Es steht wieder eine längere Fahrt mit dem Wohnmobil an. Wie in anderen Beiträgen schon erwähnt: Heutzutage wird nicht einfach nur noch aus Lust und Laune gereist. Es braucht eine Mission (obwohl wir alle wissen wohin das viele Missionieren geführt hat). Aber das war früher. Heute, in Zeiten der Umstellung auf Elektro, ist alles auf E-Mission. Zähneknirschend und aufopferungsvoll machen sich immer mehr selbst Auserwählte auf zu den letzten Paradiesen der Erde – mit samt ihren Emissionen,nur um Andere davor zu warnen es ihnen gleich zu tun. Dabei fällt mir gerade das Beispiel vom Hofreiter-Toni ein, der mal eben völlig selbstlos nach Grönland gejetet ist, um zu erfahren wie Eis schmilzt. Um das herauszufinden hätte der Mann vielleicht einfach zu Hause sein Gefrierfach aufmachen können. Aber vermutlich wollte er die regionale Erderwärmung damit nicht forcieren.
Doch es gibt noch mehr Möglichkeiten die eigene Lust am Reisen oder schlichtes Gewinnstreben nicht beim Namen nennen zu müssen und dem ganzen eine Pseudosinnhaftigkeit zu geben: In einer Zeitschrift wurde für das Buch einer Frau geworben, die auf die höchsten Gipfel Europas wandert, um für (oder gegen?) den Klimawandel zu sensibilisieren. Dazwischen wird natürlich nicht gewandert, sondern geflogen. Kein Ende in Sicht… Natürlich sind wir alle gefordert etwas gegen die Umweltzerstörung zu unternehmen. Aber ich finde die aktuellen Verbots – und Verteuerungsdiskussionen gehen am Thema vorbei. Denn…
Fridays for the rich
Die Verbote gehen nur zu Lasten derjenigen, die am wenigsten Einkommen und Vermögen haben und damit ohnehin am wenigsten zum Klimawandel beitragen, zielen aber trotzdem darauf ab den Konsum und wirtschaftlichen Wachstum weiter zu beschleunigen – Umweltschutz vorgeschoben. Beispiel: Durch die Umweltplakettenverordnung ist die Luft in den Innenstädten nicht besser geworden. Wer es sich leisten kann, kauft sich aber dafür regelmäßig ein neues Auto, um die Umweltauflagen erfüllen und Fahrverbote umgehen zu können. Umweltzerstörung durch Produktion und Verschrottung stehen in keinem Verhältnis zur Nutzungsdauer. Es ist nicht absehbar, dass sich durch die Umstellung auf E-Autos daran etwas ändert. Folge: Der Klimawandel wird forciert und nicht gebremst. Zweites Beispiel: Aktuell sollen Gerätehersteller (z.B. für Waschmaschinen) 7 Jahre lang Ersatzteile für die Reparatur bereitstellen. Für Geräte die trotzdem noch so produziert werden dürfen, dass sie nach Ablauf der Garantie kaputt gehen, während sie früher vielleicht mehr Energie während des Betriebes gebraucht, dafür aber 20 Jahre gehalten haben (hier wären Verbote angebracht). Weitere Beispiele: Die größten Umweltsünder, wie Konzerne, zahlen weniger Energiesteuern, giftstreuende Agrarunternehmen erhalten Subventionen, Wuchermieten fordernde Hausbesitzer bekommen Geld für energetische Sanierung. Folge: immer mehr Menschen, die sich all das nicht mehr leisten können, mehr als 600000 Obdachlose… Beliebig fortsetzbar… dieser Trend wird jetzt garniert mit weiteren allgemeinen Verteuerungen (Spritpreiserhöhung), gerade durch sogenannte „Umweltschützer“, wie „grüne“ Politiker. Soll etwa die Beschneidung von Grundrechten (Wohnung, Mobilität, gesunde Ernährung…) für ein besseres Klima sorgen? Ist das die Fortsetzung der peruanischen Politik aus den 90ern, als hunderttausende Menschen des ärmsten Bevölkerungsteiles für weniger Armut und Emissionen zwangssterilisiert wurden? Pech für die, die durch weniger Einkommen nicht genug zum Wirtschaftswachstum beitragen (die damit ja eigentlich weniger für den Klimawandel verantwortlich sind). Da sie dann auch weniger am Konsum teilhaben können, sparen sie dabei zusätzlich an Emissionen. Aber sie können sich auch nicht freikaufen. Denn wer das Geld hat, kann sich durch Kompensationszahlungen an angebliche Klimaschutzintiativen „klimaneutral“ nennen. Jetzt ist sogar mit Easyjet eine Fluggesellschaft „klimaneutral“. Was passiert also, wenn ich über den Winter nicht heize, weil ich mit einer klimaneutralen Fluglinie in den Sommer fliege, mein Körper dort reichlich schädliche UV-Strahlen absorbiert und ich mein Geld in Nationalparks investiere? Bin ich dann klimapositiv?
