Laos 2017
Von Chiang Mai in Thailand ging es mit dem Nachtbus zur Grenze und weiter nach Vientiane. Laos Hauptstadt ist wesentlich teurer und voller als noch vor ein paar Jahren. Viele hostels sind ausgebucht und es braucht einiges an Rumgerenne, um ein günstiges Zimmer zu finden. Dazu später. Es sind mir aber hier eh zu viele Menschen, Lärm und Hektik. Also weiter ins kleinere und unbekanntere Thakhek, bevor ich noch die Laose-Intoleranz kriege. Thakhek habe ich zufällig auf einer Reiseseite entdeckt. Der Ort liegt 7 Stunden Busfahrt südlich von Vientiane und ist Ausgangspunkt für einen weiteren „Motorrad-Loop“, s.“Thailand 2017″. Die Busfahrt erinnert wieder an das Laos von früher: 7 Stunden Schlaglochfahrt mit Halt an jedem Baum. Strecke nur etwa 400 km. An den Straßenständen gibt es entweder nur Kleinkrams wie Chips zu essen, oder Fledermäuse, Ratten und anderes Getier am Spieß. In Thakhek angekommen, musste ich feststellen, dass der loop nicht mehr ganz unbekannt ist. Es handelt sich hier um ein Dorf, max. Kleinstadt. Es ist aber schon alles auf motorradleihende Backpacker ausgerichtet. Preise für einen scooter deutlich höher als in Thailand. Wie ich von anderen travellern erfahren habe, hat der loop gerade Einzug in die neueste Ausgabe des LP erhalten. Damit höchstwahrscheinlich in spätestens 1-2 Jahren überfüllt. Die einfache Runde dauert 3-4 Tage und auf der Strecke liegen u.a. mehrere Höhlen

1. Tag mit dem scooter

Abstecher zum Klettercamp. Sehr populärer spot zum Klettern. Die Karstfelsen bieten sich aber auch geradezu an

Phosy Guesthouse in Thalang. Kleine Bungalows mit eigenem Bad am Wasser und günstig. Etwa 6 Euro

Stausee

Auf dem Weg zu den „cold springs“. Kleines Wasserloch. Selbst dafür sind 10.000 Kip zu entrichten. Oder rechts liegenlassen und weiter bis zur Konglor cave…

immer wieder Holzbrücken. Beim Fahren über die Bohlen auf lose Nägel achten!

Die Konglor cave hat eine Länge von 7,5 km und wird komplett mit einem Motorboot durchfahren. Das Geknattere vom Motor ist natürlich ziemlich störend. Leider auch die Abgase vom Boot davor.

Ein paar hundert Meter werden zu Fuß zurückgelegt. Nur hier sind ein paar Tropfsteine zu sehen.

von Thakhek habe ich diesmal den „V.I.P“ zurück nach Vientiane genommen. Im Grunde genau der gleiche Bus wie auf der Hinfahrt. Nur das diesmal ein Schwein mit in den Gang gestopft wurde. Der war aber so voll, dass es kurze Zeit später nach unten, in die Gepäckablage musste. In Vientiane habe ich knapp 2 Stunden nach einem bezahlbaren und einigermaßen guten hostel suchen müssen. Im internet bin ich zuvor auf ein hostel in Luang namtha, ganz im Norden, gestoßen, das one way bike rentals nach vientiane anbietet. Ich habe das hostel angeschrieben und nach dem umgekehrten Weg gefragt. Der Bruder des Besitzers hat sich mit mir bei meiner Unterkunft in Vientiane getroffen und dort das Moped übergeben. Eine Yamaha 115 cc, Halbautomatik. So konnte ich den kompletten Norden mit dem scooter zurücklegen. Ca 800 km in 8 Tagen. Nicht ganz wohl war mir dabei den Reisepass als Pfand zu hinterlegen, welcher dann mit ein paar Klamotten, die ich während der Fahrt nicht brauchte, in einer kleinen Propellermaschine nach Luang Namtha geflogen wurde. Das Foto zeigt den größten künstlichen See Asiens. Stausee nördl. von Vientiane mit etwa der Fläche des Bodensees

Ankunft in Vang Vieng. Berüchtigt druch die vielen Toten, die unter Drogeneinfluss beim tubing ums Leben gekommen sind. Ich habe mich diesmal für das Kayakfahren entschieden. Getubt wird immer noch, aber die Holzhütten mit ihren Verkaufsständen und Wassersportaktivitäten sind verschwunden. Dafür ist Vang Vien jetzt mit koreanischen und chinesischen Gruppen überfüllt. Die meisten bleiben nur 6-10 Tage in Laos und machen dabei noch Luang Prabang und Vientiane

spät nachmittags kommt der Mekong wieder zur Ruhe

Eine der vielen Höhlen rund um Vang Vien. Direkt oberhalb der „blue lagoon“. Die blaue Lagune ist vor Touristenmassen kaum zu sehen. Auch für´s Ohr ist was geboten, da jeder Sprung von dem höchstens 3 Meter hohen Baum, von der Masse bejubelt wird. Die Teppenstufen zur Höhle gönnen sich nur eine handvoll Menschen. Es wird davon abgeraten dort ohne guide zu reinzugehen. Aber tatsächlich hält einen Niemand auf. Mit der Stirnlampe im Gepäck wenigstens ein kleines Abenteuer. Die Höhle ist einen halben Kilometer lang.

