Venezuela 2018
Nachdem ich mich dazu entschieden hatte von Kolumbien aus möglichst schnell nach Brasilien zu reisen, ist daraus etwas mehr als ein Monat Venezuela geworden, von der kolumbianischen Grenze aus, quer durch´s Land mit öffentlichen Bussen. Nicht genug Zeit um wirklich zu verstehen was dort gerade passiert oder sämtliche Naturwunder dieses spektakulären Landes zu sehen (immerhin ist Venezuela fast 3 mal größer als Deutschland). Aber genug, um mehr Eindrücke zu sammeln als durch unsere Medien zur Zeit transportiert werden. Schließlich scheint sich aktuell kaum noch ein Journalist oder Tourist dort hin zu verirren. Daher ein kleines Fazit vorweg:
Die Sicherheitslage dominiert natürlich alle anderen Themen. Es haben mir tatsächlich die meisten Venezuelaner, mit denen ich mich unterhalten habe, von der hohen Kriminalität im Land berichtet. Kaum jemand, der nicht schon mit einer Schusswaffe bedroht und beraubt wurde oder jemand kannte, der ermordet wurde. Das ist wohl zum großen Teil der wirtschaftlichen Situation geschuldet. Aber dazu später. Ich selbst habe hier kaum bedrohliche Momente erlebt. Das größte Problem war immer die korrupte Polizei. Es gibt im Land unzählige Kontrollen. Manchmal gehen die Uniformierten nur durch den Bus und hauen wieder ab. (Ich wurde in Venezuela nicht unbedingt als Tourist eingestuft, da es durch die großen Einwanderungswellen sehr „durchmixt“ ist, was die Hautfarbe etc betrifft). Sobald ich aber meinen Pass vorzeigen musste, zog das eine endlose Kontrolle meines Gepäcks nach sich. Die Polizisten und Grenzer erhoffen sich so den Fremden einzuschüchtern, um an Bargeld zu kommen. Klappt das nicht, bleibt die Hoffnung irgendetwas illegales zu finden. Beliebt ist auch alle Dinge auf den Tisch legen zu lassen, damit ihre Opfer die Übersicht verlieren und dann bezockt werden können. Im schlimmsten Fall wird einem etwas untergeschoben.
Davon abgesehen habe ich mit den meisten Menschen hier eine der besten Erfahrungen all meiner Reisen gemacht. Je ärmer die Menschen, denen ich begegnet bin, desto freundlicher waren sie mir gegenüber (Stereotyp, aber Geld verdirbt eben doch oft den Charakter). Ob nun der Zeitungsverkäufer an einem düsteren Busbahnhof, der ein ewig langes Gebet für meine Sicherheit gesprochen hat, oder der Mann mit den zerissenen Klamotten, neben mir auf einer Bank sitzend, ohne etwas zu sagen sein trockenes Brot mit mir geteilt hat. Während der ewig langen Busfahrt, wenn ich Leute auf der Straße nach dem Weg gefragt habe, oder, oder, oder. Ich wurde immer mit Respekt behandelt. Niemand hat mich Gringo genannt. Niemand hat mich als Fremden angesehen, der einem irgendetwas zu überhöhten Preisen abkaufen muss. Ich habe übrigens auch keine Streitereien unter den Leuten erlebt. Es wird auch generell vielmehr unter sich fremden Menschen miteinander kommuniziert als in Deutschland (aber das ist wohl keine Überraschung). Vielleicht habe ich Glück gehabt, aber ich denke es liegt viel mehr daran, dass es einfach gerade keinen Tourismus gibt. Die meisten Leute sind überrascht jemanden aus dem Ausland zu treffen, und es ergeben sich lange Gespräche. Wahrscheinlich werden auch nicht mehr viele Fremde mit Geld erwartet, die ein potentielles Opfer abgeben könnten. Aber es gibt ja auch kaum noch Bargeld in Venezuela…
Die politische und wirtschaftliche Lage ist schwer zu durchschauen. Sicher ist an diesem Regime nicht allzu viel sozialistisches, wie uns suggeriert wird. Es befindet sich gar nicht so viel in staatlicher Hand. Zumindest nicht, um von den USA unabhängig zu sein. Das hat man versäumt, als das Land noch reich war (bewusst? Denn Korruption gab es auch schon vorher), trotz aller Bodenschätze, samt den größten Erdölreserven. Was keiner versteht ist, dass Elektrizität, Wasser und Benzin sozusagen umsonst sind. Und das schon vor den Chavez-Zeiten. Ein Mittagessen kostet etwa so viel wie das Benzin für einen Vielfahrer im Jahr. Das ist natürlich auch alles andere als sozialistisch, denn wer arm ist wird sich auch kein Auto oder Haus leisten können, um von den Gratisgaben zu profitieren. Auf der anderen Seite könnte der Staat Unmengen an Steuergeldern generieren und mit diesen wieder für etwas mehr Gerechtigkeit sorgen. Der Mindestlohn liegt in Venezuela bei etwa 5 Euro im Monat! Ab und zu gibt es eine Art „Fresspaket“ von der Regierung. Damit müssen sich viele Menschen zum nächsten Paket durchhungern. Und ja, ich habe auch halbleere Supermarktregale gesehen, Stromausfälle erlebt etc. Ständig steigen die Preise und die Situation wird immer schwieriger. Viele erhoffen sich durch die Embargos einen noch schnelleren Untergang und damit die Absetzung der Regierung. Aber die Embargos machen das Leben für die