Kuba 2020
An Kuba bin ich lange „vorbei gereist“. Das liegt vor allem an seinem organisiertem Massentourismus und weniger spektakulärer Naturwunder, im Vergleich zu einigen Ländern in Südamerika. Aber jetzt, in Zeiten einer der schlimmsten Blockaden gegen das Land wird es wohl ruhiger sein, und ich sollte allein aus Trotz dorthin reisen. Die Entscheidung fiel dennoch erst 2 Wochen vor Abflug, da ich eigentlich von den Kanaren aus ins südamerikanische Irgendwo fliegen wollte, was aber wegen fehlender Direktverbindungen scheiterte.
Jetzt aber ab in den Flieger in Richtung eines Landes, das so fern ab von allen hochentwickelten, demokratischen Gesellschaften zu sein scheint. Denn neben bestimmt einiger freundlicher Menschen, gibt es dort leider auch einen gravierenden Entwicklungsrückstand:
- Analphabetenquote liegt bei 14 bis 20 Prozent (je nach Quellenangabe)
- Oligarchie (mit viel Wohlwollen). Da nur einige Wenige über politische und wirtschaftliche Prozesse bestimmen, sind Wahlen theoretisch überflüssig und werden entsprechend korrigiert
- Wer nicht auf Parteilinie ist, kann trotz gültiger Einreiseerlaubnis ohne Begründung ausgewiesen werden
- Daher Vorsicht, denn wohl kein Land der Erde bespitzelt seine Bürger und die Bürger anderer Länder mehr.
- sozial antiquiertes Gesundheitssystem
- eine der weltweit höchsten Kriminalitätsraten innerhalb der eigenen Gesellschaft
- die höchste Kriminalitätsrate außerhalb der eigenen Gesellschaft (s. Staatsterrorismus)
- hohe Obdachlosenquote
- weitestgehend staatstragende, gleichgeschaltete Presse
- baut gerade eine Mauer und lässt seine Bürger auf Grund politischer Entscheidungen nicht in jedes Land ausreisen
Richtig: es geht in Richtung U.S.A.
Man merkt es alleine daran, dass alle Passagierdaten den U.S.A. vor dem Flug übermittelt werden, sonst darf man nicht mit. Auch nicht mit einer deutschen Fluggesellschaft, denn man fliegt durch den U.S-Amerikanischen Luftraum. Geht da nicht ein kleiner Bogen? Schwups, schon habe ich ein paar Minuspunkte bei der Weltmacht gesammelt, die den eingeschränkten Freiheitsrechten der DDR in nichts nachsteht, indem sie bestimmt wer Richtung Kuba ausreisen darf und wer nicht…
Das U.S.A – Bashing wird weitergehen, bevor ich die ersten Fotos von Kuba folgen lasse. Leider komme ich nicht darum herum, da die Regierung unter D. Trump sich zunehmend von jeglichen demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien entfernt, während sie genau das Kuba vorwirft. Wer mit Kuba Geschäfte macht, wird von der Trump – Regierung aktuell mit 5 Jahren U.S.A Geschäftsboykott belegt. Unter diesem Druck berichtet auch unsere deutsche Presse nicht gerade neutral. Und ich denke man kann nicht einfach nach Kuba reisen, dort die Mangelwirtschaft sehen, dafür das politische System kritisieren und sich nicht mit den Auswirkungen eines Krieges beschäftigen, der seit mehr als 60 Jahren von der größten militärischen und wirtschaftlichen Macht der Welt gegen das kleine Land geführt wird.
Geschichte
Ich möchte mich hier nicht zu lange mit dem Weg zur Unabhängigkeit Kubas, mit dem Krieg gegen die spanischen Besatzer, Sklavenhandel etc befassen. Dazu gibt es viel zu lesen, bzw man lernt einiges darüber, wenn man hier die Museen besucht. Ich will an dieser Stelle vielmehr die Gebietsansprüche der U.S Amerikaner hinterfragen, denn diese sind es nun mal, die Kuba immer wieder in den Fokus rücken. Sonst wäre das Land ein einfacher karibischer Inselstaat mit ein paar schönen Stränden.
Nachdem die Spanier fast besiegt waren, kamen die U.S.A, ernteten die Früchte des langen Krieges und besetzten das Land. Kuba bekam anschließend eine Pseudoeigenständigkeit. Die amerikanischen Nachbarn regelten die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse zu ihren Gunsten und installierten als Präsidenten stets ihnen ergebene Marionetten. Dazu schlossen sie praktisch Verträge mit sich selbst, so auch der „Pachtvertrag“ über ihre dort errichtete Militärbasis Guantanamo – natürlich gegen den Willen Kubas. Mit anderen Worten: Die USA halten bis heute einen Teil Kubas besetzt. Am Anfang mussten Kubaner dort für sie schuften und dafür sogar Eintritt bezahlen. Sie wurden nach der Revolution durch U.S Soldaten ersetzt. Natürlich machten sich überall U.S Unternehmen breit, natürlich floss das Geld in die USA oder an das eine Prozent, das ca die Hälfte des Landes besaß.
