Geplant sind ca 2 Monate für Südafrika und Namibia. Davon möglichst viel Namibia und hauptsächlich mit einem Mietwagen. In Südafrika kosten die Mietwagen etwa die Hälfte von dem was sie in Namibia kosten. Auch die Flüge nach Johannesburg sind am günstigsten, gefolgt von Kapstadt und Windhoek. Und so bin ich über London nach Johannesburg geflogen. Danach ging es zunächst mit dem gautrain vom Flughafen in die Stadt, um erstmal 2 Tage dort zu bleiben. Die paar Meter zum Hostel waren eine Tortur nach dem Flugstress (In London Heathrow saßen bereits alle Passagiere im Flieger, als dem Personal einfiel mich draußen zu lassen, da mein Rückflug außerhalb der Visumszeit für Südafrika läge. Erst nach 30 Minuten Streitereien und dem Versprechen noch in Johannesburg vor dem Zoll einen Weiterflug zu buchen, durfte ich mitfliegen. Beim Zoll hat das aber niemand interessiert. Mir bleiben die schlechten Erinnerungen an „Virgin Atlantic“). Ich habe das Handy auf der Straße getragen, um mich damit zum Hostel zu navigieren, und weil auch in Johannesburg Jeder mit einem smartphone rumläuft. Das Problem: Ich weiß, ich weiß und mit dem Rucksack problemlos als Tourist zu erkennen. Sofort hatte ich die ersten Jugendlichen um mich herum, die mit dem üblichen Geplappere versuchten mich abzulenken und dann nach dem Telefon griffen. Ich konnte sie zwar verjagen, schaltete aber dabei die Navigation aus. Von Anwohnern brauch man keine Hilfe zu erwarten und in mehreren umliegenden Geschäften wusste niemand den Weg zum Hostel, obwohl es zum Schluss nur noch 20 Meter entfernt lag. Durch das „gefährlichste Land der Welt“ (Venezuela) bin gerade gut durchgekommen. Hier, in der Backpacker-Enklave habe ich jeden Tag von Anderen erfahren, die direkt gegenüber dem Hostel ausgenommen, bzw. gleich am Atm überfallen wurden. Johannesburg ist bekannt für die hohe Kriminalität, auch gegen Ausländer. Aber es ist schon seltsam, wenn die hostels fast ausschließlich gute Bewertungen, auch für die „günstige Lage“, haben und mir anschließend im hostel gesagt wird, dass normalerweise jeder Backpacker für die paar Meter ein Taxi nimmt. Hier ziehe ich mich zurück und überlasse das Feld lieber den Touris, die gerne Urlaub auf einer „Gefangeneninsel“ machen und, nachdem sie ausgenommen wurden davon berichten wie freundlich die Menschen hier sind. Wieder wurde meine These bestätigt: Viele Touristen-viel Gefahr, viele Arschlöcher. Und auch in diesem Fall waren die paar Spinner auf der Straße kaum verzweifelte, hungrige Gelegenheitsdiebe, die froh wären ein paar Euro zu erlangen um die nächsten Tage zu überleben. Die unfreundlichen Ladenbesitzer sowieso nicht, aber die schaden zum Glück in erster Linie sich selbst. Vom Hostel aus bin ich zunächst mit 2 Brasilianern zum Pilanesberg Nationalpark gefahren. Ganz nett, mit ein paar Tieren, die ich schon aus anderen „gameparks“ kenne. Die beiden Brasilianer mussten ihren Mietwagen wieder am Flughafen abgeben. Bei der Gelegenheit habe ich meinen gleich entgegengenommen und bin alleine Richtung Kimberley gefahren.Hier gibt es das „big hole“, das angeblich größte je von Menschenhand gegrabene Loch, eine alte Mine. Übernachtet habe ich gegenüber, auf einem eigentlich geschlossenen Campingplatz. Der Security guard hat mir einen guten Preis gemacht. Ich musste nur früh morgens vor Chef Ankunft wieder verschwinden Spontan entschloss ich mich durch den untouristischen Norden Südafrikas, über den Trans Frontier National Park, auch Kgalagadi NP, nach Namibia zu gelangen. Laut Reiseführern sollte die Grenzüberquerung dort nicht mehr möglich sein. Das stimmte aber nicht. Die 1200 km lange Fahrt zum Park ist ziemlich öde. Die Temperatur im Wagen sank auch mit Klimaanlage kaum unter 40 Grad.Erste Abwechslung kurz vor dem NP. Ein kleiner Salzsee
Beim kgalagadi handelt es sich um einen riesigen NP (man kann hier hunderte km zurücklegen) und er beinhaltet einen Teil von Botswana und einen von Südafrika und hat ebenso einen Grenzübergang nach Namibia. Ich hatte mir vor der Reise ein paar der neuesten Reiseführer besorgt, um nicht in die üblichen Touristenfallen zu geraten etc. Auch wenn ich nicht gerne danach Reise. Seltsamerweise gab aber kein Buch, noch irgendein Forum darüber Auskunft: Am Parkeingang Twee Revieren steht ein kleines Häuschen. Darin befinden sich 2 Grenzschalter für die Ein- und Ausreise Südafrikas und Botswanas, sowie 2 „Parkschalter“ für Südafrika und Botswana. Bei letzteren muss man zwingend die Unterkünfte im Park vorbuchen und den Eintritt für den Park bezahlen. Reist man anschließend in Namibia ein, sind mind. 2 Nächte im Park vorgeschrieben. Anscheinend gehen alle Touristen gleich zum Südafrika-Schalter und buchen dort. Die billigsten Plätze für ein eigenes Zelt hätten mich inkl Parkeintritt fast 100 Euro gekostet! Nach längerer Diskussion hat mich die nette Parkangestellte auf den Botswana-Schalter aufmerksam gemacht. Dort habe ich für 2 Übernachtungen und Eintritt nur ca 18 Euro bezahlt! Ich durfte genauso auf dem südafrikanischem Teil herumfahren, nur nicht dort übernachten. Und das war auch besser so: Ich war zum einen völlig alleine auf den Zeltplätzen. Wenn ich mich auch mit meinem einfachem Kleinwagen (kein Allrad) festgefahren hatte und bei über 40 Grad im Schatten eine Weile laufen musste um Hilfe zu holen. Da das erste Camp noch relativ nah am Parkeingang lag, kamen gleich Grenzbeamte aus 2 verschiedenen Ländern und haben mich statt ab – rausgeschoben. Die Reifenspuren sind hier noch zu sehen
So richtig rot wird die Kalahari erst abendsMeine Zeltstelle. Eine Betonplattform mit Dach. im Hintergrund ein Toilettenhäuschen. Am Duschwasser verbrennt man sich zur Sommerzeit fast und das Wasser fühlt sich durch den hohen Salzgehalt an wie Seife. Beim Picknick kamen auch A-und B-Hörnchen aus ihren Löchern. Später gesellte sich das restliche Alphabet dazu. Am nächsten Tag ging‘s weiter…Es gibt auf hunderte km nur wenige Picknickplätze mit Toilette. Zwischendurch ist es strengstens verboten das Auto zu verlassen. Nur seltsam, dass hier der Platz nicht eingezäunt Ist. Von hier konnte ich den ersten Löwen sehen. Zu weit weg für meine Kompaktkamera, daher habe ich zum Ersatz einen der Vögel fotografiert, die versuchten mir das Brot aus der Hand zu klauen. Ein Schakal traute sich auch sehr dicht heran.Und wieder ErdhörnchenUnd zum anderen: Betreff der Übernachtungen in Botswana hatte ich bei der zweiten Übernachtung ein „wildcamp“. Der Platz ist nicht umzäunt, wie der in Südafrika. Als ich mitten in der Wildnis mein Zelt aufschlug, kam ein Ranger vorbei und empfahl mir mich möglichst nicht vom Auto zu entfernen. Hinter der Nächsten Düne (nur ca 50 Meter) lägen 4 Löwen. Zum Fotografieren kam ich nicht. Ich hätte über die Düne laufen müssen. Weiterhin solle ich nicht in in meinem Innenzelt übernachten und es mindesten mit dem äußeren Teil bedecken. Es könne passieren dass die Junglöwen zum Zeltspielen vorbeikämen. Wenn die Alten dann sehen, dass jemand drinnen liegt, könne es Ärger geben. Ich solle zudem das Auto direkt vor den zelteingang parken, um flüchten zu können. Dann war er weg. Da ich mein Zelt noch einige Zeit brauchte, habe ich mich entschlossen im Auto zu übernachten. Nachts war dann die Nähe tatsächlich unmittelbar zu hören… Dieser Gepard hat damit aber nichts zu tun. Er hatte schon Anlauf auf ein paar Springböcke genommen. Dann war es ihm aber wohl doch schon zu heißSchakalStraußLöwen – oder Gepardpärchen. Konnte es nicht genau erkennen Viele Springböcke, Affen, etc weiter verließ ich den Park nach Namibia. Der klalagadi ist super und wegen der Freiheiten besser als die südafrikanischen NP´s in denen ich bisher war. Während der Nebensaison fast menschenleer, aber auch unerträglich heiß. Die Klimaanlage im Wagen bringt die Temperatur wieder kaum unter 40 Grad…. Die Grenzabwicklung verlief unproblematisch. ich brauchte die Versicherungspapiere für den Grenzübergang und musste eine Straßengebühr in Höhe von ca 15 Euro bezahlen. Die nächste Nacht habe ich auf dem red Dune Camp verbracht. Rote Kalahari Wüste. Unterscheidet sich also kaum von der Landschaft bisher. Den Nacht darauf verbrachte ich in einer Backpacker Unterkunft in windhoek. Schlimm, da ein Typ im Schlafsaal die komplette Nacht telefoniert hat. Auch Windhoek fand ich nicht extrem fotogen. Dann fuhr ich durch bis zum Waterberg.