Mit autonomen Fahren, Wegwerfelektronik, elektrischen Haushaltshilfen usw kommt eine nie dagewesene Energieverschwendung auf uns zu. Allein die „Produktion“ von bitcoins benötigt mehr Ernergie als die gesamte Schweiz. Dicke, protzige Elektroautos sollen evtl demnächst in Städten die Busspuren benutzen dürfen, weil sie so „umweltfreundlich“ sind. Nun weiß ich nicht, ob bisher schon jemand hochgerechnet hat welche Unmengen an Strom wir in den nächsten Jahren benötigen. Aber es ist schwer vorstellbar, dass Windräder und Solarzellen in erträglicher Menge diese Verschwendung leisten können. Man muss daran zweifeln, wenn es täglich neue Berichte über falsch interpretierte Ökobilanzen gibt. (Heizen mit Holz wird als klimaneutral eingestuft, trägt aber zur Zerstörung des Ökosystems Wald bei und verursacht mehr Feinstaub als der gesamte LKW-Verkehr. Ebenso wenig kann die Wiederaufforstung eines Waldes Ersatz für ein uraltes, natürlich gewachsenes Ökosystem sein. Paradox: Die Borkenkäferplage wird gerne als Klimawandelfolge bezeichnet. Um viele Käfer zu vernichten werden ganze Wälder abgeholzt. Nun wächst gar nichts mehr oder es wird aufgeforstet. Als Folge gibt es Klimawandel…
Es wäre schön wenn tatsächlich klimaneutral produziert und konsumiert werden könnte. Noch schöner wäre es, wenn alle daran teilhaben dürften. Die akute Bedrohung durch den Klimawandel wird aber gerade dazu genutzt, Reichtum noch schneller von unten nach oben zu verteilen. Menschen, die, wo auch immer auf der Welt, aus ihren Häusern getrieben werden, weil sie auf Bodenschätzen, wertvollen Grundstücken etc leben, wird es wenig interessieren ob der Spekulant zu ihnen geflogen oder gesegelt ist. Ureinwohner, in den entlegendsten Reigionen dieser Erde haben unlängst verdeutlicht, was sie von unseren Preisen für CO2-Tonnen halten: Nämlich gar nichts. Denn diese retten sie nicht vor dem Raubbau internationaler Spekulanten. In mehreren Ländern waren es Umweltschützer, die sich dafür eingesetzt haben Trinkwasser dem Markt freizugeben. Die Folgen kennt jeder, der sie kennen möchte. Wer sich mit Skandalen wie des Trinkwasserskandals des rot-roten Berliner Senats befasst, oder sonst irgendwelchen Korruptionsaffären, muss zu dem Ergebnis kommen, das es keine Skandale oder auch keine Krisen mehr gibt, sondern nur eine aufgeschäumte Berichterstattung. Anschließend ist alles wieder vergessen oder wird verdreht. Gier und Korruption sind keine vorübergehende Phänomene, sonder Politikalltag – in allen Parteien! Leider sieht „fridays for future“ das anscheinend nicht so und lässt sich gerade vor den Karren der „Reichenpartei“ „die Grünen“ spannen. Diese Partei unterscheidet sich im Prinzip nicht von den anderen. Sie dient aber als Waschanlage für schlechte Gewissen und produziert sich damit als Brandbeschleuniger für turbokapitalistische Maßnahmen. Man kann sich natürlich die Frage stellen, ob dem Shopping – Wochenendflug von Deutschland nach Barcelona nicht ein Riegel vorgeschoben werden sollte. Aber dass sollte dann auch für alle gelten, unabhängig ob man nun das Geld dafür hat oder nicht. Die Mobilität auf der Straße hingegen ist für viele ohne Alternative, und Menschen die trotz aller Teuerungen immer noch genug Geld über haben ihre Mobilität nicht einschränken zu müssen, sollten sich mit Forderungen nach Spritpreiserhöhungen ebenso zurückhalten wie diejenigen, die ohnehin kein Auto fahren möchten, weil ihre Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr bequemer als die Parkplatzsuche in ihrer Großstadt ist. Und schließlich wird völlig vergessen, dass die unsoziale Spritpreiserhöhung das Leben allgemein verteuert (auch Zulieferer werden mehr an der Tankstelle bezahlen, was sich z.B. auf die Lebensmittelpreise auswirkt) und damit Andere von der Grundversorgung abzuschneiden droht. Die werden demnächst vielleicht wieder auf irgendwelchen Äckern nach Resten oder die Mülltonnen der Städte nach Essbarem durchsuchen müssen. Derweil lassen sich jene, die am stärksten von „Verzicht“ predigen, nicht nur ihr E-Auto für sich fahren oder vom „smarthome“ kleinste Selbstverständlichkeiten abnehmen, sondern sich möglicherweise von Haushaltsrobotern komplett bedienen.