Betroffenen nur noch schlimmer (mittlerweile mehren sich Stimmen, die bezüglich des Embargos von „Mord an der Zivilbevölkerung“, bis zum „Völkermord“ sprechen). Und was machen die lokalen Politiker tatsächlich? Die Frage lässt sich schwer beantworten. Im Fernsehen bekommt man auch hier keine Antwort. Es flattern ständig patriotische Bilder von Chavez über den Bildschirm, obwohl dieser seit Jahren tot ist. Es herrscht eine unglaubliche Korruption im Land und viele sind der Meinung, dass die Regierung Teil dieser ist, bis zu der Ansicht, das die Herrschenden mit den USA zusammenarbeiten. Um sich die Taschen voll zu stopfen würden die Politiker die Inflation weiter ankurbeln und die USA spielen nach außen den Feind, während sie aber schon längst ihre Geschäfte abwickeln. Naja – Verschwörungstheorie oder nicht – die Korruption wird wohl nicht so schnell verschwinden, selbst nicht mit einer anderen Regierung. Würde die Korruption bei Militär und Polizei bekämpft werden, hätte die Regierung wohl kaum eine Chance an der Macht zu bleiben. Ob dann die Opposition mit einer Marionettenregierung der USA die Korruption stoppen könnte oder wollte…?
Das Militär macht zur Zeit mit allem Geschäfte. Die Lebensmittellieferungen aus dem Ausland oder von der Regierung landen beim Militär, welches diese dann teuer weiterverkauft. Aber sieht man sich die von außen aufgezwungenen Regierungswechsel in der Geschichte Lateinamerikas an, dann sieht es nicht danach aus, dass das Land demnächst wesentlich gerechter wird. Venezuela war – wie auch viele Länder hier zuvor – eine faschistische Militärdiktatur. In Zeiten der neoliberalen Politik wurde einiges im Land zu Gunsten der Reichen enteignet. Unter Chavez wurde das zum Teil wieder rückgängig gemacht, und es gab eine Landreform, die viele der Ärmsten nicht vergessen haben. Das schlägt sich nun mal in den Wahlen wieder, auch wenn es den USA und den von ihnen abhängigen Regierungen nicht passt. Wenn es berechtigterweise etwas zu kritisieren gibt, dann bitte ausgewogen, denn es gibt viele Länder in denen Menschenrechte für viele Menschen nicht existieren, die aber kein Thema sind. Zweifelhafte Wahlergebnisse gibt es auch anderswo und in größerem Ausmaß (Türkei, USA). Das Land soll mit aller Macht wirtschaftlich ruiniert werden, um die unglaublichen Bodenschätze plündern zu können, bzw soll Venezuela ein neoliberaler Kurs aufgezwungen werden, womit sich alles wiederholen wird (s.o.) Daher ist meine Meinung, dass die wirtschaftliche Misere nicht ausschließlich der Regierung zuzuschreiben ist. Ich wünsche aber allen Menschen die ich hier kennengelernt habe und unter der aktuellen Situation leiden müssen eine zügige Veränderung. Aber ohne erneute Ausbeutung durch andere Mächte, die humanitäre Interventionen vorgeben und aus Gier handeln…
Zu den Naturschätzen Venezuelas muss ich wohl nicht viel schreiben, bzw folgen ja einige Fotos. Das Land hat weltweit sicherlich mit die meisten Superlative: Einige Strände suchen selbst in der Karibik ihresgleichen, wie los roques, (war mir aber zu teuer) aber auch einige Strände auf dem Festland. Die höchsten Wasserfälle, die höchsten Tafelberge sind hier zu finden. Es gibt unzählige Trekkingmöglichkeiten in den Bergen, eine einmalige Tierwelt in den llanos, im Dschungel die unerforschtesten Ecken der Erde etc
Zum Reisen ist es eigentlich die perfekte Zeit. Diese Naturspektakel wird man wahrscheinlich nie wieder so einsam vorfinden wie jetzt. Man sollte aber vorher genau wissen wohin und wie man dahin kommen möchte. Um einigermaßen mit der Situation zurechtzukommen, habe ich – gerade zu Beginn meiner Reise – hauptsächlich in Privatwohnungen übernachtet. Die Übernachtung war umsonst und ich habe das Essen bezahlt etc. Darüber habe ich auch das Kartenproblem lösen können (s.u.). Bargeld sollte möglichst wenig mitgeführt oder sehr gut versteckt werden. Um günstig zu leben benötigt man in vielen Ecken Venezuelas eine einheimische Debit-Karte (für Ausländer bei der Bank nicht erhältlich, Visa etc funktioniert nicht). Z.B. beträgt der Wechselkurs für den Transfer auf diese Karte in Santa Elena de Uarien fast 3 mal so viel, wie man für die selbe Menge an Bargeld bekommt (und nur dort gibt es noch Bargeld). Überhaupt ist das Managen des Bargeldproblems die größte Herausforderung im Moment. Natürlich sind hiervon wieder die Ärmsten betroffen: Da es kaum Bargeld im Land gibt, fällt auch für die nichts ab, die darum betteln müssen. Darüber sollten sich auch diejenigen bei uns Gedanken machen, die an der Abschaffung des Bargelds arbeiten…
Bleibt festzuhalten, dass ich mich hauptsächlich an den Orten aufgehalten habe, die früher einmal voll mit Touristen waren. Die Ghettos in Caracas habe ich nicht besucht.