Vergesst Mathe oder Erde: andere Länder, andere Schulfächer Auf dem Weg Richtung Norden kommt man unweigerlich durch den „Trans Asphaltier Nationalpark“. Hier war einer der gefährlichsten Räuber am Werk: Die „Car – Schlange“. Sie vertilgt sogar ihre eigenen Artgenossen. Dann kommt der Rost-fraß. Die Car – Schlange kann ungeahnte Ausmaße erreichen und gehört zur selben Familie wie „Papiertiger“, „Datenkrake“ oder „Lackaffe“. Ihre weltweite Ausbreitung bedroht mittlerweile alle anderen Arten. Alles nachzulesen im bekannten „Kungelbuch“ der beiden Lobbyisten Mogeli und Bagierig.Überall Termitenhügel. Die Erde davon wird gerne zum menschlichen Häuserbau verwendet. Auf der Straße zu Waterberg muss man aber vor allem vor den vielen Warzenschweinen und Pavianen aufpassen, die einem vor´s Auto laufen.Tal vorm Waterberg. Dort liegen schöne Campingplätze. Natürlich gehört wie immer eine lodge mit allem Comfort dazu. Für Leute, die es sich leisten können. Ein einfacher Stellplatz, Kilometer weg von der Lodge und fern von allem Comfort, kostet mittlerweile schon 250 namibische Dollar, ca 15 Euro. Einen Zeltplatz für unter 10 Euro gibt es aber sowieso kaum noch. Die Preise sind im Vergleich zum letzten Jahr um fast 25 Prozent gestiegen. Die Angaben in den Reiseführern stimmen nicht.Eine Wanderung auf das Plateau des Tafelberges darf nur mit Guide unternommen werden. In der Nebensaison kommt Kaum jemand zum campen und man bekommt nur von ein paar Tieren Besuch. Die Paviane habe ich nicht fotografiert, da ich zu sehr damit beschäftigt war sie aus den Mülltonnen zu verscheuchen. Außerdem weiß ich aus Indien, dass manche Affen einem alles zerrupfen, wenn man sie lässt.Im Hintergrund der Swimmingpool, den ich ebenfalls für mich alleine hatte. Drumherum gibt es auch kilometerlange Trails, die man alleine laufen darf. Von daher hat es mir hier ganz gut gefallen. Dumm nur, dass ich feststellen musste meine kompletten Wertsachen im Safe des Hostels gelassen zu haben. Das hieß 300 km zurück nach Windhoek und wieder 500 km nach Norden zum Etosha Nationalpark.Wasserloch am ersten Camp beim EtoshaEine der Lagunen. Im Sommer ist Regenzeit und eher schlecht für die Tierbeobachtung, da sie es nicht nötig haben die Wasserlöcher aufzusuchen. Dafür gibt es aber massenweise Flamingos. Es hatte aber auch nicht viel geregnet und Tiere gab es genug. Ein seltenes Erlebnis: meistens sieht man Löwen, wenn überhaupt, nur weit weg und faul rumliegen. Dann hatte ich mitten im Nichts eine Reifenpanne. Kurz nachdem ich den Reifen gewechselt hatte, kam diese Löwin mit einem Zebrafohlen vorbei. Im Sommer werden viele Tiere geboren. Ich hatte mich längst ins Auto verzogen. Die Löwin war nur ca 10 Meter entfernt, aber viel zu erschöpft. Sie hat das Zebra etwa 5 Meter geschleppt und dann wieder fallen gelassen Und gepumpt als würde sie gleich umfallen. Weit und breit kein Baum in Sicht. Sie wird sich wohl noch einige km so abgeschleppt haben.kurz danach folgte noch eine weitere Löwin, dann noch eine Schwangere und schließlich der Typ mit der Mähne, sah auch von der Jagd erschöpft aus, hat aber nicht beim Tragen geholfen.Heimlicher Kampftanz gegen die Vorherrschaft der Löwen Bedrohte Tierart: zweiköpfiger Strauß mit 4 BeinenBlick auf die endlose Weite der Etosha SalzpfanneDann hat mir die Kamera noch einen Bären aufgebunden. Oder was ist hier am Baden?Die Reifenpanne durchkreuzte meinen Plan länger im Etosha zu bleiben. Der Reifen war komplett aufgeschlitzt und mit dem Notrad das Risiko zu groß ganz liegen zu bleiben. ich musste daher wieder über 100 km Richtung Süden, um einen neuen Reifen zu bekommen. Danach wollte ich nicht schon wieder hochfahren. Außerdem hatte ich mit den Löwen schon mehr gesehen als zu erwarten war. Ich entschied mich dann mein Zelt als nächstes in der Nähe der Fingerklippe aufzuschlagen. Genauer gesagt bei der Ugab Terrace Lodge.Weit verteilt liegen einzelne naturbelassene Stellflächen für die Camper. Zur Lodge muss man ca 300 Meter bergauf laufen.Der Blick von der LodgeBlick vom Zelt. Im Vordergrund das KlohäuschenSehr steil oben thront die Lodge. Ich war ganz froh dort nicht noch mal hochfahren zu müssen. Die Abkürzung zu Fuß habe ich gerne in Kauf genommen. Auch wenn die Hitze unerträglich war. Von den Wandermöglichkeiten musste ich aber leider Abstand nehmen. Kein Schatten und ein heißer Wind der weites Laufen selbst für die Menschen, die hier leben, unmöglich macht.Den Pool dürfen Camper in den meisten lodges mitbenutzen. Es gab gerade keinen weiteren Gast, weder auf den Stellplätzen noch in der LodgeDie VingerklippeWegen der Hitze musste ich weiter. Einige Stunden Autofahrt über Sand-und Schotterpisten erreichte ich ein paar Sehenswürdigkeiten wie hier den versteinerten Wald. In der Hochsaison zwar ein Touristenmagnet, liegen in einem kleinen, durch Steine markierten Bereich ein paar ehemalige Bäume, die zwar noch so aussehen, aber kein organisches Material mehr haben. Nur Stein. Den Bereich darf man nur gegen Bezahlung und mit Guide betreten. Letzterer erwartet für höchstens eine halbe Stunde Steine ansehen noch mal mind. 5 Euro Trinkgeld. Etwas weiter kommt man zu den Orgelpfeifen. Ein kleiner Teil bizarrer Steinformationen. In Reiseführern gerne spektakulär fotografiert. In der Totalen aber eher mikrig. Natürlich auch hier Eintritt.Der verbrannte Berg. Wieder darf man gegen Bezahlung schnell ein Foto machen und dann wieder verschwinden. Noch etwas weiter fuhr ich danach noch nach Twyfelfontaine. Dabei handelt es sich um alte Felszeichnungen. Ein muss für viele Touristen in der Hochsaison. Ich habe mir die Felsplatten nicht mehr angesehen. Die hohen Eintrittspreise mit Zwangsguide wurden mir einfach zu viel. Von hier habe ich noch eine Angestellte zu ihrem Wüstendorf gefahren und ihr unterwegs erzählt, dass ich von den Sehenswürdigkeiten etwas enttäuscht bin. Vor allem wollte ich wissen wer auf die Idee kam das bisschen schwarze Gestein so zu vermarkten, dass sich so viele Menschen über Stunden hierher