Diesel und Urlaub sind schlimme Dinge, denn beides ist unnötig, daher sollte man sich das nicht mehr leisten dürfen, es sei denn man kann es sich leisten. Gut hingegen sind hoch-PS-motorige Fahrzeuge, Fliegen in der business-class, Spekulation mit Grundnahrungsmitteln, Häusern etc – aus beruflichen Gründen sowieso. Gewinne daraus werden sehr niedrig besteuert, denn wie soll man sich sonst Dinge leisten, wie z.B. Urlaub? Gut, Geschäftsreise geht auch, denn Geschäfte machen ist immer positiv, man reist mit einer Art gesellschaftlichem Auftrag, handelt praktisch „auf Befehl“ und Befehle entbinden von Verantwortung. Bezeichnenderweise haben diejenigen, die tatsächlich eine hohe „Verantwortung“ für fremde Arbeitsplätze oder die Umwelt tragen, am wenigsten zu befürchten. Verursachen sie einen riesigen Schaden durch eigene Unfähigkeit, hört man selten von „Bestrafung“ oder dem Absturz in die Armut. Eher winkt ein hoher Posten bei der deutschen Bahn oder dem Berliner Flughafen. Also, je höher die Verantwortung, desto geringer die Konsequenzen. Zurück zum Urlaub: Man könnte jetzt auf die Idee kommen, dass auch ein Urlaub irgendwo irgendeinen Arbeitsplatz sichert. Das ist auch so. Aber da die vom Klimawandel betroffenen ca 8 Milliarden Menschen weder zum Hofreiter-Toni oder zu sonst irgendeinem Menschen (nicht mal zum Pabst oder zu mir) gesagt haben: „Bitte jette für uns um die Welt und mach´sie damit ein bischen wärmer“, gibt es dafür dann doch wieder keinen Auftrag und man muss ihn sich schon selbst geben.
Damit fahre ich zum ersten mal in meinem Leben nicht in den Urlaub, sondern begebe mich auf Forschungsreise:
Ich halte mich schon seit geraumer Zeit von staatlichen Bildungseinrichtungen fern. Nicht nur freitags, sondern an jedem Wochentag, immer auf der Suche nach einem besseren Klima. Jetzt, im kalten Oktober, soll es Richtung vermuteter Erderwärmung (Süden) gehen. Mit einem 40 Jahre alten Diesel.
Kann das Fahrzeug durch das Ausbremsen langsamster LKW´s die Menschen in ihrem Beschleunigungswahn stoppen und so zum Klimaschutz beitragen? Wie viele km muss ich zurücklegen bis ich das schlechte Wetter kompensiert habe?
Die Wandeldüne unterwegs für mehr Klima
Aber jetzt wird getestet: Der erste Stop im Sauerland. Bei Brilon teste ich den trailground mit dem Mountainbike. Ganz nett, nur leider hat es extrem viel geregnet. Katastrophal finde ich die Windräder im Hintergrund. Es sind hunderte und verschandeln die ganze Gegend. Natürlich brauchen wir erneuerbare Energien, aber bevor demnächst die letzten Berge und Wälder aussehen wie Industrieparks, verzichte ich auf einen Teil der Energie. Ich benötige kein autonomes Fahren, nicht alle paar Monate ein neues handy, keine Businessclass im Flieger, keinen E-Porsche und erst recht keine Leuchtreklame in den Städten. Wenn das erst der Anfang der Energiewende ist, bin ich auf die Fortsetzung nicht gespannt. Tagessieger: Mein Fossil, der gute, alte Diesel. Weitere Erkenntnis: Die uralten Reifen sind längst ausgehärtet. Kein Abrieb, kein Mikroplastik, kein Artensterben, kein Klimawandel. Und die alte Wanderdüne (sie wandert tatsächlich mehr als sie fährt), kann noch mehr Umweltschutz: Während die Windschutzscheiben von Porsche und Co die Welt der Insekten fast ausgerottet haben, dürfen sich die kleinen Krabbler bei mir noch wohlfühlen. Spätestens bergauf bewegt sich mein Dienstwagen in einem Tempo, das die geschundenen Kreaturen zum Trampen einlädt. Frisch gesonnt, ausgeruht und dankbar für die Verkehrsberuhigung hinter mir, erheben sie sich von meiner Scheibe und reihen sich wieder ein in die Evolutionskette. EderseeTrailgroundIm Haut Jura, Frankreich bei tagelangem Dauerregen. Da ich ohne Reiseführer unterwegs bin, finde ich diese Orte eher zufällig. Die tolle Wasserfallwanderung scheint aber sehr bekannt zu sein. Um diese Zeit kein Tourismus. Gutes oder schlechtes Zeichen? Von Trockenheit und Erwärmung keine Spur. Oder ist das viele Wasser auf einen schmelzenden Gletscher zurückzuführen? Der