Lange Zeit blieben die meisten Kubaner in einer Art Sklavenverhältnis, bis sie nach langen, blutigen Protesten eine Verfassung durchsetzten. Fidel Castro war zu dieser Zeit als Rechtsanwalt tätig und stand mit seinen „Orthodoxen“ kurz vor dem Wahlsieg, der jedoch durch den Putsch des Diktators Batista (mit Unterstützung der USA) nicht mehr zu Stande kam. (ein weiteres Beispiel dafür, dass freie Wahlen die „Amerikaner“ niemals interessierten, sondern nur ob zur ihren gunsten gewählt wird). Castro klagte zwar noch dagegen, aber Batista schaffte einfach die Verfassung ab und verwandelte Kuba in ein Land voller Spielkasinos, in denen sich U.S. – amerikanische Bürger und Soldaten austoben durften, während die Kubaner wieder als Arbeitssklaven und Prostituierte herhalten mussten. Versuche der Auflehnung endeten in Folter und Tod. Kuba wurde unter den Mafiagrößen (auch damals schon waren Staat, Drogenhändler und andere Kriminelle eng miteinander verwoben) der 50er Jahre aufgeteilt und ausgebeutet, bis zur allseits bekannten Revolution.
Soweit meine kurze, sehr lückenhafte Geschichtsstunde vor der Revolution. Nun kann man auch einiges an dem kritisieren was danach von Kubas Seite kam. Der Regime-Wandel war aber überfällig, nach fast 5 Jahrhunderten der Unterdrückung. Die USA hatten und haben niemals in irgendeiner Form Rechtsansprüche gegenüber Kuba. Wer sollte diese auch legitimieren? . Das Problem ist, dass exilkubanische, ehemalige Großgrundbesitzer und U.S Firmen immer noch Ansprüche formulieren. Und letztendlich geht es den USA nicht nur um frühere Gebietsansprüche, sondern darum Kuba, wie jeden anderen Staat Lateinamerikas, finanziell auszusaugen. Die Forderung der Ureinwohner auf U.S. Territorium nach Rückgabe ihres Landes wäre legitimer als die der USA nach Kuba…
Nachdem das nun geklärt ist, geht es auch niemand etwas an dass die Kubaner sich anschließend für den Kommunismus entschieden haben. Heutzutage kann wohl kaum noch behauptet werden, das Wirtschafts – und Gesellschaftssystem dort stelle eine Bedrohung „westlicher Werte“ dar. Obwohl ein System, wie das der USA, welches als oberste Priorität die Umverteilung der Reichtümer „von unten nach oben“ zum Ziel hat, und in dem Menschenrechte erkauft werden können, immer mit Widerstand rechnen muss. Jedenfalls hätte Kuba in einer Marktwirtschaft kaum bis heute seine Unabhängigkeit behalten und jetzt ein marodes Sozialsystem wie Puerto Rico und die anderen Kolonialgebiete des großen Nachbarn.
Die USA als Terroristen und Kriegsverbrecher
Wie reagieren die USA, wenn sie nicht das bekommen was sie wollen? Sie reagieren wie immer: Kuba wird als böse, terroristisch, unfreiheitlich etc verunglimpft. Ebenso das ganze Gesellschafts – und Wirtschaftssystem. Wieviel „freiheitlicher“ das U.S.-Amerikanische System tatsächlich ist, habe ich am Anfang des Blogs schon angedeutet. Auch die immer wieder vorgeschobenen humanitären Gründe entpuppen sich oft als Luftblase: Als Fidel Castro die Grenzen öffnete und sich 30 000 Kubaner auf den Weg in die USA aufmachten, schaffte letztere es nicht die paar Menschen in dem riesigen Land unterzubringen und sperrte die Flüchtlinge in Zeltstädte auf Guantanamo…
Jetzt zum Terrorismus: Es ist der offizielle Kurs der „Staaten“ Kubas Bevölkerung solange leiden und sterben zu lassen, bis sie sich von dem sozialistischem Regime abwendet (und vor allem Kuba wieder der Ausbeutung durch die USA überlässt). Das haben sie nicht nur oft genug zugegeben, sondern sie arbeiten daran mit allen Mitteln. Schon in den 60er Jahren legte das Verteidigungsministerium Kennedy einen Plan vor, der u.a. vorsah durch Vergiftung kubanischer Nahrungsmittel eine Hungerrevolte in der dortigen Zivilgesellschaft herbei zu führen. Propagandistisch unterstützt von der Nachricht Jesus würde nach Beendigung des Kommunismus in Kuba wiedererscheinen. Das ist natürlich so bescheuert, dass man normalerweise nur darüber lachen kann. Aber der Vergiftungsangriff hat tatsächlich stattgefunden (Flugzeuge versprühten eine Flüssigkeit über kubanischen Feldern, die die Ernte eingehen ließ, weitere Angriffe s.u.) Das ist selbstverständlich nichts anderes als Terrorismus (in dem Fall mit chemischen und biologischen Waffen), ebenso wie der gezielte Angriff auf die Zivilbevölkerung durch Blockade von Nahrung und Medikamenten. Terrorismus von der Definition her und nicht als weit gestreuter Kampfbegriff, wie er gerne von einigen mächtigen Staaten verwendet wird um Kriege zu führen. Länder, die die Blockade unterstützen, machen sich der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung schuldig. Das ist so, egal ob man nun einen Regimewechsel möchte oder aus Angst vor Sanktionen durch die USA handelt.
Übrigens war Kennedy der Gründer der U.S Sanktionen und Blockaden. Er ließ seine Institutionen tausende von Anschlägen durchführen. Unter seiner Amtszeit fand auch der Angriffskrieg in der Schweinebucht statt. Kennedy persönlich hat der U.S. amerikanischen Mafia den Auftrag erteilt Fidel Castro zu ermorden und dazu Gift und viel Geld bereitstellen lassen. Den Plan seines Verteidungsministeriums Angriffe unter falscher Flagge durchzuführen, um eine Rechtfertigung für einen Einmarsch in Kuba zu erlangen, lehnte er nur ab, weil er nicht damit einverstanden war hunderte oder tausende U.S Bürger dafür zu ermorden (um das der Castro – Regierung in die Schuhe zu schieben).