Der Weg zur Lagune

Guesthouse le jardin organique in vang vieng. sehr günstig und gut

unterwegs nach Luang Prabang.

Staubstraße abseits vom „highway“. Dank meiner offline Karten und meinem smartphone finden sich immer wieder verlassene Wege. G. Maps ist, wie auch in Nord-Thailand, nur für die großen Straßen zu gebrauchen. Solche Wege wie hier sind gar nicht verzeichnet. Der „highway“ ist in Nord-Laos aber auch wenig befahren. Deshalb sieht man auf der Strecke auch immer mal wieder Radfahrer

Selten kann man auf der Fahrt in den Norden mal etwas schneller fahren. Wo es keine endlosen Serpentinen gibt, muss trotzdem immer wieder mit Schlaglöchern, oder plötzlichem Ende der Teerstraße gerechnet werden. Von den Kurvenschneidern ganz zu schweigen. Durchschnittstempo mit dem scooter höchstens 50 km/h.

überall wird gebaut

Da unten liegt Luang Prabang, Weltkulturerbe und entsprechend touristisch

morgens lassen sich die Kolonialhäuschen am besten ablichten. Später richtet sich der Blick leider auf die vielen Pizza- und sonstigen Schilder

Die Wasserfälle von Kuang Si, 32 km außerhalb von Luang Prabang. Als ich dort ankam, viel mir erst auf, dass ich schon mal da war. Vor ein paar Jahren mit dem Fahrrad hin und zurück. Gut, dass ich den Roller habe. Die Kaskaden sind wunderschön, aber nicht ganz unbekannt. Jeder Tourveranstalter in L.P. bietet die Fahrt dorthin an. Ab dem späten Vormittag wird es dann unerträglich: Hunderte Gruppenreisende fallen ein. Der Großteil wieder Koreaner und Chinesen. Sämtliche Umkleidekabinen waren gegen MIttag vollgepisst. Die Klos befinden sich 20 Meter daneben. Natürlich ist ein Bad in den Kaskaden während der MIttagshitze am besten, sofern man noch einen Platz findet. Die Pools weiter oben sind leerer. Hoffentlich bleibt es bei der punktuellen Hordenbildung. Nicht auszudenken, dass die eines Tages das laufen lernen. Selbstverständlich taucht das in sämtlichen Reiseberichten nicht auf. Ich beschränke mich auf die Warnung und zeige nur ein paar Bilder vom Morgen.

Direkt wo dieser Fluß in den Mekong fließt, habe ich ein bezahlbares Hostel gefunden. Die Suche dauerte wieder ca einundeinhalb Stunden. Dank bike wenigstens nicht ganz so anstrengend. Aber auch in Luang Prabang sind die Preise seit meinem letzten Aufenthalt dramatisch gestiegen. Ein paar Schimmelflecken im Badezimmer musste ich in Kauf nehmen.

wieder unterwegs. Noch mal öffnet sich der Blick auf den Mekong

wieder die Straße verlassen und mir eine sehr langsame und holprige Abkürzung gesucht. Die nächsten 10 km gehts nur im Schritttempo

Auf dem Weg wollte ich noch die Buddhacave nördl. von Luang Prabang mitnehmen.

Dann gehts mit dem Boot nach drübern

Die Höhle ist ein Ablageort für Statuen. Soll Glück bringen

bringt aber auch Touristen. Überfahrt und Eintritt kein Schnäppchen. Wie immer zahlt der Ausländer ein Vielfaches. Von den Eintritten her ist Asien mittlerweile viel teurer als Südamerika. Muss mir andere Wege suchen…

wieder auf dem Bock. Wieder bergauf. Ich hab übrigens öfter gefroren. Selbst Pullover und dünne Regenjacke halten den kühlen Fahrtwind in den Bergen nicht ab. Ohne Sonne wirds dann sehr kalt

Ankunft in nong khiaw. Vor kurzem noch nahezu unbesucht, liegt es heute schon auf dem „banana pancake trail“. Immer noch überschaubar mit backpackern, ohne die ganz großen Massen. Schöne Umgebung.

hab mir ein „Kanu“ geliehen. Alleine schwer zu steuern

nach langem Kampf gegen den Strom endlich die Insel erreicht. Dort trifft man nur auf frei laufende Ziegen und Schweine