offizielle Weg geht hier nicht lang. Aber inoffiziell kommt man hinter den WasserfallZwangsdusche, aber das Handy scheint wasserdichtHöhle neben dem wasserfallLac d’Ilay. Außerhalb der Saison darf man umsonst direkt am Ufer stehen. Es findet sich weiterhin eine kostenlose Toilette sowie Trinkwasser im Ort. Die Sehenswürdigkeiten. wie die Wasserfälle, sind kostenlos. Dafür hätten andere Länder einen unverschämten hohen (Ausländer) Eintritt verlangt. Auch Müllcontainer stehen überall kostenlos zur Verfügung. In den meisten Gemeinden gibt es kostenlose Parkplätze. Das hat Frankreich anderen Ländern voraus! Übernachtung an der Rhone. Kostenloser Stellplatz direkt am Fluss mit Klo, Mülleimern und kleinen Läden. Hier kam das erste Mal mein Schlauchkajak zum Einsatz 5 Minuten zu Fuß in SeysselTageswanderung zum Mont granier bei Chambery Hier sollte eigentlich ein Klettersteig sein, es gab aber nur ein paar Eisen im Fels auf der wanderroute. Der Steig befindet sich auf dem Berg gegenüber von Saint Pierre d‘entrement. Der darauf folgenden Tag ging auch nicht, es hatte wieder geregnet. Nächstes mal. Aber die Wanderung war auch super.Der extrem Steile Weg führt durch eine HöhleOben angekommen sind im Hintergrund die schneebedeckten Alpen sichtbar. Einer davon der mont blanc. Es ist Oktober und die Schneegrenze in den Alpen liegt bei 1500 Metern. Auch hier eher eine KlimaerkältungAuf dem Gipfel wieder ein riesiges Holzkreuz mit Hinweistafel wie schwer es war das hier hoch zu befördern. Zuckerhut, ick hör dir trapsen…Hindernisse auf dem Weg nach oben. Dieser Baum ist zwar völlig entwurzelt, bekommt aber wieder grüne Nadeln.Leckeres Brot statt Intermarche und super-uFrankreich hat ein ähnliches Kreiselproblem wie Italien. Augenscheinlich ist davon ein Fahrradfahrer wahnsinnig geworden, hat nicht mehr herausgefunden und versucht sich durch die Mitte hindurchzubohren. Andernorts sieht man auch mal Macron-Puppen auf Verkehrskreiseln, mit wenig schmeichelnden Kommentaren zu seiner Politik, und erinnert mich daran, was der Versuch der unsozialen Spritpreiserhöhung ausgelöst hat. Kaum zu glauben, dass in Deutschland trotz der angekündigten Erhöhung viele Menschen davon nicht genug bekommen können… Warnt dieses Schild vor der deutschen Hammelherde?Der Versuch Gebäude der Natur anzupassen. Ob sich der Klimawandel hierdurch täuschen lässt? Moustiers ste Marie, Verdon-Schlucht.Ein paar Fahrradminuten entfernt liegt der lac St Croix du Verdon.Vom See aus kann man zur Zeit des Niedrigwassers ca 1 km in die Schlucht hineinpaddeln, auch mit dem Schlauchboot. Ich hatte hier ein paar sonnige Tage. An einem davon wollte ich vom See zur anderen Seite der Schlucht mit dem Fahrrad abkürzen. Was auf meinen offline-Maps so einfach aussah (weniger als 1 km) wurde immer steiler. Die Sache mit dem fehlenden Höhenprofil…Schön ruhig ist es schon hier oben. Nicht einmal ein Vollidiot würde versuchen sein schweres Fahrrad einen fast senkrechten Hang voller Geröll hoch zu wuppen. Ein paar Meter weiter kamen mir ein paar Leute mit Helm und Seilen entgegen. Jetzt war klar, es ging wieder runter…Route des cretes la palud mit dem Mountainbike. Super Aussichtsrunde, die fast alle leider mit dem Auto machen. In la palud gibt es einen schönen, kostenlosen Stellplatz für das Wohnmobil, was rund um Sehenswürdigkeiten in Frankreich nicht selbstverständlich, bzw verboten ist. Aber es ist auch absolute Nebensaison El Cóndor pasa – wird zu kalt in PeruAn einem anderen Tag. Wanderung in und entlang der Schlucht Die Felsen rundherum sind ein Kletterparadies. Hier kann man sich abseilen lassen, oder im Überhang an der Höhlendecke kraxelnDie Eisen hier gehören nicht wirklich zu einem Klettersteig, sondern sind eher „Wanderhilfen“Die einzige Brücke weit und breit. Leider lässt ist die Strömung des Verdons viel zu stark für das Luftkajak. Über Castellane ging es dann weiter Richtung Apt. Hier, tief im inneren der Erde, hat die Natur dem Klimawandel getrotzt und sich eine