Im Rahmen der Friedensverhandlungen zwischen der UDSSR und der USA (Rußland hatte bekanntlich Atomwaffen auf Kuba stationiert, Stichwort „Kubakrise“), war der Deal für den Abzug der Raketen, dass die USA Kuba nicht militärisch angreifen. Aber der Terror ging weiter.
Nachweislich gingen von den USA unter anderem folgende Verbrechen aus:
- Kurz nach der Revolution (zur Erinnerung: demokratische Wahlen wurden von den USA nicht zugelasen!), hatte Kuba gleich gegen Kontrarevolutionäre zu kämpfen. Diese wurden von der CIA und einigen exilkubanischen ehemaligen Großgrundbesitzern, bzw Batista – Unterstützern organisiert, finanziert und mit Waffen ausgestattet (dumm nur dass sie, gleich der Guerrilakämpfer, sich in den Bergen verschanzten, aber in die Dörfer kamen um zu plündern und zu vergewaltigen. Das ließ die Bewohner persönlich zu den Waffen greifen).
- unzählige Anschläge und Attentate auf kubanischem Boden, ausgehend von der Militärbasis Guantanamo
- Angriffe mit biologischen und chemischen Waffen. Mehrere Regionen gleichzeitig wurden mit dem Denguefieber-Erreger verseucht, der allein 101 Kinder unter 15 Jahre getötet hat.
- Einige Schweine wurden mit der Schweinepest kontaminiert (Zeugenaussage des Attentäters, der den Virus vom Army-Stützpunkt in Panama erhalten hat), woraufhin Kuba 500 000 Schweine notschlachten musste.
- Vergiftung der Tabakplantagen mit Blauschimmel und die der Zuckerrohrplantagen mit einer Pilzerkrankung.
- 1975 wurde ein CIA Memorandum veröffentlicht in dem tödliche chemische Substanzen und Gifte aufgelistet waren. Diese umfassten Anthrax, Encephalitis, Tuberkulose, Schlangengift und ein halbes Dutzend tödlicher Lebensmittelgifte. Davon wurden bereits Anfang der 60er Jahre einige in den Kongo und nach Kuba geschickt um Lumumba (Kongo) und Castro zu töten (erfolglos).
- 1977 plante die U.S. Army den Einsatz von Q-Fieber Viren, die Menschen und Tiere befallen, einzusetzen. Ein Artikel in der Washington Post bestätigte ein Programm der CIA zur „Bekämpfung der Landwirtschaft“.
- Mehrere Terroranschläge auf Botschaften Kubas in verschiedenen Ländern
- Sprengung von Versorgungsschiffen und Tötung der Besatzung (auch wenn diese unter anderer Flagge liefen, z.B. der französischen und einfach nur Spielzeug für Kinder liefern wollten)
- Platzierung von Zeitbomben durch Exilkubaner in einem zivilen, kubanischen Flugzeug, bei der 73 Menschen, hauptsächlich Jugendliche aus 3 Nationen ums Leben kamen. Neben Nordkoreanern und Guyanern befand sich die komplette kubanische Nationalmannschaft im Fechten im Flieger. Auftraggeber und Planer war ein exilkubanischer, rechtsextremer Terrorist. Es folgte wieder eine dieser „Verschwörungstheorien“: Die kubanische Regierung machte sofort den CIA dafür verantwortlich. Erst vor kurzem wurden die Akten freigegeben. Und tatsächlich – der Bombenleger war langjähriger CIA – Agent, sogar noch nach dem Attentat. Dem CIA war außerdem bekannt, dass ihr Terrorist Kontakte zur Kokainmafia pflegte und selbst am Schmuggeln beteiligt war…
Das ist nur ein Auszug eines beispiellosen Krieges, der bis heute fortgesetzt wird, eines staatlich organisierten Terrors. Ob er nun mit oder ohne Wissen des Präsidenten stattfindet, oder nur von einzelnen Geheimdienst – Irrläufern ausgeübt wird, spielt keine Rolle. Letztendlich handeln alle im Auftrag des Staates. Das vergessen leider die meisten bei ihrer Wortwahl. Gut, wenn die obersten Geheimdienstler ihre Diffamierungskampagnen in der Unterstellung gipfeln lassen Castro hätte Haie dressiert um Badegäste in Florida anzugreifen, fehlen einem die Worte. Zählt eigentlich die heimliche Absprache zwischen einem Staatspräsidenten und Haien zu den Verschwörungstheorien? Keine Verschwörungstheorie: einige der biologischen und chemischen Waffen wurden an U.S Bürgern getestet, vorzugsweise in weniger dicht besiedelten Gebieten der USA (über 200 Experimente mit „nicht tödlichen Keimen“, im Jahr 1950 auch in S. Francisco, 1966 in New York, natürlich gab es auch hier Tote). Offiziell hieß es später, „zur Abwehr biochemischer Kriegswaffen“. Hingegen sind die Beweise noch recht dünn, dass das Dengue-Virus in einem U.S. – Labor gezüchtet und zunächst auf die mexikanische Bevölkerung losgelassen wurde. Aber man darf gespannt sein was irgendwann noch ans Tageslicht kommen wird…
Biologische Waffen wurden schon immer eingesetzt: Von Europäern gegen südamerikanische Ureinwohner (Pocken). Engländer hatten einst in ihrer Testphase auf einer schottischen Insel sämtliche Flora und Fauna zerstört. Russen setzten sie im 2 Weltkrieg ein und später aus Versehen durch einen Unfall. Die USA standen kurz vor dem Abwurf von biologischen Bomben über Deutschland. Zum Glück war der Weltkrieg da schon vorbei. Weniger Glück hatten hunderttausende Chinesen, die durch biologische Waffen der japanischen Armee getötet wurden. Von den USA wurden sie außerdem im Korea-Krieg und auch bereits gegen China eingesetzt. Etc… Aktuell soll es allein in 25 Ländern Labore der USA geben, in denen biologische Waffen erforscht werden.