Da musste ich durch. Aber die Langhörner sind sehr friedfertig

Nong Khiaw liegt am Nam Ou

Ich wollte noch weiter nach Muang Ngoi, was noch kleiner, noch urspünglicher ist. Laut verschiedener Foren ist das Dorf nur per Boot zu erreichen (ca 1 Stunde). Einheimische sagten mir aber, das es schon eine „Straße“ gibt.

ein offroad-Gefährt macht es etwas einfacher. Mit dem scooter habe ich ca einundeinehalbe Stunde benötigt

ein Fluß musste durchquert werden.

breiter Weg, aber der z.T. tiefe Sand macht das Geläuf schwierig für einen scooter

Der Fluss war ganz schön tief. Ich habe die Klapperbrücke genommen. Bei der nächsten Flussdurchfahrt war der scooter über die Fußrasten hinaus verschwunden. Gab dann doch noch nasse Füße

günstiger Bungalow am Fluss

Muang Ngoi hat nicht viele Häuser. Es entstehen viele hostels und kleine Restaurant für die Backpacker-szene. Auch die Laoten sind Meister im Kopieren. Wo ein Geschäft gut läuft wird es sofort mit weiteren multipliziert. Besonders bizzar fand ich 2 „all you can eat – Buffets für morgens, mittags, abends, direkt gegenüber. Das erfolgreiche Geschäftsmodell eines hängen gebliebenen Touristen und seiner Lao-Familie auf der einen Seite und der einheimischen Familie auf der anderen, beschert den backpackern zwar gute Preise. Dass es aber nicht lange dauern kann, bis einer aufgibt, liegt auf der Hand.

Wem muang ngoi schon zu touristisch ist, läuft noch 7 km weiter ins nächste Dorf. Dort wird auch schon kräftig gebaut

Noch gibt es hier aber mehr Hühner, Schweine, Ziegen und Enten als Menschen

wieder Muang Ngoi

wieder zurück

und für eine Nacht Pause in Oudomxay. Im Hintergrund der Eiffel Turm

Foto von der Stupa

Hier haben die, bei der Stupa wohnenden Mönche einem kleinen Affen eine sehr kurze Kette, im sehr kleinen Käfig um den Hals gelegt. Kann mir jemand das mit dem Karma noch mal erklären? Oder lieber nicht – so geht Religion

Zweige als Anstandsjalter und Warndreieck für einen liegen gebliebenen LKW. Leider war der Fahrer mit seiner selbstgebastelten Warnweste nicht zugegen

Der letzte Tag mit dem Moped. Noch eine kleine Runde durch Luang Namtha. Ein im Fluss steckengebliebener LKW-Fahrer hat mir angedeutet lieber nicht die Bambusbrücke zu nehmen. Ich habs dann gerade so durch den Fluss geschafft. Für die Leute mit guten Augen: Die 18 am Moped habe ich mir nicht ausgesucht…

gute Ernte
Am nächsten Tag gings mit dem Bus weiter zur Thailändischen Grenze nach Huay Xai und weiter nach Chiang Rai in Thailand. Die Fahrt von Luang Namtha nach Huay Xai ist locker an einem Tag zu schaffen und beinhaltet mehrfaches Umsteigen in Tuktuks und kleinen Bussen. Der Grenzübergang ist kaum besucht. Gegen Mittag war ich der Einzige dort. Dafür gab bekam ich auch gleich ein 30-statt 14 Tage Visum. Das konnte ich leider nicht nutzen, da schon am nächsten Tag mein Flug nach Hongkong ging.
Die touristischen Schmelztiegel in Laos werde ich wohl nicht mehr aufsuchen. Zu negativ sind die Veränderungen durch den Massentourismus. Die Fahrten mit dem Moped durch die vielen urspünglichen Dörfer waren aber was Besonderes. Noch wird überall davon abgeraten Laos mit dem Motorrad zu durchfahren. Ich fand die Straßenverhältnisse nicht so schlimm, zumal oft kaum Verkehr ist. Andere Touristen trifft man auf den längeren Strecken überhaupt nicht. Entsprechend freundlich und interessiert sind unterwegs auch die Menschen. Noch, bevor der (Motorrad – ) Massentourismus aus Vietnam rüberschwappt…
Noch ein kleiner Tip: So friedfertig Laos auch sein mag, sollte man zum einen natürlich beim“Querfeldeintrecken“ aufpassen. Während des Vietnam-Krieges haben die U.S.-Amerikaner Laos zum Meistbombadierten Land der Welt gemacht (gemessen an der Bevölkerungszahl). Überall liegen noch Blindgänger, besonders der Streubomben herum. Immer noch sterben viele Einheimische dadurch, oder werden schwer verwundet. Das ist mittlerweile weitestgehends bekannt. Weniger bekannt scheint, dass Laos wohl auch über die meisten Karaoke-Schuppen verfügt. Also Vorsicht auch bei der Hotelauswahl!
Laos müsste ein reiches Land sein, würden die U.S.-Amerikaner auch nur einen einigermaßen fairen Anteil an Reperationsleistungen zahlen…
Neueste Kommentare