unglaubliche Artenvielfalt erhalten, bzw mehrere Tiere ganz pragmatisch zu einer Art „geformfleischt“. Die Hammelherde sucht man aber vergebens…Die Gegend rund um Apt ist bekannt für ihre ocres (Ockersteinbrüche)Immer wieder Lavendelfelder. Diese blühen natürlich gerade nicht. La Klimawendel? das Klima ist aber schon sehr mediterran. Hin und wieder taucht ein Weinfeld auf oder ein Olivenhain. Nein, nicht der Militärfetischist „Oliv – Hein“ aus dem Friesischen…Überraschend und schön: Hier steht niemand und verlangt Eintritt Wenn der Untergrund nicht gerade sandig ist, dann aber sehr steinig.Die Gegend ist auch bekannt für ihre schönen, alten DörfchenDas hier ist kein Mountainbikegebiet, und doch habe ich einige schöne und anspruchsvolle trails entdeckt. Es wird aber teilweise schon sehr steinig. Apt liegt recht nah an der Küste.Roussillon ist ein Touristenmagnet….und besteht, wie wohl alle schönen, touristischen Dörfer in Südfrankreich nur aus völlig überteuerten Restaurants und Ateliers. Ich bin kein Kenner kommerzieller Kunst. Das Werk hier hat mich aber dazu animiert künftig meine mtb-Teile aufzuheben. Anmerkung zu den wahnsinnigen Preisen fürs Essen: Ich war während meiner gesamten Forschungsreise nicht einmal in einem Restaurant. Die Preise dort sind fast doppelt so teuer wie in Italien. Aber regionale Produkte in den (restlichen) kleinen Läden sind wiederum günstiger als bei uns im Supermarkt und – Überraschung – 100 mal besser!Enttäuschung: der Steinbruch bei Roussillon ist mit Eintritt belegt. Natürlich auch mit einem Zaun und Schließung wegen „Sicherheitsbedenken“, nach der Regennacht zuvor.Weiter Richtung Westen: In Cavaillon hatte ich Halt für diesen Klettersteig gemacht. Hier gibt es eine leichte und eine schwere Tour. Die leichte muss aber mitgemacht werden, möchte man zur schweren gelangen. Angegeben sind für beide zusammen ca 4 Stunden. Ich renne nicht gerade, war aber in etwa 2 Stunden durch. Der zweite Teil hat einige „D“ Passagen, da leicht im Überhang geklettert werden muss. Im Fels befindet sich aber sehr viel Eisen.Super die Abwechslung durch die HöhlenAuch das Langhangeln an der Grottendecke fand ich sehr spannend Die Nasenlöcher von Klaus Trophobie. Hier geht nur durchkriechen, was nicht so schön für die Knie istSchön sind auch die Infotafeln über die heimische Vogelwelt, die man versuchen kann auf französisch zu entziffern, während man auf dem Seil balanciertEinstieg Klettersteig Natura mit Blick auf CavaillonKostenloser Parkplatz über Nacht am lauschigen See im Klettergebiet bei la Vallee heureuse, ca 15 Minuten Fahrt von CavaillonGorges du Gardon, Brücke bei ColliasNoch mal eine kleine Fahrt mit dem Luftboot, dachte ich mir. Von Remoulins fährt ein Bus zurück nach Collias. Die Fahrt sollte in ca 2 Stunden machbar sein. Gebraucht habe habe ich aber mehr als 3 Stunden. Wegen zu niedrigem Wasserpegel musste ich öfters durch das Flussbett laufen. Am Ende habe ich den einzigen Bus verpasst und musste trampen. Erstaunlicherweise hat mich schon nach 5 Minuten Wartezeit eine Französin mitgenommen und direkt zu meinem Auto gefahren. Um diese Jahreszeit finden sich nicht mehr viele Fahrzeuge auf dieser Strecke.Irgendwo hier soll der 50er Jahre Film „Lohn der Angst“ gedreht worden und der gesprengte LKW noch zu sehen sein. War wohl weiter flußaufwärtsPont du gard. Römischer Aquadukt und Touri-highlight Wieder zufällig bin ich am Lac du salagou gelandet und habe es nicht bereut. Der See liegt nicht mehr allzu weit von der spanischen Grenze entfernt. Nur die Flucht vor dem nächsten Tief hat mich soweit nach Westen geführt.Die Farben sind super, der See gerade völlig ruhig. In der Hochsaison ist bestimmt alles mit Menschen überlaufen. Auf der Straße hierhin finden sich schon viele Verbotsschilder. Schon auf dem Weg zum See Stand ich plötzlich vor einem Schild, das generell die Zufahrt für Wohnmobile verbietet. Als ich nach einer umständlichen Ausweichroute gesucht habe, hielt ein Anwohner an und sagte ich soll