quälen. Das ganze hat sich irgendeine NGO ausgedacht. Der Eintritt pro Attraktion hatte vor kurzem noch ca 30 Cent gekostet und ein paar Menschen aus ihrem Dorf davon profitiert. Dann hat die Regierung übernommen. Die Eintrittspreise schnellten gleich um bis das 20- fache hoch, plus Parkgebühr plus Guide. Das meiste Personal wurde entlassen und durch Auswärtige ersetzt. Die Wenigen, die wie sie verblieben sind, sehen von dem Geld kaum etwas…Campingplatz in der Nähe. In der Hochsaison voll, hier niemand außer mir. Abendliche Wüste nicht weit vom Camping. Schade dass jemand seine Tonne und die Klobrille vergessen hatSo abwechslungsreich ist die LandschaftÜber viele, viele StundenIn Richtung SpitzkoppeBis ich beim Spitzkoppe Rest Camp angelangt war.Meine Bank und mein Tisch. Obwohl ich – entgegen der Regel namibischen Tourismus beides nicht dabei hatte, fand sich immer ein Weg….Und wie immer gibt es in der Wüste nicht viel. Auch keine ScheuDie Fotos sind nicht manipuliert und die Sonnenuntergänge durch die Reflexionen der Felsen hier besonders.Ob die Sonne meinen Schatten in den Baum projiziert hat? Wäre die langweiligere Variante dieser bizarren Aufnahme…
Die menschenleeren Stellplätze sind weit verstreut. Von oben sieht man mein Auto zwischen den Felsen. Schatten auch hier absolut rar. Auch die Duschen sind kilometerweit weg, am Campingeingang. Aber trotzdem einer der schönsten Plätze Für den spektakulären Sonnenuntergang bin ich weit oben auf einen Felsen geklettert, wo ich diesen Steinbogen und den (s.o.) aus dem Fels wachsenden Baum fandWeiter ging’s durch bunte Wüste Richtung SwakopmundVon Swakopmund gibt es nur dieses Strandfoto. Die noch ziemlich deutsche Stadt ist in der Hauptsaison extrem touristisch. Ich bin hier 3 Tage geblieben um mich etwas zu erholen. Hat nicht ganz geklappt, da ich, als fast einziger Tourist, ständig Opfer von Betteleien etc. war. Es haben einige Menschen nach etwas zu essen gefragt. Gleichzeitig sind die Preise für Friseur, Kleidung, Lebensmittel oder auch für eine einfache Pension, mit denen in Deutschland vergleichbar. Der Lohn für Dienstleitungen liegt aber bei nicht mal 100 Euro pro Monat. Damit gehe ich davon aus, dass alle mit einem kleineren Geschäft, insbesondere im Tourismussektor ein vielfaches von dem verdienen, was in Deutschland vergleichbar wäre. Für mich völlig unverständlich, wie drumherum noch Menschen Hunger zu leiden haben… Ich hatte am Standrand ein relativ günstiges Apartment gefunden. Der Besitzer baut gerade weitere Apartments aus und war ganz begeistert von meinen Namibia Fotos. Er war als Einheimischer mehrmals im Etosha und hat vergeblich versucht passende Fotos für die Wohnungen zu bekommen. Daher wird, wer demnächst „Josefs Selfcatering“ besucht, große Poster meiner Fotos vorfinden. Ansonsten war Swakopmund eine willkommene Auszeit von der Hitze. Bei ca 20 Grad Wassertemperatur und kühlem Wind war das Baden sogar eine ÜberwindungEinen Tag davon hatte ich für einen Abstecher nach Walvis Bay genutzt.Hier auf der Düne 7.Die Düne 7 von unten. Es ist die höchste weit und breit. Der Aufstieg in der Gluthitze und das ständige Versinken sind kein Vergnügen. Auf dem Parkplatz habe ich mich mit ein ein paar Leuten der NGO „liter for light“ unterhalten, die gerade selbst als Touristen vor Ort waren. Ich erwähne das, da ich – wie schon bemerkt – in Namibia nicht viele Ausländer getroffen habe. Einige wenige Safari Touristen, meistens Deutsche, die immer mit riesigen Expeditionsfahrzeugen unterwegs sind. Ich erkenne diese Mietwagen mittlerweile von weitem und es saßen immer weiße Touristen darin. Oder aber ich habe mit Menschen gesprochen, die für eine NGO arbeiten. Ich habe in den letzten Jahren in allen Ländern, in denen ich war, so viele Menschen kennengelernt, die für eine NGO arbeiten, dass ich mich mittlerweile fühle als würde mir ein Organ fehlen, weil ich nicht für eine NGO arbeite und es wage einfach nur zu reisen. Das Liter Projekt ist eigentlich ganz nett: Es wird der armen Bevölkerung gezeigt wie aus alten Plastikflaschen Solarlampen hergestellt werden. So weit zur Idee. Das Projekt gibt es mittlerweile in vielen Ländern der Welt. Dazu fahren die Voluntäre mit einem riesigen Kreuzfahrschiff um die Welt und amüsieren sich, wie jeder andere Tourist auch an den touristischen highlights. Wer weiß wieviel Emissionen so ein Schiff in die Welt bläst, kann das Projekt aus ökologischer Sicht nicht wirklich ernst nehmen. Das ganze wird zudem noch von Pepsi gesponsert. In Johannesburg hatte ich mich mit ehemaligen Bankangestellten oder auch Betriebswirten unterhalten, die für eine NGO arbeiten und umhertingeln. Nebenbei wird den „Primitiven“ beigebracht wie sie ihr eigenes Geschäft aufziehen. Meine Meinug: der NGO Boom dient oft nur der Gewissensberuhigung und ist gerade so populär wie ein Vollbart. Wenn dann noch der Co2 Fußabdruck größer als beim Pauschaltourismus wird, oder den unter Neoliberalismus leidenden Menschen beigebracht wird, wie auch einige von Ihnen (aber eben nicht alle – der amerikanische Traum) neoliberal werden können, unterstelle ich Selbstverwirklichung und nicht Hilfe als Motiv. Noch mal um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen: Es gibt viele gute Ideen Einzelnen zu helfen. Aber ich halte es für keine gute Idee zu versuchen unser westliches System anderen Gesellschaften überzustülpenAn der Küste von Walvis Bay wird Salz gewonnen. Daher wohl die Verfärbung und nicht durch verflüssigte Flamingos, die zu Hauf anzutreffen sindUnd schon in Sesriem, dem Eingangstor nach Sossusvlei. Als die Hauptattraktion Namibias (in Sossusvlei liegen die höchsten Dünen der Welt, wenn auch etwas umstritten), gibt es hier auch die meisten Touristen. Dementsprechend finden sich in der Umgebung auch einige hochpreisige lodges zum übernachten und 2 Campingplätze. Der eine liegt im Park, direkt hinter dem Tor und kostet ca 22 Euro. Dafür darf man sein Zelt in den schattenlosen Sand setzen. Dazu kommen ca 7 Euro Parkeintritt pro