Und während ich das schreibe ist das Corona-Virus in aller Munde, ausgehend von einem Land (China), das für die USA aktuell ein viel größerer Gegner ist als Kuba, Mexiko, Kongo und wie sie alle heißen. Aber man darf schon daran zweifeln, dass jemand das Virus absichtlich verbreitet hat. Schließlich gibt es erste Erfolge in der Erforschung genetisch veränderter biologischer Waffen, die gezielter eingesetzt werden können. Auch mit „ethnischen“ Waffen wird experimentiert. Damit sollen nur die Menschen getötet werden, die spezifische Erbmerkmale aufweisen. Die eigene „Rasse“ wird verschont. Die USA haben bereits damit begonnen Informationen aus dem Erbgut chinesischer Patienten zu ziehen… Was für eine Spielwiese für die Psychopathen dieser Welt.
Wer letztlich der Gewinner der Pandemie sein wird, wird sich zeigen. Wieviel Tod tatsächlich aus dem Labor kommt, vielleicht nie. Und natürlich ist in der Politik bei weitem nicht alles geplant und durchdacht. Aber wie man sieht gibt es überhaupt keinen Grund offizielle Versionen nicht immer wieder anzuzweifeln. In der letzten Zeit tauchen aber so viele schwachsinnige Verschwörungstheorien auf, dass man das Gefühl hat, es wird bewusst so dermaßen übertrieben, um jeden Kritiker damit in einen Topf zu werfen und mundtot zu machen. Mit Blick auf die Geschichte sind Menschen jedenfalls alle Schweinereien zuzutrauen. Trotzdem wird man immer wieder davon überrascht zu welchen Verbrechen angebliche Demokratien fähig sind… Und damit sind alle Staaten gemeint, die mit biologischen Massenvernichtungswaffen hantieren. Auch die Unterschätzung der Mutationsgefahr eines Erregers ist nicht so unwahrscheinlich. Von mir aus waren es aber gerne die Fledermäuse. Eine sachliche Diskussion darüber ist schwierig. Denn jeder scheint sein Süppchen mit dem Virus kochen zu wollen: Mittlerweile werfen sich China und die USA gegenseitig Verschwörungen vor und Trump bezeichnet Presseartikel, die ihn kritisieren, als fake news. Kampfbegriffe um Inhalte einfach wegzubügeln. Eine Verschwörung müsste laut Definition etwas Geheimes haben und sich gegen eine offizielle Linie richten. Aber die Anzahl und die Kontinuität all dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit lässt nicht auf eine kleine Gruppe schließen, die man nicht im Griff hat, sondern auf gängige politische Praxis.
Und wann hat das Ganze für Kuba ein Ende?
Aktuell lässt die Trump-Regierung Kuba besonders leiden und schneidet das Land vor der zu erwartenden Corona-Pandemie von der medizinischen Versorgung ab. Um es vorweg zu nehmen: Ganz Kuba hasst Donald Trump. (Und mindestens alle anderen Länder, die gerade von den USA terrorisiert werden). Damit ist Trump nicht nur einer der brutalsten Machthaber in der Geschichte der USA, sondern auch der Dümmste. Viele Kubaner sind nicht besonders zufrieden mit ihrer Regierung, aber dass für ihre miese Situation in erster Linie die U.S-amerikanische Politik verantwortlich ist, scheinen alle so zu sehen. Und zu dieser Einsicht gelangen immer mehr Menschen auf der Welt. Zum Vergleich: Kennedy (s.o.) hat es irgendwie geschafft der Menschheit als der „gute Amerikaner“ in Erinnerung zu bleiben. Das lag aber auch daran, dass er nach dem Desaster in der Schweinebucht und zur Lösung der Kubakrise zur Entspannungspolitik übergegangen ist, was ihn wohl das Leben gekostet hat…
Zweifel an der offiziellen Version des Kennedy-Mordes werden natürlich auch als Verschwörungstheorie abgetan. Ebenso wie der Anschlag auf das WTC und einigen anderen. Aber welche Gründe sprechen für die offizielle Version? Informationen jener, die schon unzählige male beim Lügen erwischt wurden? Moralische Skrupel der Politik? (wie beschrieben mussten viele der Anschläge unter falscher Flagge eingeräumt werden) Die peinlich dilettantischen Ermittlungen und Vertuschungen? Und ganz klar haben beide Anschläge den Interessen der Machthaber und Besitzenden in den USA mehr als genutzt. Auch die Europäer kennen sich damit aus für ihre Machtspielchen ihre Mitbürger zu töten, Stichwort Gladio. Aber das führt hier zu weit. Eine dumme Verschwörungstheorie wäre daran zu glauben dass Bielefeld tatsächlich nicht existiert. Das wäre, Studien zur Folge, einem großen Teil der U.S Amerikaner zuzutrauen. Danach können viele nicht nur nicht mehr zwischen Fake news und Realität unterscheiden, sondern sogar nicht zwischen Werbung und ernst gemeinten Beiträgen. Auch wir sind auf dem besten Weg dorthin. Aber noch mal: Nur weil aus skrupeloser Politik die schlimmsten Verbrechen passieren, werden diese nicht weniger schlimm, weil darüber einige irre Theorien und Meinungen kusieren.