San Cristobal
ich hatte in Cucuta etwa 30 Dollar getauscht, um erstmal ein bischen Bargeld zu haben, da in Venezuela Bargeldknappheit besteht. Dollar hatte ich aber eh nicht viel dabei. Das Problem: Mit dem großen Paket Bolivares kommt man nicht weit und fällt auch zu stark auf. Ganz ohne Dollars wird es schwierig, mit Dollars gefährlich.
In Cucuta habe ich bei einem Einheimischen übernachtet. Ohne Kontakte zur Bevölkerung geht es derzeit definitiv nicht. Man kann kein Geld aus den ATM´s erhalten, die Frage ist aber auch, ob man es möchte, da dann das Land das Teuerste der Welt wäre. Und es gibt nur noch Centbeträge in bar, niemand kann noch ein paar Dollar wechseln. Ein Großteil des Geldes wurde ins Ausland geschafft, es gibt aber auch andere Gründe.



Merida
die Schweiz Venezuelas. Normalerweise eines der Touristen-highlights. Ich habe hier in mehr als einer Woche 2 Brasilianer getroffen. Das war´s. Viele posadas sind geschlossen, ebenso wie die meisten Reisebüros etc

































Auf dem Weg nach Barinas
Barinas liegt etwa 5 Stunden spektakuläre Busfahrt von Merida entfernt. Ich wollte unbedingt die Aquas Termales und die Lagunen auf dem Weg dorthin besuchen, mit dem Bus aber nicht erreichbar. Da es auch Niemanden gab, mit dem ich mir einen Privattransport teilen konnte, habe ich mir ausnahmsweise ein Taxi für den kompletten Tag gemietet. Für etwa 23 Euro bin ich so bis nach Barinas und zu den Stops gekommen.



Auf etwa halben Weg nach Barinas befinden sich einige Lagunen. Vom Parkplatz aus kann man entweder dorthin wandern oder auf dem Pferd sitzend, sich von einem fußläufigen guide führen lassen, oder selbst in Begleitung reiten. Ich habe mich für letzteres entschieden, da ich es zu Fuß nicht zur abgelegensten Lagune geschafft hätte. Außerdem liegt diese auf etwa 3500 m Höhe. 2 Pferde plus guide kosten für mehrere Stunden ca 3 Euro plus Trinkgeld. Selbst am Wochenende waren außer mir nur etwa 10 Venezuelaner unterwegs, zu „meiner“ Lagune aber niemand. Ich war vorher etwa 3 mal reiten, der guide meinte aber das sei kein Problem. Der Gaul ist mit mir sofort los gerannt und hat den Großteil der Strecke im Trab, bzw Galopp abgefertigt. Dabei ging es teilweise so steil bergauf, dass ich zu Fuß schon Probleme gehabt hätte. Bergab ist das Pferd auch ein paar mal ins Stolpern gekommen…



