Tag. Campt man dort, darf man auch zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in die Dünen. Während der Hochsaison muss man monatelang im Voraus einen Stellplatz vorbuchen. Jetzt war so gut wie niemand hier. Trotzdem war – wie immer in Namibia- ein handeln nicht möglich). Ich wollte die Abzocke nicht mitmachen. Der Platz vor dem Tor, oasis camp, war viel günstiger (ca 12) und viel schöner. Jeder Platz hat eine eigene openair Toilette und Dusche, sowie den üblichen Braai Platz, den Grill.In der Nacht hat sich der Schakal an der rechts stehenden Mülltonne zu schaffen gemacht. Einige Plastikfetzen der Tüte liegen noch verstreut. Mit guten Worten war das Tier nicht zu verscheuchen, nur mit Anleuchten.Gehören eigentlich nicht hierher: aber was ist eine website ohne süße Katzenfotos? Und diese lagen gerade so rum…Nach Sossusvlei sind es 65 km. Ich war als letzter am Tor und hatte meine Ruhe. An diesem Tag sind 32 Fahrzeuge in den Park eingefahren. (Ein kleiner „Park“: die Wüste hier ist größer als Deutschland. Sossusvlei ist lediglich ein Tal zwischen den Dünen). Bei der Unruhe morgens um 5 mit knatternden Safarimotoren etc, kann ich mir den Rummel zur Hauptsaison gut vorstellen.Die Düne 45, der Aufstieg am Morgen noch einigermaßen erträglich Die meisten Touristen waren schon wieder untenAm Späten Vormittag auf „big Daddy“. Hier waren es nur noch 3 Touristen. Später erreicht die Oberflächentemperatur über 70 Grad. Dann machen die ca 320 hm keinen Spaß mehr. Angeblich die höchste Düne der Welt. Um zu big Daddy, bzw. nach Sossusvlei zu gelangen, gibt es am Ende der Teerstr. Einen Parkplatz für Fahrzeuge ohne Allrad. Vielleicht 3-4 km weiter liegt der Allrad Parkplatz. Von dort muss man laufen. Um nun von dem einen zum anderen Parkplatz zu kommen, gibt es einen Shuttle. Dieser kostet Schlappe 13 Euro. Ich wurde völlig verständnislos angeguckt, als ich mich entschloss lieber zu Fuß durch die Hitze zu laufen. Laut Shuttle Fahrern wären es 6 km. Schließlich konnte ich bei den Allrad Touristen trampen. Wer denkt er könne mit seinem Allrad überall durch, wurde eines Besseren belehrt. Ich war auch überrascht wie viele Leute sich in dem bischen Sand festgefahren haben. So wie ich übrigens auch in Namibia immer wieder die riesigen Allradfahrzeuge mit Plattfuß gesehen habe. Noch halten es die Kleinstlebewesen auf der Oberfläche ausDeath Vlei. Das Fotomotiv schlecht hin. Durch meinen Verzicht auf den Campingplatz im Park bleibt mir das beste Licht verwerrt. War trotzdem gut….Death Vlei von untenDas Hidden Vlei. Bis dahin waren es nochmal 2-3 km zu laufen. Der CanonDie ersten Wasserreste seit WochenUnd zum Abschluss die letzte DüneAm nächsten Tag Richtung Tiras GebirgeAuf dem Weg das Sandsteinschloss. Leider 5 Euro Eintritt Dann bin ich auf Empfehlung die kleine Pad D707 gefahren, weil sie landschaftlich sehr schön istEs ging über Stunden soWurde dann sandigerBis ich mich festgefahren hatte. Ich hatte aber auch über Stunden kein anderes Fahrzeug mehr gesehen. Mit ein paar Tricks, die ich inzwischen gelernt hatte, gelang es mir nach einiger Zeit zum Glück dort rauszukommen. Die Öko-lodges, auf denen ich übernachten wollte, hatten alle geschlossen. So musste ich noch weiter fahrenUnd landete im Tiras Gästehaus. Die Lodge liegt 1-2 km entfernt von den beiden Stellplätzen. Diese befinden sich an dem kleinen Berg im Hintergrund. Übernachtungspreis 2019: 190 namibische Dollar, etwa 13 Euro Ich bin dort 2 Nächte geblieben. Hier der erste StellplatzUnd hier die zweite Nacht. Was aussieht wie ein Swimmingpool ist der Braai Platz, also die Feuerstelle zum Grillen. Das Zelt hatte ich unter dem Dach aufgespannt und von der Terasse eine perfekte Aussicht. Direkt nach Sonnenuntergang hat man von hier einen gigantischen Sternenhimmel. Sicherlich einer der besten die ich bisher gesehen habe. Noch ein paar mehr und es wäre kein Platz mehr für den Himmel gewesenJeder Gast bekommt eine Mappe in die Hand mit einer Ansammlung von Fotos der Farm und den Tieren. Dazu gibt es einige Geschichten über die hier lebenden Ureinwohner, die Namas, sowie einige Routenvorschläge zum Abfahren auf dem Gelände mit viel Geographie und Pflanzenkunde. Einige Nester der WebervögelEinige Köcherbäume
Und Schluss für meinen PKW. Ohne hohes Allradfahrzeug heißt es laufenKommen diese Zweige aber unter die Reifen, ist auch für die dicken Puschen Schluss Wieder nicht die richtige Zeit zum laufen in der Mittagshitze. Das Auto ist kaum noch zu sehen. Ich hätte es gerne hier gehabtNach der Beschreibung in der Mappe handelt es sich hier nur optisch um einen Kaktus. Aus dieser Pflanze haben die Namas ihr Pfeilgift hergestellt. Angeblich Ist sie so giftig, dass eine Touristengruppe tot aufgefunden wurde, nachdem sie sie für ihr Lagerfeuer benutzt hatteIm Hintergrund die D707, über die ich vor 2 Tagen angereist binDie große Überlegung, wohin als nächstes. Ich war schon kurz vor Aus (So heißt der Ort) und hatte die Wahl eine Abstecher nach Lüdersbucht zu machen. Von Aus sind es ca 120 km. Man muss auch alles wieder zurück, da drumherum das Sperrgebiet liegt. Ein Hunderte km großes Wüstenareal, wo seit 100 Jahren Diamanten abgebaut werden. Lüderitz oder Lüderitzbucht, oder wie auch immer, ist halt ein Ort und hat jetzt keine besonderen Naturspektakel zu bieten. Er wird oft mit Nordseeörtchen verglichen. Das Wasser ist kühl, es weht immer Wind und die Umgebung ist karg. Für eine Auszeit vom Zelten in der heißen Wüste aber nicht schlecht. Ich bin im Backpacker Hostel untergekommen. Erstmalig konnte ich handeln, da ich direkt mit der Besitzerin gesprochen habe. Normalerweise haben die Besitzer der Lodges etc keinen Kundenkontakt, kassieren nur die Kohle und lassen das Personal für einen Appel und Ei den Rest erledigen. Daher gibt es schon Ende des Jahres kartellartig für alle lodges einen gesalzenen Aufpreis, der dann das ganze Jahr gilt. Egal ob Absolute Vorsaison oder Hochsaison. Hier habe ich einen eigenes Zimmer für 200 NDollar bekommen. Ca 13 Euro.
