiderameisen
und dann mal wieder eine extrem lange Wanderung zur Ponta Castelhano. Wieder hieß es ohne guide nicht machbar. Man kann sich durchaus in den Mangroven verlaufen. Am Ende zeigt sich ein Fluss, breit wie ein See. Von hier geht es nur noch per Boot weiter. Zum Glück kam gerade ein kleiner Krabbenfänger vorbei und hat mich bis zur Ponta gefahren

der Rückweg ging direkt in die Mangroven und endete dort. Ich musste noch eine Weile hier durchstapfen

Regen gab es fast jeden Tag, aber meist nur kurz
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