Mit „Paramos“ wird die Gegend in den nördlichen Anden über ca 2500 Meter Höhe bezeichnet. Die Pflanzenwelt ist endemisch und gerade in sämtlichen Reiseführern als ein „muss“ beschrieben. In Kolumbien quellen die umliegenden Dörfchen schon über und es wird viel Geld für Touren verlangt. Hier habe ich die Paramos für mich alleine und die Natur ist tatsächlich einmalig…




in Barinhas habe ich noch eine Nacht in einem Hotel beim Busbahnhof übernachtet. Das Hotel war halb zerfallen und sieht aus wie eine ewige Baustelle. Eine sehr unsichere Gegend. Ich habe die Kamera lieber stecken lassen. In den meisten Städten empfiehlt es sich auch selbst mit dem handy nur heimlich zu knipsen. Am nächsten Tag bin ich mit dem Bus nach Valencia gefahren, wo ich Richtung Maracay in einen überfüllten Klapperbus wechseln musste.
Choroni
liegt an der Küste Venezuelas, etwa 3 Stunden mit dem Bus entfernt von Maracay.













Eine halbstündige Bootsfahrt mit meterhohen Wellen später erreicht man Chao, ein kleines indigenes Dorf, das nur per Boot erreichbar ist. Hier wächst der weltbeste Kakao. Dafür musste ich an mehreren Tagen für ein paar Stunden am Hafen warten, bis mich endlich ein Fischer mitgenommen hat.


Bevor ich das Dorf erreichen konnte, musste ich erst einmal ca 1 Stunde durch den Kanutenwald wandern




















Puerto la Cruz
ich wollte möglichst noch vor den Osterferien auf den Roraima wandern. Dazu musste ich relativ schnell nach San Francisco de Yuruani kommen. Einen Direktbus dorthin gibt es aber nicht. Man muss auch jederzeit mit Pannen oder kompletten Busausfällen rechnen, da das Geld für Reparaturen fehlt. Dann steht man nachts im nirgendwo. Ich bin daher zuerst nach Puerto la Cruz gefahren. Eigentlich Ausgangspunkt für den wunderschönen Nationalpark Mochima mit seiner Inselwelt. Hier habe ich nach extrem langer Fahrt nur eine Nacht verbracht. Das Hotel ist wie ein Palast, hat 25 Stockwerte und mich ca 8 Euro inkl Frühstück und persönlicher Betreuung durch den Besitzer gekostet. Auf sein Anraten habe ich das Hotel nicht im dunkeln verlassen (er war auch der Meinung, dass ich es mit dem Backpacker – Rucksack nicht mal tagsüber schaffen würde unversehrt die 30 Minuten vom Hotel zum Busbahnhof zu Fuß zurück zu legen).


Puerto Ordaz

am nächsten Tag ging´s diesmal mit einem Kollektiv-Taxi nach Puerto Ordaz. Das hat etwa 5 Stunden gedauert. Hier die Brücke über den Orinoko