Einen Tag habe ich genutzt um die Gegend abzufahrenBis zum Díaz Point, wo damals der Portugiese Díaz sein Holzkreuz in namibischen Boden gerammt hat. Die Brücke über die Felsen zu Kreuz ist schon lange kaputt, aber auch nicht unbedingt nötig Sagt eigentlich alles über das Wetter und überflüssige Diskussionen erübrigen sich. Übersetzt wohl soviel: kräht der Hahn dreimal auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist.Hier die ehemalige Diamantenstadt Kolmanskop. Die Geisterstädte im Sperrgebiet konnte ich mir nicht ansehen. Ebensowenig den Bootsausflug zur Pinguinkolonie. Ist unbezahlbar, bzw. nicht das Geld wert.Die Wanderdüne ist langsam, aber unaufhaltsam Auf dem Rückweg habe ich Station in der Lodge klein aus Vista gemacht. Der Zeltplatz ist mit 140 Dollar recht günstig und es gibt markierte Wanderwege durch die Geröllwüste. Ohne guidepflicht. Der einzige Schattenspender war aber dieses Nest.
Der schlaue Wurm meidet den frühen Vogel. War nicht schlau genug und wurde um 5 Uhr morgens von dem Spektakel geweckt, das die Vogelscharen auf Nahrungssuche auslösenDie 5 stündige Wanderung hat einen netten ViewpointUnd ein bischen Bonnie and Clyde….Der Weg durch den Richtersveld Trans frontier Nationalpark führt durch viele enge Kurven und Schluchten. Sehr zu empfehlen Blechhütten für die Arbeiter im Weintraubenanbaugebiet am Orange RiverAber der Orange River führt kaum noch Wasser. Ich wollte dort paddeln, was nicht möglich war – trotz RegensaisonWieder sehr noble Lodge mit der Norotshama River Lodge. In der Hauptsaison möchte Ich aber nicht hier sein – zu viele Hütten und vermutlich zu viel GedrängelEin Zeltplatz mit Gras! laut Personal hat es hier seit 2 Jahren nicht mehr geregnet! Abends habe ich ein paar Tropfen abgekriegt und etwas weiter donnerte es wie bekloppt. Am nächsten Morgen wollte ich weiter Richtung Fish River Canon, am besten über die Abkürzung direkt nach Ai -Ais. Ich fragte, ob der Weg O.k. sei für ein Nicht-Allrad Fahrzeug. Die Meinung war, dass es kaum geregnet hat. Meine Befürchtungen waren, das es extrem heftig, wenn auch kurz geregnet hat. Der Geröllboden nimmt nach längerer Trockenheit wohl kaum viel Wasser auf. Und so kam es auch: Immer wieder wurde die Schotterstraße durch kleine Flüsse unterbrochen. Dort wo der Schotter weg ist gibt es kleine Senken, die extrem viel Schlamm und Wasser sammeln können. Nach vielen km ging es nicht weiter. Einer der „Toyota – Panzer kam daher und entschied sich mit Allrad da durchzufahren. Er liegt doppelt so hoch wie mein Renault Sandero und krachte voll auf. Weit wird auch der nicht gekommen sein. Ich entschied mich zurückzufahren und 120 km Umweg in Kauf zu nehmen. Ich denke es war richtig so:Der Weg wäre so kurz gewesenEin paar kleiner Schwierigkeiten Auf dem langen Weg Richtung Canon hielt mich zunächst ein Polizeijeep an. Mir wurde geraten den Schotterweg Richtung Keetsmanshoop unbedingt zu meiden. Das Unwetter hat dort alles geflutet. Richtung Camp und am nächsten Tag in den Canon wäre aber o.k. Der Jeep hatte ein braunes Begleitfahrzeug über das ich mich zunächst wunderte. Etwas später stoppte mich einer der Toyota – Panzer. Der Tourist war gerade auf dem Camp Nähe des Canons. In der Nacht wurde das Camp so ziemlich zerstört. Ihm selbst ist das Dachzelt weggebrochen und der hohe Toyota wurde mit Schlamm geflutet. Der braune Wagen, den ich kurz zuvor sah, hat gerade die Leiche eines Angestellten abgeholt, der im Zelt übernachten musste. Im Bild mein nächster Zeltplatz Ich bin dann im Canon Roudhouse abgestiegen, da ich am selben Tag nicht mehr zurück fahren wollte. Es liegt etwa 12 km von dem Camp am Parkeingang entfernt. Auch hier waren Spuren des heftigen Regens erkennbar. Die Deko besteht aus lauter alten Autos. Preis mit 215 Dollar sehr happig. Hab dafür einen Zeltplatz mit Dach bekommen, was aber auch in der nächsten Nacht etwas am Flattern war. Insgesamt aber ruhig, bis auf die Massen an Termiten und Käfern oder SkorpionenEs gibt eine 90 Minuten Wanderung von hier…Sie waren überall: Bestimmt tausend Füßler. Sie krochen mir am Bein hoch und ich musste immer wieder aufpassen nicht draufzutreten. Vielleicht sind sie mit dem Regen gekommen. Vielleicht leben sie aber auch eigentlich unter der Erde und hier wurde „im Land der Raketenwürmer“ gedreht.Dieser Raketenwurm sah etwas giftiger ausAm nächsten Tag kurz vor dem Infernocamp. Von hier aus bin zu Fuß gegangen. Alle waren gerade mit Schlammschaufeln beschäftigt. Dahinter ist das Tor zum Parkeingang, von wo es nochmal 10 km zum Canon sind. Der komplette Canon und das Camp sind auf unbestimmte Zeit geschlossen. Der Fish River Canon, zweitgrößter Canon der Welt, war eigentlich eins meiner Hauptziele. Gut, es hätte sowieso nur zum Viewpoint gereicht, da die 5-tägige Wanderung im Sommer verboten ist. Also wieder alles zurück. Bei der nächsten Lodge gab es – entgegen Reiseführer – keinen Zeltplatz. Es war gerade der Manager von den umliegenden lodges aus Windhoek angereist, um das zerstörte Camp zu unterstützen. Immerhin will er dort mal zur Sprache bringen, wie es sein kann dass die Angestellten dort im Zelt übernachten müssen. Auch da bleibt sehr viel Geld hängen. Bevor die Schlammflut kam, hat es hier übrigens seit 5-6 Jahren nicht mehr geregnet…Ca 1 Meter lange Echse auf dem Rückweg. Da immer noch Unwetter drohten, habe ich mir für die folgende Nacht ein Zimmer genommen. Das nächste Gewitter kam dann auch. Es hat durch die Decke geregnet. Der einzige Baum an der Straße wurde entwurzelt. Für die restlichen knapp 2 Wochen muss ich mich wieder langsam Richtung Johannesburg bewegen. Erstmal zu den Augrabies falls, die im Norden von Südafrika liegen. An der Grenze gab es dann lange Diskussionen: Ich bin erstmal über die völlig seltsamen Visa-Regelungen aufgeklärt wurden, wie ich sie auf deutschen Webseiten nicht gefunden habe. Es gibt für Südafrika ein 90 tägiges Visum, sofern man aus seinem Land einreist. Reist man aus und wieder ein, wie ich mit Namibia, gibt es kein! Neues Visum, sondern nur einen Einreisestempel. Reise ich wiederholt aus und ein, wie später nach Madagaskar, gibt es auch kein neues Visum, sofern ich nicht zwischendurch in Deutschland war. Die Tage, die man in Südafrika verbracht hat, werden zusammengezählt. Also könnte man wohl theoretisch 90 Jahre lang für jeweils einen Tag Südafrika bereisen. Spätestens dann muss man einmal in sein Land einreisen, um wieder ein neues Visum zu erhalten… kurzes Fazit zu Namibia: Das Land ist nicht ganz so abwechslungsreich wie Südafrika. Trotzdem ist man der Natur