einfach durchfahren. Kein Problem, das Fahrzeug passt schon durch die schmale Straße. Und daher gelten auch keine Regeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir in Deutschland jemals jemand empfiehlt gegen eine Regel zu verstoßen, wenn er nicht selbst davon profitiert…. Am See sind fast alle Parkplätze in der Höhe beschränkt oder es gibt Schilder, die das Abstellen von Campingfahrzeugen nachts verbieten. Von den ca 10 Fahrzeugen, die sich rund um den See verteilt hatten, hat sich keiner daran gehalten. Rund um den See gibt es einen extra Mountainbiketrail. Fast 30 km Trail! abzüglich ein paar km Straße zum Schluss. Fast ein Geisterdorf am See. Es gibt noch eine Mairie, das Rathaus, sonst kein bewohntes Gebäude. Das hier muss eine Art Kulturzentrum gewesen sein. Die Häuser sind verfallen Le Pont du Diable Unterhalb von St Guilheme le Desert. Hier stand ich ein paar Tage auf einem Parkplatz, der während der Hochsaison kostenpflichtig ist. Zu dieser Zeit aber nicht, und es besteht die Möglichkeit Wasser zu Zapfen oder Strom zu beziehen (Bezahlung am Automaten). Der Fluss eignet sich hervorragend für eine Wildwassertour.Als Mountainbikegebiet ist das hier nicht so bekannt. Dabei findet man viele landschaftlich schöne und anspruchsvolle trails. Meistens auf extremen Geröll.St guilheme le desert. Eins der schönsten Dörfer Frankreichs Es sind viele Höhenmeter zurückzulegen und immer wieder kommt man an alten Ruinen vorbeiUnten windet sich der lange, schmale Weg. Von hier oben heißt es dann doch ab und zu mal absteigen zu müssenDie kleine Grotte habe ich auf meinen Karten beim vorbeifahren entdeckt. Der Weg dorthin ist so zugewachsen, dass das Fahrrad nicht mit konnte.Kaum zu glauben, dass man hier keine anderen Mountainbikefahrer antrifft…Nach einer superlangen Stolperbikefahrt (mit Flow ist hier nicht viel, macht aber trotzdem Spaß), kam mir dieser Abgrund entgegen. Oben im Wald hatte ich noch versucht das riesengroße Warnschild zu übersetzen. Jetzt war klar dass es die Wanderer vor einem extrem steilen Weg warnen soll und ich mit meinem französisch einen kleinen Schritt weiter, aber mit meinem Latein am Ende. Cm für cm hab ich das Mountainbike zum Glück irgendwann runtergehabt.Ein altes Schweigekloster (so steht es jedenfalls auf dem Schild am Eingang. Ich habe dort niemand gesehen oder gehört). Wer es geschafft hat vom Dorf bis hierher zu kraxeln, wird wohl auch erstmal Ruhe gebenAm Sonntag wurde auch hier das Wetter schlecht. Der Dauerregen hat mich daher doch noch dazu gebracht die Grotte de Clamouse zu besichtigen. Mir war klar, dass diese Tour nicht eine meine abenteuerlichsten Höhlentouren wird. Neben dem Schmuddelwetter und dem falschen Wochentag, sprach auch der Ferienbeginn in Frankreich für viel Andrang. Am Ende teilte ich die Führung mit ca 70 Franzosen, samt kakelnder Kinder. Wie in Vielen Höhlen dieser Welt mittlerweile üblich, wird die Atmosphäre zusätzlich durch Farbstrahler zerstört. Zu dem Krach der vielen Menschen gesellte sich zudem ein Kirchenchor, der aus Lautsprechern dröhnte und sich z.T. So anhörte wie die Aufführung „Hurz“ von H.P. Kerkeling. On Top wurde in einem Teil der Höhle ein pseudo-Klettersteig installiert. Benutzung natürlich gegen viel, viel Geld. Die Höhle wird als Naturdenkmal gepriesen. Aber all das hat, meiner Meinung nach, hier drin nichts zu suchen.Die Höhle selbst hat schon nette Formationen und man soll in Höhlen ja den Klimawandel vergangener Zeiten ablesen können. Viel zum Lesen bin ich hier nicht gekommen, aber gelernt, falls die Menschheit eines Tages wieder hier leben muss: Die alten Höhlenbewohner hatten es leichter…Auf dem Weg nach Florac in den Cevennen: Weltnaturerbe Cirque de Navacelles. Es ist schon ein einmaliger Ausblick auf das Amphitheater, den meine handykamera nicht zufriedenstellend wiedergibt. Neben einem Regensturm, der es kaum zugelassen hat zu nah am Abgrund zu stehen, war es zudem saukalt. Aber wann hat man sonst ein Weltnaturerbe für sich