Gerade mal 2 Busse pro Tag fahren noch von Puerto Ordaz Richtung Santa Elena. Ich habe den frühesten um 11 Uhr genommen, um nicht über Nacht fahren zu müssen. Es sollten bis San Francisco (Ausgangspunkt für meine Roraima-Trekkingtour) ca 7 Stunden sein. Angekommen bin ich um 3 Uhr nachts. Komischerweise fährt auf der einzigen Strecke Richtung Brasilien nur ein kleiner Klapperbus, in dem die Leute teilweise über Stunden stehen müssen und die Sitze nur für halbe Menschen reichen. Auf Höhe El Dorados war erst mal Schluss. 1 oder 2 Indigenas wurden erschossen und es gab eine lange Straßenblockade als Protest. Umgebracht wurden sie wohl vom Kartell, das Schutzgeld erpresst. Irgendwie hatte aber wohl auch das venezuelanische Militär seine Finger mit drin. Beim Toten soll es sich um einen Häuptling geahndelt haben. Es gibt aber dutzende von Interpretationen, wie immer. Für mich hat das bedeutet, dass ich den Rest der Nacht auf dem Boden des Busbahnhofs in S. Elena verbringen musste…
Roraima
Vielleicht das highlight all meiner Reisen: Trekking auf den höchsten Tafelberg der Welt. Im Nationalpark Canaima (einer der größten Nationalparks der Welt) liegen etwa 115 Tafelberge. Auf den meisten hat noch nie ein Mensch einen Fuß gesetzt. Daher diente der Roraima auch als Vorlage für den Roman „the lost world“. In dem Buch werden auf dem Berg Dinosaurier etc vermutet. Die werden dort wohl nicht mehr auftauchen, auch ist der Roraima in Nicht-Krisenzeiten schon sehr touristisch. Aber ca 80 Prozent der Tiere und Pflanzen sind endemisch, also nirgendwo sonst auf der Welt anzutreffen. Die Tafelberge werden in der indigenen Sprache Tepui genannt. Der Roraima – Tepui misst fast 3000 Meter, die Felswand etwa 600 Meter Höhe. Es gibt nur einen Pfad dort hoch, von der venezuelanischen Seite. Der Berg gehört zu den 3 Ländern Venezuela, Guyana und Brasilien. Fast alle Touren werden in dem Grenzort Santa Elena gebucht. Aktuell finden sich aber auch dort nur venezuelanische und brasilianische Touristen ein. Näher am Roraima ist man in San Francisco de Yuruani, einem indigenen Dorf. Meine tour musste ich mit dem guide alleine durchziehen, da sich keine anderen Touris fanden. Da ich aber auch nicht für andere mitbezahlen konnte, musste/wollte ich die selbe Strecke in 6 Tagen ablaufen, wofür die anderen 8 Tage brauchen. Essen bestand nur aus Maismehl, Reis und anfangs etwas Brot mit Käse. Das hat mich oft an den Rand des Aufgebens gebracht. Aber oben angekommen ist der Berg einfach unbeschreiblich und ich hätte mich, trotz teilweise schlechten Wetters, dort 2 Wochen aufhalten können. Es war schwierig unter den vielen Fotos eine Auswahl zu treffen. Ich musste schon viel weglassen…





















































































































Ein paar Wasserfälle der Gran Sabana
Ausgangspunkt dafür ist die Grenzstadt Santa Elena de Uraien. Die Nähe zu Brasilien, aber vor allem der Goldrausch unterscheidet die Stadt vom Rest Venezuelas. Seit ein paar Jahren wird hier sehr viel Gold gefunden, aber auch Diamanten etc. Bezahlt wird oft in Gold, bzw das Gold in Bargeld getauscht. Das lässt den Schwarzmarktkurs für Dollars ordentlich in den Keller fallen und die Preise für Essen und Unterkunft drastisch steigen. Die Hostels sind oft ausgebucht wegen der Goldsucher.











Cantarana
liegt auch in der gran sabana, aber nicht mehr im Nationalpark Canaima. Die Fahrt von Santa Elena aus dauert zwischen 3 und 5 Stunden im Jeep. Je nachdem wieviele Kontrollen dazwischen liegen und wie bekloppt der Fahrer unterwegs ist. Außer mir befinden sich im Jeep nur Goldsucher, denn einige der Minen liegen in dieser Richtung. Cantarama selbst besteht nur aus wenigen, weit verstreut liegenden Farmen. Weite Teile der Region wurden den Indigenas zugesprochen. Viele der Kontrollstellen werden von ihnen geführt und jeder Goldsucher muss sich vorab in s. Elena eine Genehmigung einholen. Für meine paar Tage als Tourist durfte ich ohne passieren. Man kann nur hoffen, dass sich die Minen nicht viel weiter ausdehnen (der Umwelt zuliebe und gegen die Unternehmen aus China und Russland etc, die schon auf die Ausbeutung der Landschaft warten).






















Das letzte Bild aus Venezuela. Dann musste ich noch die Grenze nach Brasilien überstehen: Diesmal wollte der venezuelanische Zöllner Drogen in meinem handy finden – virtuell! Er hat mich nicht gehen lassen, bevor ich ihm meine Fotos präsentiert habe! Meine Proteste, das wäre Privatsache, fanden kein Gehör. Kein Ahnung was er erwartet hat dort vorzufinden. Klingt nach Diktatur und Bananenrepublik. Aber nicht vergessen: Bei uns im Westen wird noch mehr geschnüffelt, nur diskreter und online…
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