näher, da alles weitläufiger. Zu den nördlichsten Zipfeln kann ich nichts schreiben, da ich nicht dort war. Kaum jemand verreist im Januar oder Februar wegen der Hitze. Wenn, dann steigen die meisten in den klimatisierten lodges ab, oder haben einen Dachzeltpanzer mit allem drum und dran. Ich habe auch Touristen gesehen, die sich im Wagen die Haare gefönt haben. Das Land ist sicherer als Südafrika. Das haben mir auch viele Südafrikaner und Namibier bestätigt. Ich habe viele Anhalter mitgenommen. Dabei erfährt man einiges über das Land und für diese Leute gibt es ansonsten kaum eine Fortbewegungsmöglichkeit. Ich denke auch, dass man hier ganz gut wild campen kann. Aber dann findet sich überhaupt kein Schattenplatz mehr. Außerdem ist jede, noch so unfruchtbare Geröllwüste in Privathand und eingezäunt. Im Norden ist es um diese Zeit so unerträglich heiß, das man sich definitiv nicht ohne Schatten aufhalten kann. An Wanderungen ist nur ganz früh morgens zu denken. Trotzdem würde ich wieder zur Nebensaison anreisen. Namibia ist nämlich trotz seiner Größe und wenigen Einwohner in der Hochsaison ein Land des Massentourismus (bezogen auf die bekannten Spots). In den Reiseführern und Internetforen finden sich zu hauf exakt durchgeplante Routen. Für die Campingplätze und lodges fangen viele an schon im Vorjahr! Reservierungen vorzunehmen. Die Routen sind minutengenau vorgeplant und fast jeden Tag geht es woanders hin. Mittlerweile lassen sich viele Touristen sogar ihre komplette „Individualreise“ vorbuchen. Gut, wenn man trotzdem Freude daran hat… Für mich ist das absolut nichts. Und leider trifft mich diese Art zu hetzen auch, da Namibia viele Menschen bereisen, die nicht auf den Euro schauen (müssen). Meine Hochrechnung ergab, dass ein Päärchen im Dachzeltcamper im Schnitt in 2-3 Wochen 5000 bis 7000 Euro lässt. Viele lodges fangen erst bei 100 Euro pro Nacht an. Damit lässt man bei dieser Art der Übernachtung noch mal viel mehr Geld. An den, für die Lebensverhältnisse hier, völlig überteuerten Ausflugspreisen sieht man wie viel Geld die Leute bereit sind zu bezahlen. Die Reiseführer richten sich längst nach diesem Klientel. Ob lonely planet oder Iwanowsky – diese Bücher sind nur noch für Luxustouristen. Es gibt eine umfangreiche Campingplatzliste im Namibia-Forum und eine brauchbare App. „Individual-Reisehandbücher“ mit massenhaft lodges für 100 Euro und mehr pro Übernachtung sind eine Farce. Spritpreis liegt in Namibia bei ca 80 Cent. Lebensmittel sind z.T. günstiger als bei uns. Fleisch ist in Namibia angeblich immer Bio. Milch ist genauso teuer wie bei uns, obwohl sie importiert werden muss. Aber 78 Cent für einen Liter Blut, Eiter und Antibiotika sind ja auch bei uns nicht gerade günstig. Käseprodukte sind teurer, Obst und Gemüse dagegen etwas preiswerter. Der Preis in deutschen Supermärkten für einen einzigen Apfel, der eigentlich in der Region wachsen sollte, ist mit 50 Cent aber auch kaum zu toppen. Ich bin in mehr als 4 Wochen viel zu viel Auto gefahren. Alles was ich dabei abgeklappert habe ging mit dem normalen PKW. Ob einen die offroad-Pisten zu geheimen Paradiesen bringen, kann ich nicht beurteilen. Preislich muss ich darüber aber erst gar nicht nachdenken. Und ich möchte im Moment auch nicht mehr im Auto sitzen. Aber z.B. Mit dem Fahrrad im Hochsommer durch die Wüste In Namibia zu fahren, wäre nur was für die härtesten Masochisten…
Nochmal ein Vogelnest, da es gerade an den „big Five“ fehlt. Dabei würde hier auch ein Nashorn reinpassenAngelangt an den Wasserfällen. Die Augrabies – Fälle sind nicht gerade extrem touristisch. Für Südafrikaner ja, aber im Sommer ist auch hier nicht viel los. Bei sehr viel Regen kommen viele Wasserfälle über die Kante geschwappt. Dann sehen sie aus wie „klein Iguacu“. Jetzt gab es nur einen großen Fall (hier andeutungsweise im Bild). Da die Sonne schlecht stand wollte ich den kompletten Strahl am nächsten Tag fotografieren, was ich schlicht vergessen hatte. Ich hatte mich aber auch eher an dem Park als Ganzem erfreut. Den großen Wasserfall sieht man nur von Stegen aus. Durch den Nationalpark kann man aber auch mehrere, bis 3 tägige, Wanderungen nach Wegweisern ablaufen. Außerdem gibt es eine ca 60 km lange Route, die mit dem Auto gefahren werden kann, eine Off-Road Piste, einen Pool, Picknickplätze und einen ganz passablen Campingplatz. Günstig ist das ganze nicht. Der Parkeintritt kostet ca 13 Euro pro Tag und Zelten noch mal 15 Euro. Immerhin, wenn man dort übernachtet muss man erst am nächsten Tag um 18 Uhr raus oder nochmal bezahlen, hat also 2 Tage für einmal Eintritt. Aber generell ist in Südafrika mittlerweile fast alles Nationalpark und davon jeder mind. Doppelt so teuer wie in Namibia. Das liegt aber auch daran, dass Ausländer in Südafrika 4 mal so viel bezahlen wie Südafrikaner. Der Kruger NP kostet schon fast 30 Euro. Der wird mich wohl nicht mehr sehen. Es gibt auch eine Wildcard für 300 Euro. Damit darf man in allen Parks 1 Jahr rumreisen. Ein Paar zahlt „nur“ 150 Euro jeder. Für mich würde sich das noch nicht lohnen. Es wurden schon viele Wandergebiete zu Nationalparks erklärt, aber die meisten sind dann doch nur für „Autokino“. Mir wurde es schon jetzt langsam zu viel durch die Scheibe GestarreDaher waren die Wanderungen, trotz der Hitze, ganz willkommen. Raubtiere wird man hier schwer antreffen, dafür aber einige recht zahme Klippspringer.Die Zwillingwasserfälle, einige km weiter wegMoonrock genanntTeilweise sehen die Straßen für „normale“ PKW´s unpassierbar aus. Es geht, aber etwas mehr Bodenfreiheit bietet sich schon anWieder nervige Affen. Der kam gerade als ich wieder abfahren wollte. Nahrungsmittel sollten natürlich möglichst nicht im Zelt liegen…Nach einer erneuten Nacht in Upington (hier seien die supernetten Gastgeber des Aardwolf erwähnt), wollte ich auf der Kandirri Game Farm übernachten. Die meisten Tiere hier haben freien Auslauf, wie in den Nationalparks. Es kommt auch schon mal eine Giraffe am Zelt vorbei. Die verschiedenen Löwen haben jedoch ein eigenes Gehege und sind hier aufgewachsen. Dieser hier lässt sich auch von Fremden streicheln. Er und der Hund sind untrennbar. Ruft man den Hund, kommt der Löwe immer hinterher. Der Löwe war vom Spielen schnell erschöpft in der Hitze. Ist natürlich die Frage ab wann ein „Game Park“ oder Nationalpark als Zoo und wann als natürliche Umgebung gilt. Eingezäunt ist in Südafrika alles, auch der Kruger. Die Eltern des Löwen vorher sind in einem extra Gehege, wo man seinen Arm nicht durchstrecken sollte. Männliche Löwen sehen ihre Kinder