allein?Via Ferrata liaucous bei le Rozier. Auf dem Parkplatz konnte ich ungestört übernachten, aber das Begehen des Steiges war wetterbedingt ebenso wenig möglich wie später der Rochefort bei FloracParkplatz auf dem Weg nach Florac. Sintflutartige Regenfälle haben hier einen See entstehen lassen und einige Erdrutsche verursacht. Auf der Schnellstraße an diesem Nachmittag ging es nur noch im Schritttempo, wegen Aquaplaning. Aber nicht für die Düne. Hier war sie auf der Überholspur und hat das Wasser einfach durchschnitten, die Wandelfähigkeit voll ausgespielt. Nebenbei kommt der Großteil der Franzosen sehr gut klar mit dem Oldtimer. Die meisten bedanken sich wenn ich sie vorbeilasse, bis auf eine Handvoll Spinner, die wie die bekloppten hupen. Vielleicht aus der Klapsmühlenschmiede Davos? Aber Davos muss ja eh als erstes schmelzenFlorac liegt wunderschön an dem Fluss Tarn. Ein paar interessante Wege habe ich wieder zum Mountainbiken entdeckt. Leider hielt der Dauerregen anKilometerweit über Kastanien, die hier wohl auch Hauptnahrungsmittel sindTypische Hochebene der Cevennen auf ca 1000 Metern HöheNein, das Foto ist nicht doppelt belichtet und der Weg mit dem Hügel nicht gespiegelt Die zweitgrößte Ansammlung von Hinkelsteinen Frankreichs Wieder ein Dörfchen, dass ich ohne eine lange Fahrt mit dem Mountainbike nie entdeckt hätte. Mit dem Auto nicht erreichbar. Bis auf ein oder zwei Menschen scheint hier keiner mehr zu wohnen das war es schon fast. Auf dem Weg zurück hatte ich aber noch mal die Gelegenheit mir die Vogesen anzusehen. Das Wetter war gar nicht so schlecht die letzten Tage. Etwas kühl, aber Regen nur nachts . ich war kurz in Gerardmer und etwas länger in la Bresse, von wo aus ich ein paar Runden mit dem mountainbike gedreht habe. Eine davon führte mich von la Hohneck, einem der höchsten Berge der Vogesen zurück nach la Bresse. Zunächst eine lange, steile und rumpelige AuffahrtDie lange Abfahrt hatte eigentlich alles drin: Zunächst einige Stufen…dann typisch vogesische, naturbelassene Holperwege. Es war Sonntag und Ferienzeit in Frankreich. Dementsprechend wollte ich, aus Rücksicht auf die Spaziergänger, und da die Wege schon sehr schwer zu befahren sind, lieber schieben. Aber die Wanderer haben mich „genötigt“ zu fahren und mir Respekt gezollt, anstatt zu meckern…dann wieder schmale Waldwege mit unendlichen Spitzkehrenviele Seenund hier wird garantiert niemand mehr fahren können…am zweiten Tag war die Freude etwas getrübt. Wieder fuhr ich einen trail von irgendjemandem aus dem internet nach. Der musste wohl etwas angeben und behaupten hier gefahren zu sein. Der Einschätzung der Steigung auf den Fotos darf man ja immer gerne das 2 oder 3-fache drauflegen. Und auch hier fährt garantiert niemand mehr. Zumindest nicht bergauf. Ich musste das Fahrrad über dem Abgrund tragen und bin wieder umgekehrt. Die zweite Hälfte des Tages und der Wege war aber nicht schlecht…Kreisel for future: Wer sich das Wohnen in den Ballungsgebieten nicht mehr leisten kann, findet hier die letzte Bleibe. Noch sieht es etwas trostlos aus. Aber wenn wir erst die Energiewende geschafft haben, dürfen sich die Marginalisierten auf elektrobetriebene SUV´s freuen, die, ein paar Runden drehend ihre Nahrungsmittelreste recyceln lassen. Soziale Komponente: Die Kreiselbewohner bekommen das Gefühl alles drehe sich um sie. Chapeau!weiter nördlich rund um das Kloster Mont Sainte Odile. Hier eine kleine Burg, von denen ich mir einige auf dem Weg angesehen habe. Das Kloster selbst platzte an diesem Tag aus allen Nähten und ich durfte das mountainbike nicht mit auf das Gelände nehmen. Daher bin ich lieber wieder mehr gefahren….Man fährt auf Wanderwegen, aber auch hier war das Teilen der Wege kein Problem und es gab keinen der ein Fahrrad im Wald aus Prinzip verteufeln musstealter Druidensitz. Gut, ob es neue Druidensitze gibt, weiß ich nicht. Und wenn es noch Druiden gibt, dann leben sie versteckt. Denn Forstwirte sind Römer und Borkenkäfer ihre Legionäre….