Einige der Anschlagspläne wurden 30 Jahre unter Verschluss gehalten und später „geleakt“. Alles zur Geschichte Kubas ist in den vielen Museen zu finden. Vieles wurde bei uns gerne als kommunistische Propaganda abgetan. Aber seit dem Leaken der Dokumente und Aussagen ehemaliger CIA-Mitarbeiter, sollte das langsam auch der letzte Antikommunist verstanden haben. 8 Mordanschläge auf Fidel Castro haben die USA zugeben müssen. Kuba selbst hat über 600 gezählt…
Es verdeutlicht aber auch wieviel Angst Castro der Supermacht machen konnte. Vielleicht weil er intellektuell seinen Widersachern haushoch überlegen war. Er konnte über viele Stunden freie Reden halten (hingegen die meisten Politiker nicht mal 2 unfallfreie Sätze hintereinander zu Stande bringen). Jeden Morgen soll Castro 200 Seiten internationaler Presse gelesen haben und auf vielen weiteren Gebieten Expertenwissen gehabt haben. Auf der anderen Seite steht jetzt mit D. Trump Kuba auch noch ein Präsident gegenüber, der noch dümmer, noch plumper und vor allem noch eingeschnappter und narzisstischer ist, als all seine Vorgänger. Das Beispiel Kennedy und Kuba verdeutlicht zwar noch mal, dass für die morbiden Pläne nicht die Präsidenten der USA verantwortlich sind, aber sie geben ihr o.k. Und Trump, der gerne mit Aussagen wie dieser vor die Presse tritt: „Er starb wie ein Hund, er starb wimmernd und kreischend“ (nach der Erschießung eines IS-Terroristen), macht es den Sadisten unter seinen Geheimdiensten natürlich noch viel einfacher. Aber viel entscheidender ist das Bildungsniveau seiner Bürger. Ist den Wählern in den USA eigentlich klar, dass sie bei allem Terror, der ihnen widerfährt, sie sich nie sicher sein können, dass ihre Verwandten, Freunde und Landsleute nicht durch ihre eigenen „gewählten“ Institutionen ermordet werden?
Wie böse und gefährlich ist der kubanische Sozialismus für die Kubaner?
Das müssen sie natürlich selbst entscheiden. Für viele hat die Revolution eindeutig Vorteile gebracht: Vor der Revolution bedeutete der „amerikanische Traum“ extremer Reichtum für einige, frühzeitiges Versterben für viele. Das neue System brachte mit die geringste Säuglingssterblichkeit weltweit, eine Analphabetenquote von 0,2 (USA schon erwähnt, Deutschland bei ca 1 Prozent). Auf 100 Bewohner kommt 1 Arzt, in Deutschland auf mehr als doppelt so viele Bewohner. Die Lebenserwartung ist mittlerweile so hoch wie bei uns etc. Damit ist Kuba jedem 3. Welt Land überlegen und auch in einigen Punkten manch reichem Industriestaat. Jetzt liegt das Gehalt eines Lehrers bei gerade mal 50 Euro im Monat. Aber das Gesundheitswesen ist komplett kostenlos, der Transport ist fast kostenlos, 95 Prozent aller Häuser gehören denen die darin wohnen. Die wenigen Mietzahler berappen eine Obergrenze von 10 Prozent. Davon können deutsche Mieter nur träumen. Natürlich wohnt oft eine Großfamilie auf engen Raum. Natürlich weiß ich auch dass unsere Sozialhilfe mehr als 8 mal so hoch ist wie das Lehrergehalt in Kuba, auch wenn hierzulande kaum jemand mit 50 Euro seine Stromrechnung bezahlen könnte. Aber es geht hier um ein „3. Welt Land“ – auf die Schattenseiten des Systems gehe ich später noch ein. Ich möchte auch finanziell nicht mit einem kubanischen Lehrer tauschen, aber ich wäre lieber kubanischer Lehrer als ein Pappkartonbewohner in New Yorks Straßen. Für jemanden aus der untersten Einkommensschicht ist dort das Risiko durch Schusswaffen, Fehlernährung oder an medizinischer Unterversorgung zu sterben sicherlich höher als in Kuba. So viel Freiheit muss sein.
Die entscheidende Frage ist aber letztendlich wie die Situation ohne Sanktionen aussehen würde. Man stelle sich vor, die USA oder Deutschland hätten bei unserer jetzigen Verteilungslage das gleiche Geld zur Verfügung wie Kuba. Ein Massensterben wäre die Folge.