ab einem gewissen Alter als Konkurrenten und töten sie. In freier Wildbahn verziehen sich die Jungtiere daher. Es war zwar weit und breit kein Tourist zu sehen, aber dafür hat eine Schulklasse alle Gebäude gebucht. Dann braute sich das vorhergesagte Gewitter zusammen. Es wurde mir abgeraten im Zelt zu übernachten. Da auch keine Fluchtmöglichkeit in eine feste Unterkunft bestand, bin ich weiter nach Bloemfontein gefahrenDort ging es auch wieder ordentlich ab. Es regnete die ganze Nacht durch und wieder durch die Decke. Übernachtet habe ich in der „68“. Die Besitzer sind auch supernett. Im Bild die kleine Dachterasse. Am nächsten Tag wollte ich möglichst schnell den Freestate erreichen, da – wie schon erwähnt- die Landschaft bis dahin nicht so viel zu bieten hat. Dann die Fahrt durch Ficksburg: Ausgerechnet hier wurde ich das erste mal nach fast 5 Wochen und tausenden km von der Polizei angehalten. Nomen Est Omen? Nein. Ich fand meinen nationalen Führerschein nicht, der eigentlich zwingend erforderlich ist. Der Polizist hat sich mit dem internationalen Führerschein begnügt, sich gefreut, dass ich am gleichen Tag/Monat wie seine Tochter Geburtstag habe, und mir eine gute Fahrt gewünscht. Geht doch…
Links oder rechts? Destination Überbevölkerung Wieder supernetter Besitzer im „Rustica“ in Fourisburg. Wie ich diese Unterkünfte gefunden habe, dazu später. Fourisburg liegt in der Nähe vom Golden Gate Nationalpark, wo ich wandern möchte. Nebenan befinden sich die Drakensberge, das einzige Skigebiet Südafrikas und mit dem Königreich Lesotho eines der ärmsten Länder der Welt. In Lesotho bin ich vor 5 Jahren „eingewandert“, über die Drakensberge. Eine längere Wanderung alleine ist zur Zeit nicht angeraten. Aber die Kontraste sind extrem: Speziell in der Skisaison fallen nur wenige km entfernt von Lesotho in Fourisburg und Clarens etc. tausende reiche Südafrikaner ein. Die Tankstellen sind bereits nach einem Tag leer…Der Golden Gate Park kostet wahrscheinlich auch wieder ca 15 Euro für Ausländer. Es war Wochenende und von daher viel lokaler Tourismus. Die meisten Südafrikaner sagten mir, man kann einfach über den Campingplatz zu den markierten Wanderwegen gelangen, ohne zu bezahlen und sind der Meinung der Eintritt wäre frei. Ich habe daher lieber nicht an der Rezeption nachgefragt, da ich vermute, dass man als Fremder wieder abgezogen wird. Die Abzocke wird hier noch mal deutlicher, da das am nächsten zum Park gelegenste Dorf – Clarens – am Wochenende fast ausgebucht ist. Man sieht kaum ein Fahrzeug, das unter 50000 Euro kostet. Die muss ich nicht unbedingt über Parkeintritte mitfinanzieren. Es war zwar voll, aber nur auf den ersten Metern. Danach habe ich in 6 Stunden niemand mehr gesehen.
Die lange Wanderung geht bis auf 2400 Meter hochEin Foto vom Zentralplatz in Clarens. Ich habe hier gepicknickt. Essen im Rstaurant fällt aus. Ein Schokoladencroissant beim Bäcker kostet 2 Euro. Zum Mitnehmen! Alles clearance, Clarens? An dem Wochenende war zudem großes Harley Krishna Treffen. Die Maschinen bleiben mir suspekt: Der Herr Davidson muss Gynäkologe oder Proktologe gewesen sein und es irgendwie geschafft haben aus seinem Behandlungsstuhl ein begehrtes Motorrad zu basteln. Wie es sich gehört, sind die Fahrer auch den ganzen Tag durch den Park und durchs Dorf geknattert. Auf den Trails habe ich sie nicht gesehen. Sind wahrscheinlich dafür zu kräftigEine lange Fahrt bis nach Sabie. Der Campingplatz Merry Pebbles liegt schön am Fluss. Hier ein kleiner Ausschnitt des riesigen Platzes, der am Wochenende auch voll ist. Es gibt ein paar Mountainbike trails, die vom Zeltplatz aus starten. Die Nutzungsgebühr beträgt 2 Euro. Nach längerem Handeln musste ich für 5 Stunden Fahrradleihe noch stolze 20 Euro bezahlen. Ein ganzer Tag für ein hardtail kostet 500 Rand beim einzigen Radverleih im Dorf. Angegeblich soll Sabie so entspannt sein, dass man sogar überall das Fahrrad unangeschlossen stehen lassen kann. Für die umliegenden Wasserfälle kommen die meisten Touristen hierher. Für jeden einzelnen muss man mal wieder bezahlen. Jeden Fall habe ich nicht abgeklappert.Das Dorf ist auch gerade recht ruhig…Und dann in Graskop. Tor zum Blyde River canon. Hier der big swing. Mit knapp 70 Tiefe einer der tiefsten freefalls der Welt. Kostet 23 Euro. Den gegenüberliegenden Lift braucht man nicht unbedingt
Eine mehrstündige Wanderung geht direkt hinter Graskop los. Nicht spektakulär, um aber mal wieder etwas Bwegung zu kriegen, ganz gut. Der Trail steht in keinen Reiseführern und wird daher kaum genutzt. Die Gräser reichen teilweise bis zur Hüfte, der Weg ist manchmal nicht zu finden. Trotzdem muss man sich eine Erlaubnis bei der Touri-Info einholen. Kostet 4 Euro Der Panorama Campingplatz bei GraskopEiner der vielen populären Stops entlang des drittlängsten canons der Welt: gods windows. Ganz nett, aber anscheinend ist auch Gott bescheidener geworden. Allein in Brasilien habe ich einige vergleichbare oder schönere Orte gesehen, für die ich nicht bezahlen musste. Tre rondales. Weiter zum Ende des CanonsSchon superschön aber auch sehr touristisch. Der blyde river Canon liegt nur ca 60 km vom Kruger NP entfernt. Hier vom Aussichtspunkt, der auch wieder 1-2 Euro kostetEinen Tag später habe ich von einer Lodge aus eine mehrstündige Wanderung unternommen. Diese ist nicht ganz so bekannt wie die viewpoints, aber auch hier sind 3 Euro fällig. Die Wanderung ist aber absolut schön. Es gibt immer wieder spektakuläre Blicke Richtung Schlucht und kaum Touris. Den Viewpoint am Vortag hätte ich mir damit sparen könnenZwischendurch eine natürliche Badestelle. Bei 30 Grad ganz willkommenZurück auf der Panoramastraße: Die luckˋs potholes sind schön, aber wohl der größte Touristennepp. Für diese Foto habe ich 4 Euro berappt. Drumherum stehen auch die meisten Touristen, die ich bisher in dieser Nebensaison gesehen habe. 2 Metallbrücken verschandeln die Landschaft und natürlich darf man nicht klettern. Ich kann mich schon für schöne Fotos begeistern. Aber sie werden mir immer unwichtiger, wenn die Atmosphäre zerstört ist. Ich würde hierfür nicht nochmal bezahlen, so wie ich auch wieder die Wasserfälle auf der Panoramroute liegen gelassen habe.Und dann hat mich der Krugerpark doch noch gesehen. Es hatte in den Bergen geregnet. Im Tiefland war etwas besseres Wetter zu erwarten und der Park nur eine halbe Stunde entfernt. Wenigstens kann man auch hier für einen Tageseintritt bis zum nächsten Tag um 18 Uhr bleiben. vorausgesetzt man übernachtet dort. Der Preis fürs Zelten ist für alle Plätze