Die Erkenntnis aus dieser und meinen letzten Reisen: Klima und unser politisches System wandeln noch nebeneinander her, weisen aber einige Parallelen auf: aus heiterem Himmel gibt es regional kleine Katastrophen. Niemand weiß wo morgen eine Lawine abgeht, der Blitz einschlägt, Starkregen herunterprasselt, die Erde bebt oder austrocknet. Wie auch niemand weiß ob es übermorgen noch Rente gibt oder eine Wohnung, eine gut bezahlte Arbeit oder gar keine, eine gute Ernte oder Ernteausfallgelder. Hier Blitzeis – da Blitzkrieg. Und umso mehr offene Zukunftsfragen: Soll ich ein Auto mit Hagelantrieb fahren? Sind die neuen Monokulturen in meinem Joghurt auch fairtrade, oder fairarscht? Hat das neue E-Mobil von Mercedes auch diese geile App integriert, mit der ich immer als erster zu den Unfallstellen mit der höchsten Instagramability gelange? Werden durch diesen chip, den sich neuerdings (fast) jeder unter die Haut pflanzen lassen muss, wirklich nur meine persönlichen Emissionswerte erfasst? Haben Sie mal über eine Altersvorsorge bei BlackRock nachgedacht? Hier können Sie jetzt auch in windige Anlagen investieren. Ihr F. Merz. Hey, wenn ihr wissen möchtet wie man mit Umweltschutz reich wird, klickt doch mal hier: amazo….. Erhalte ich das Bundesverdienstkreuz wenn ich meine Nerz-Farm von Obdachlosen energetisch sanieren lasse? Unkalkulierbares Wetter, in Kombination mit Überlastung des Stromnetzes, hat sämtliche E-Tankstellen und damit den Autopiloten meines elektrobetriebenen Maseratis stillgelegt. Jetzt hänge ich auf Sylt fest. Wer schließt sich einer Sammelklage gegen die stromfressenden Öffis aus den Vorstädten an? Kann man eigentlich durch Zeitumstellung den Klimawandel rückgängig machen? Und wann bekomme ich endlich das Geld für die energetische Sanierung meiner Wandeldüne? Ich heize doch nicht für die da draußen…
kleiner Nachtrag: Während ich gerade darüber nachdenke vielleicht zu sarkastisch zu formulieren, flammen gerade in vielen Ländern dieser Welt Proteste gegen soziale Einschnitte auf. Allein in Lateinamerika stehen fast die Hälfte der Regierungen auf der Kippe. Es gibt Putsche, Tote, Ausgangssperren etc. Auch auf anderen Kontinenten gehen die Menschen gegen Benzinpreiserhöhungen, Korruption etc auf die Straße. Krieg und Gewalt sind weder der Umwelt förderlich, noch der Wirtschaft oder der Entwicklung neuer Technologien (zumindest den meisten nicht). Wirdeigentlich schon über klimaneutrale Waffen und Kriege diskutiert? In der Beschneidung von Grundrechten und zunehmender ungerechten Verteilung liegen die Hauptgründe für Vertreibungen, noch bevor der Klimawandel anklopft. Die wirtschaftlich Abgehängten werden kaum zu noch mehr Verzicht gezwungen werden können und ohne Wirtschaftswandel ist ein Ende des Klimawandels unmöglich…
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