Die individuelle Freiheit ist damit natürlich noch nicht garantiert. Und genau das ist es was das kapitalistische System der USA und das kommunistische System von Kuba aus der Sicht des Westens unterscheidet. Sicher träumen viele Kubaner von einem besseren Leben in den USA. Wer dort zu Geld kommt, finanziert seine Familie auf Kuba. In einer materiell besseren Situation wird natürlich auch alles andere als freiheitlicher empfunden. Aber, wie erwähnt, für die U.S. Bürger, die „es nicht geschafft“ haben, ist es mit der Freiheit nicht weit her. 60 Prozent aller Privatinsolvenzen in den USA basieren auf Schulden für das Gesundheitswesen. Der „durchschnittliche Amerikaner“ (aus meistens ärmeren Verhältnissen) wird immer dicker mit sinkender Lebenserwartung, da er von den Großkonzernen mit ungesunden Lebensmitteln süchtig gemacht wird. Viele müssen sich mit mehreren Jobs durchschlagen. Die Knäste sind voll und es werden immer neue benötigt. Über die Gefahr durch Schusswaffen zu sterben habe ich schon geschrieben. Der entscheidende Grund gegen das U.S. amerikanische System ist aber die Tatsache dass sich die USA seit ihrer Gründung nur von anderen Ländern ernähren, von dort oft unterdrückten Menschen, die von den USA in Abhängigkeit gehalten werden. Davon werden hauptsächlich die Reichsten der Reichen gefüttert, die u.a die meisten Waffen und Kriege in alle Welt entsenden lassen, damit alles so bleibt wie es ist. Damit sind die USA hauptverantwortlich dafür, dass ca 1 Prozent der Menschheit ca 50 Prozent der Welt besitzt. Jeder der das ändern möchte wird für die USA zum Feind. Dort wo der Reichtum nicht schnell genug von unten nach oben verteilt wird, hilft der Staat nach. Das bezeichnen sie dann als Freiheit oder Marktwirtschaft und kritisieren logischerweise das kubanische System. Wie soll eine Marktwirtschaft funktionieren, die nicht mehr Ideen und Verbesserungen für die Allgemeinheit fördert und belohnt, sondern nur die Mächtigsten und Stärksten? Mit Entwicklung der Finanzmärkte ist der Kapitalismus nun völlig außer Kontrolle geraten. Wie zur Bestätigung zeigen sich in Viruskrisenzeiten die ganzen Schwächen dieses Systems: In den Ländern, in denen am meisten privatisiert wurde ist die Situation am schlimmsten und die Unfähigkeit des Krisenmanagements am deutlichsten. Beißreflexartig wird nach Schuldigen gesucht. China hätte zu spät über die Verbreitung von Covid 19 informiert. Mag sein, aber China hatte immer noch Monate vor dem Zeitpunkt informiert, an dem viele Staaten, darunter die USA, Maßnahmen ergriffen hatten. Trump hetzt ausgerechnet jetzt wie nie zuvor gegen sozialistische Systeme. Aktuell versucht er jedes Land zu erpressen keine kubanischen Ärzte mehr ins Land zu lassen. Das zeugt von der ganzen Hilfslosigkeit und eines absolut inhumanen Systems. Kuba wird auch autoritär geführt, ja. Aber es ist nicht imperialistisch. Kuba sendet seine Ärzte in alle Welt, die USA leider oft nur ihre Waffen und Diktatoren. Und nebenbei hat Kuba nicht nur seine medizinische Versorgung und Analphabetisierungsmaßnahmen in andere Länder getragen, sondern mit dem Stop der südafrikanischen Invasion in Angola maßgeblich zum Untergang des Apartheidregimes beigetragen. Kuba wird dafür kritisiert und die USA umschmeichelt.
Vielleicht kann ja die „Corona-Krise“ dazu beitragen, dass sich zumindest bei uns daran etwas ändert. Denn auch hier zeigen sich die Auswüchse der Privatisierung. Und ironischerweise schreien wieder diejenigen am lautesten nach Sozialisierung ihrer Verluste, die zur Maximierung ihrer Gewinne die Privatisierung durchgeprügelt haben…
Keine Frage: der kubanische Staat ist autoritär. Fidel Castro hat Kritik an seinem System kaum zugelassen. Freiheitsrechte werden eingeschränkt und die permanente Propaganda, das ständige Verweisenmüssen auf Helden von damals (auch wenn ihnen tatsächlich viel Anerkennung gebührt), sowie die hierarchisch straff organisierte Leistungsgesellschaft, zeugen nicht gerade davon dass man seinen Bürgern zutraut zu selbstständigen, freiheitsbewussten, aber dennoch sozial Verantwortlichen Individuen heranreifen zu können. Allem Anschein nach ist auch Kuba nicht frei von Korruption, und Parteifreunde und Funktionäre erfreuen sich einer Besserstellung. Jetzt darf aber jeder gerne Vergleiche ziehen, in welchem Land es förderlich ist mächtige, einflussreiche Personen zu kritisieren, oder sogar das ganze System umstürzen zu wollen. In den USA können Präsidenten getauscht werden, aber niemals durch bloße Kritik Imperialismus, Korruption oder Unterdrückung gestoppt werden. Freie Meinungsäußerung gilt hier solange diese nicht an den Machtverhältnissen zu rütteln in der Lage ist. Viele, die kurz davor standen, wurden nach unfairen Prozessen weggesperrt oder hingerichtet. Wer arm ist, hat generell viel größerer Chancen im Gefängnis zu landen, als jemand mit viel Geld. Die „Rassentrennung“ wurde in Kuba viel früher als in den USA aufgehoben (denen das bis heute nur bedingt gelungen ist). Trump regiert nicht nur wie ein Diktator, er hält sich wohl auch für einen: „Ich könnte mitten auf der 5th Avenue stehen und auf jemanden schießen, und ich würde trotzdem keine Wähler verlieren“, so eine seiner Meinungen über sich. Mit dem Unterschied, dass er sich demokratisch legitimiert sieht. Und sollte dass tatsächlich alles so stimmen, dann ist ihm seine Wählerschaft in ihrer Dummheit voraus. Und jetzt wird es wieder gefährlich: Es gibt auch hierzulande viele Menschen die Trump für schlau halten, da er Erfolg hat. Klar, unter den Blinden ist der Einäugige König, wird bewundert und fühlt sich in seinem Handeln bestätigt.