gleich: etwa 18 Euro. Ich habe im Berg en Dale übernachtet. Es war gerade „wenig“ los im Kruger. Das heißt auf den Teerstraßen sieht man immer noch viel mehr Autos, als Tiere. Die Sandpisten sind zwar deutlich ruhiger, aber der Campingplatz war fast voll und dementsprechend die ganze Nacht sehr unruhig. Morgens um 6 drehen alle halb durch, versuchen als erste am Tor zu sein und kehren eine Stunde später zum Frühstück zurück. Hält man irgendwo einmal kurz an, bleiben gleich mehrere Autos stehen, in der Hoffnung es gäbe ein seltenes Tier. Einmal bildete sich eine kleine Traube von Autos. Irgendein Irrer hat mich fast gerammt, um schneller am „Tatort“ zu sein. Die Umstehenden sagten mir, im Gras läge ein Jaguar, aber Keiner hat ihn gesehen. Ich bin lieber gleich weiter gefahren. Am Anfang meiner Reise, im Pilanesberg, hatten die Brasilianer und ich eine ähnlich Begegnung: Es sollte ein Löwe irgendwo im Gras schlafen. Einige müssen schon lange darauf gewartet haben und lagen mit verzweifeltem Gesichtsausdruck auf dem Lenkrad. Zur Hauptsaison soll man im Kruger schon mal Schlangestehen müssen um einen Löwen zu Gesicht zu bekommen. Dann verhalten sich manche Menschen wie die Schnäppchenjäger im Kaufhaus. Alles für ein Foto durch die Scheibe. Natürlich steigen die Chancen für Tiersichtungen mit dem ausgegebenen Geld. Etwa für Touren im Jeep etc. Vermutlich bekommt man für den richtigen Preis auch den Löwen direkt ans Auto geliefert und darf ihn danach mit Kriegswaffen in einem fairen Kampf erledigen. Das sind Situationen in denen ich mich frage, warum ich eigentlich in einer stinkenden Karre für viel Geld durch ein Tiergehege fahre. Wenn dann der Mop weg ist, geht´s aber wieder. Irgendwann kommen dann die Tiere vorbei oder auch nicht. Das macht den Reiz aus und nicht die Industrialisierung letzter naturbelassener Landstriche. Hier handelt es sich zwar um einen riesigen Zoo, aber auch die zuvor gezeigten Orte betrifft das genauso: Erst mit der Errichtung von Nationalparks der völligen Vermarktung Willens kommen die Probleme auf. Viele Touristen sind anscheinend erst zufrieden wenn sie richtig viel bezahlen müssen. Am besten so viel, das sich andere das ganze nicht mehr leisten können und meinen das wäre das höchste Gut der Freiheit. Ich hatte mich während des Urlaubs mit einigen Touristen darüber unterhalten. Viele sind tatsächlich der Meinung man müsse noch mehr bezahlen, da der Staat Einnahmen braucht. In den letzten Jahrzehnten hat sich dadurch aber die Situation für den abgehängten Teil, egal in welchem Staat nicht verbessert. Im Gegenteil werden Diejenigen, die in einer wertvollen Touristengegend lebten, vertrieben. Das betrifft jetzt nicht den Kruger NP direkt. Aber dort sollte man sich zumindest mal die Frage stellen ob mitten ins Tiergehege ein Schalter einer der größten Autovermietungen gehört. Dafür werden die Nashörner in Südafrika immer seltener. Besonders in Vietnam sind die Hörner sehr begehrt. Die Preis dafür liegt über dem für Gold. Das ist in den Medien hier gerade großes Thema. Wirtschaftlich gesehen kein schlechter deal: An der Jagd lässt sich sicher ein bischen mitverdienen. Für weniger Nashörner sind die Touristen wiederum bereit mehr zu bezahlen – ein bischen Korruption unterstellt. Und Korruption ist gerade das allergrößte Thema. Von allen Anhaltern, die ich hier mitgenommen habe hat jeder das Thema angeschnitten… Zurück zum Kruger: Der Kruger ist landschaftlich ganz schön. Elefanten, Giraffen und besonders unterschiedliche Antilopenarten habe ich wieder zu hauf gesehen. Der Park zählt aber wegen der Menschenmassen und der überhöhten Preise für Ausländer nicht zu meinen Favoriten. Man sollte unbedingt Ferienzeiten und Wochenenden vermeiden. Einige Autos drängeln sich um ein Wasserloch und warten darauf dass sich der Rest eines Nilpferdes aus dem Wasser erhebt. Das wird es bei der Hitze definitiv nicht tun. Dann ist die Konzentration auf das Kleinvieh wesentlich spannender Auf dem Rückweg Richtung Johannesburg habe ich noch ein paar Bergpässe mitgenommen und zwischen Sabie und Lydenburg einen kurzen Stop eingelegt, da mir jemand das Mystics Mountains empfohlen hat. Eine augenscheinlich sehr teure Lodge. Dazu gehört eine Bobbahn auf Schienen und sehr schöne Wanderwege. Für letztere brauchte ich nichts zu bezahlen. Der Mythos, dass Wasserfälle aus Quellen gespeist werden, sei hiermit mehrfach widerlegt. Verantwortlich sind vielmehr die überlaufenden Swimmingpools exklusiver lodges. Die Pfade führen durch dichtes Gestrüpp und Wald. Durch den steilen Abhang wird aus der Wanderung eher eine Kletterung
Für die letzten Tage habe ich mir ein Hotel näher am Flughafen von Johannesburg gewählt. Hier ist die Infrastruktur etwas dürftig. Das Auto hatte ich bereits wieder abgegeben. Ein paar Shops sind aber auch von hier zu Fuß erreichbar. Hinter dem Hotel liegt ein großer See. Da nichts anderes zu tun war, wollte ich den See umrunden. Das war aber leider nicht möglich: nach wenigen hundert Metern stößt man auf riesige Privatanlagen. Die Grundstücke sind mit dem gleichen Zaun abgetrennt, wie er rundum der Gehege mit den weißen Löwen zu finden ist. Zusätzlich sind die Menschengehege aber noch mit kilometerlangem Natodraht abgeschirmt. Auf dem zugänglichen Ufer hängen ein paar Angler ab, teilweise größere Gruppen und meistens nach Hautfarbe getrennt. Das ist mir in Südafrika häufiger aufgefallen. Die Armut betrifft auch überwiegend Schwarze. Wenn der Reichtum aber erstmal da ist, kennt die Gier keine Hautfarbe, was wohl der Grund dafür ist, dass eine gerechtere Vermögensverteilung nicht absehbar ist. Namibia z.B tut sich mit der Landreform schwer, da längst auch Schwarze Politiker riesige Farmen besitzen. Über Johannesburg sagen alle, dass die Kriminalität in der Stadt die letzten Jahre schlimmer geworden ist, so dass auch die Südafrikaner unschöne Erfahrungen gesammelt haben und die City nicht mehr gerne betreten. Südafrika hat für mich erstmal Pause, da Madagaskar auf mich wartet. Wird sicherlich nicht einfach mit geringem Budget, aber mal sehen. Es wird wohl mein teuerster Flug, obwohl die Flugzeit nur 3 Stunden beträgt. Das ginge aber nur mit South African Airlines. Ich fliege mit Kenia Airways, da noch 100 Euro günstiger. Die etwas besseren Ethiopian Airways liegen preislich dazwischen. Es ist aber von Südafrika aus immer noch etwas billiger als von Europa. Leider muss ich für die Ersparnis mitten in der Nacht los, in Nairobi zwischenlanden und insgesamt 12 Stunden unterwegs sein….
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