Fertig mit dem kleinen Freiheitsvergleich. Ob sich da nun ein Land als kommunistisch oder nicht bezeichnet, interessiert mich dabei erstmal nicht, sondern was es daraus macht und wie schädlich es sich gegenüber dem Rest der Welt erweist. Und da muss sich die USA (zusammen mit China, das sich zwar auch kommunistisch nennt, aber sich als imperialistisch erweist) erst mal weit hinten anstellen. Und wäre ich U.S.-Bürger, und hätte ich auch an folgenden Staaten viel zu kritisieren, würde ich allein auf Grund der Beschneidung meiner Reisefreiheitsrechte sagen: Erst Venezuela, jetzt Kuba, und nach Nordkorea schaffe ich es irgendwann auch noch. Ich gehe nach drüben…
ich bin ziemlich weit im Osten Kubas, in Holguin, gelandet, um mich von dort aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter zu bewegen. Für die Einreise nach Kuba ist ein Rückflug, – oder Weiterflugticket Voraussetzung. Ich hatte eines von Havanna nach Zentralamerika, Festland, um dort weiter durch Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras etc zu reisen. Der Flughafen ist nicht so spektakulär, ebenso wenig die Anreise nach Holguin. Aber natürlich fallen als erste die vielen Oldtimer auf. Und um diesen Blog nicht mit alten Autos überzustrapazieren, und trotzdem noch ein paar besondere Bilder zu präsentieren, habe ich mich auf ein paar Prominentenschlitten begrenzt, die ich mal gleich am Anfang präsentiere:




und für alle Formel 1 Fans: Die Karre von SCHUHmi. Natürlich in Ferrari-Rot.




Wenn die Sonne nicht scheint kann es im Februar schon mal zu kalt für ein T-Shirt sein und das Baden eine Überwindung. Negativ aufgefallen ist mir der viele Müll. Am Wochenende kommen die kubanischen Familien und hinterlassen eine riesige Müllhalde. Selbst dort wo Mülleimer stehen werden diese von Kubanern nicht benutzt, sondern der Dreck landet immer daneben. Schade…








Eine interessante Stadt, aber auch sehr touristisch und laut. Das berühmte Casa de la Trova war aber eher ein Reinfall. Hier spielen die besten Bands, aber es ist überfüllt mit ausländischen Touristen und Neppern


































































Am nächsten Abend war der Platz fast leer und von dem Tag an änderte sich vieles in Kuba, auch die Stimmung gegen Ausländer. Ich habe mich nur gewundert, wie es sein kann, dass immer noch neue Touristen ankamen, während schon die Bilder von dem Massensterben in Italien um die Welt gingen…















































































Von der Plattform aus hat man einen schönen Blick auf die Altstadt Havannas






und plötzlich kam die Nachricht im Fernsehen: ab heute Nacht um 12 Uhr darf kein Ausländer mehr die Straße betreten. Alle Touristen müssen am Folgetag die Casa Particulares verlassen. Busfahrten und Taxifahrten sind nicht mehr gestattet u.s.w… Gut gebrüllt, Löwe! Wie soll das gehen? Fliegen? Transformieren? Über 2 Stunden hat der Minister seine Rede im Fernsehen gehalten. In einem Tonfall, nach dem man sich plötzlich als Feind gefühlt hat. Ich bin dann lieber noch mal raus auf die Straße gegangen. Irgendein Volltrottel hat mich gleich erst mal mit Corona angeredet, ein Anderer hämisch gefragt: „Na, musst Du jetzt nach Hause“? Den restlichen paar Touristen, die noch unterwegs waren, ging es nicht besser. Schon Tage vorher haben sich Kubaner ihren Mundschutz über gezogen, wenn Sie mich gesehen haben. Auf der anderen Straßenseite! Ich habe mich dann immer bedankt dafür, dass sie mich vor ihren Viren schützen. Mir war klar, dass die Regierung durchgreifen musste, um die zunehmend verunsicherte Bevölkerung zu besänftigen. Am Ende war es für die restlichen Touristen auch nicht so schlimm. Im Gegenteil: Wer aus den Casa P. kam, durfte nun in staatlichen Luxushotels für den selben Preis wohnen. Davon musste ich keinen Gebrauch machen, finde das aber überaus großzügig, vergleicht man andere Länder, die die Pandemie gnadenlos ausgenutzt und die Touristen den „Gesetzen des Marktes“ überlassen haben. Die zunehmende Ausländerfeindlichkeit empfand ich schon als beängstigend, die aber wohl in anderen Ländern noch gravierender war/ist. Das zeigt leider auch den Herdentrieb der Meute. Wenn sich nur einer, der Macht hat, etwas im Ton vergreift, schaltet das Gehirn der Masse oft auf Durchzug. Ich habe einigen Kubanern immer wieder versucht klar zu machen, dass ich schon 4 Wochen im Land bin und daher kaum mit „Covid Deutschland“ durch die Gegend renne. Am Ende bin ich froh, dass Kuba endlich gehandelt hat. Eine Durchseuchung wie in Italien wäre absolut verheerend für das Land. Selbst jetzt noch müssen Schiffe mit Medikamentenlieferungen umkehren, weil sie vom Obervirus Trump gestoppt werden…
Fazit:
Kuba hat schöne Ecken. Es gibt bestimmt noch schönere als die hier zu sehenden , vorausgesetzt man lässt (für latein-amerikanische) Verhältnisse viel springen. Das „Preis – Leistungsverhältnis“ ist im Vergleich mit anderen Ländern, die landschaftlich viel mehr zu bieten haben, schlecht. Ich bereue es nicht nach Kuba geflogen zu sein, vor allem wegen der interessanten Geschichte. Oft habe ich mir auch bei den hohen Kosten gedacht dass auf Kuba der Staat das Geld tatsächlich gebrauchen kann und hoffentlich nicht so viel davon in die Korruption fließt. Aber ich kann nicht dauernd Preise für Transport oder Eintritt bezahlen, die höher als in Europa sind. Was mich aber am meisten abschreckt ist die Art von Tourismus, die hier gefördert wird. Da ist in erster Linie der all inclusive Tourismus mit seinen hässlichen Bunkern, die die Strände verschandeln. Der andere Teil der Touristen hat Kuba über ein Reisebüro organisiert. Man sieht überall die blauen „Transtour – Busse“, die die Touristen, wie auf einer Kaffee – Fahrt, von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten und anschließend ins Hotel oder die casa transportieren. Ja, viele organisierte Touristen ziehen die casas den Hotels vor. Trotzdem ist der Rest meistens von vorne bis hinten verplant. Das muss jeder selbst wissen, aber der Staat fördert die Abschottung von dem Leben seiner Bürger über Verbote die gleichen Transportmittel zu benutzen, über völlig überhöhte Preise, über casas particulares, die Ausländer nicht benutzen dürfen, oder über die 2 verschiedenen Währungen. Natürlich sollen die Kubaner davor geschützt werden, dass reiche Menschen aus dem Ausland ihnen die Plätze im Bus, in den Häusern etc wegnehmen. Aber wieder aber: Die Art von Tourismus fördert die Zwei-Klassengesellschaft (die sie zweifelsfrei auf Grund der großen Einkommensunterschiede automatisch ist). Außerdem sind anscheinend hauptsächlich Kurzurlauber willkommen, die in möglichst kurzer Zeit viel Geld da lassen. Ich habe Spanier getroffen, die für 2 Tage! von Spanien nach Kuba geflogen sind, um sich in der Zeit gleich 3 Städte anzusehen! Über den Umweltwahnsinn, auch in Bezug auf die all inclusive Bunker, muss ich wohl keine Worte verlieren. Auch natürlich, dass man in kurzer Zeit nicht so sehr aufs Geld achtet. All das hat dazu geführt, dass selbst Bettler in den Städten nicht zu frieden sind, wenn man nicht mindesten 1 CUC (durch die Gebühren am Automaten praktisch 1 Euro) gibt. Jetzt kann man das wieder mit dem Lehrergehalt vergleichen und es wird sofort klar dass Kuba längst eine Zweiklassengesellschaft hat. Die Besitzer der casas durften bis vor kurzem nur ein Zimmer an Ausländer vermieten. Jetzt ist die Anzahl schon unbegrenzt. In den Touristenhochburgen gibt es schon ein Überangebot an Unterkünften. In Trinidad haben nicht mehr irgendwelche Lockvögel sich ihre Provisionen mit der Zimmervermittlung abgeholt, sondern die Besitzer selbst haben sich untereinander darum gestritten, mir bei Ankunft am Busbahnhof ihre Visitenkarte in die Hand zu drücken. Das ist in anderen Ländern längst so, aber hier ist es traurig mit anzusehen, dass Neid und Ungerechtigkeiten durch die Privatisierungen Einzug erhalten. Das führt leider auch vielfach zu Gier, etwa wenn jemand versucht ein Fahrrad für ein halbes Lehrergehalt zu vermieten. Und wie schon angedeutet, habe ich viele Kubaner nicht als besonders freundlich erlebt. Das gilt natürlich nicht generell, ich habe auch sehr nette Menschen kennen gelernt. Faustregel auch hier: Mehr Tourismus gleich mehr Geldgier. In Gebieten wie Vinales erleben einige Einwohner schon jetzt die Schattenseiten des Kapitalismus: Wo vor kurzem noch völlig überzogene Preise verlangt wurden, steht plötzlich das Geschäft auf Grund der großen Konkurrenz fast still. Andere Gebiete in Kuba sind vom Tourismus praktisch abgeschnitten. Auch eine Folge der fehlenden Transportmöglichkeiten für Ausländer. Wer lässt sich schon mit dem Taxi durch ganz Kuba fahren? Vielleicht wenige. Einige mieten sich ein Fahrzeug und sind damit auch flexibel, das ist hier aber auch sehr teuer und macht wohl nur mit mehreren Sinn. Mit etwas mehr Zeit hätte ich mir vielleicht noch Baracoa ganz im Osten ansehen können, aber auch das soll schon überlaufen sein. Die angebotenen Touren gehen auch oft nur mit mehreren Leuten, so z,B. ein Ausflug in die Sierra Maestra. Und selbst geteilt ist so was immer noch sehr teuer. Mit dem Fahrrad wäre noch eine Alternative. Aber auch dann wird man für die Touristenattraktionen ordentlich bezahlen müssen.
Spanischkentnisse sind auf Kuba unerlässlich, möchte man nur halbwegs individuell reisen. Wobei spanisch nur die offizielle Sprache ist. Tatsächlich wird in vielen Ecken irgendein anti-spanisch gesprochen. Während in manchen Regionen Spaniens nahezu vollständig auf Vokale verzichtet wird (oft nur gezischelte S – und T- Laute), benötigen Kubaner ausschließlich Vokale zur Verständigung.
Zur Kriminalität lässt sich sagen, dass ich hier niemals auch nur annähernd das Gefühl hatte jemals Opfer einer Gewalttat zu werden. Ich habe auch keine Schlägereien unter Kubanern gesehen. Allerdings halte ich mich auch nicht gerne in Touristenabzockläden der Großstädte auf…
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